‘Erkrank­tes System’

31.01.2022 | Glaubensgemeinschaften | 0 Kommentare

Nach der Veröf­fent­li­chung des Miss­brauchs­gut­ach­tens für das Erzbis­tum München und Frei­sing hat sich der Katho­li­sche Pfarr­ver­band an die Katho­li­ken im Ort gewandt. Man sei “beschämt und wütend” heißt es in der von Pfar­rer Uli Kampe sowie den Mitglie­dern der Kirchen­ver­wal­tun­gen und Pfarr­ge­mein­de­räte unter­zeich­ne­ten Stellungnahme.

Insbe­son­dere “das Ausmaß der immer noch statt­fin­den­den Verharm­lo­sung und Nicht­ak­zep­tanz von Schuld, gerade durch unse­ren emeri­tier­ten Papst”, sei “ein zusätz­li­cher Schlag ins Gesicht all der Opfer”. Der Pfarr­ver­band fordert “inten­sive Aufklä­rung aller Fälle, abso­lute Trans­pa­renz und klare straf­recht­li­che und kirchen­recht­li­che Konse­quen­zen für die Schuldigen”.

Das Macht­sys­tem der Kirche und ihre verschlei­ern­den Struk­tu­ren müsse “sehr kritisch hinter­fragt werden”. Dennoch sei man “über­zeugt davon, dass die Kirche nicht deckungs­gleich ist mit dem erkrank­ten System, das wir grund­le­gend ablehnen”.

Die christ­li­che Botschaft diene “der Würde und dem Heil der Menschen, wenn sie glaub­wür­dig gelebt und verkün­det wird”. Und eine Verän­de­rung des Systems müsse immer von den Menschen ausge­hen, die sich der Insti­tu­tion zuge­hö­rig fühlen. 

Daher appel­liert der Pfarr­ver­band, der Kuir­che treu zu blei­ben und selbst an der Verän­de­rung mitzu­wir­ken: “Wir wollen Teil dieser Verän­de­rung, viel­leicht sogar Erneue­rung sein und hoffen, dass viele von Ihnen diesen Weg mit uns gehen.”

(Der Wort­laut der Stel­lung­nahme steht hier.)

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