Nach der Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens für das Erzbistum München und Freising hat sich der Katholische Pfarrverband an die Katholiken im Ort gewandt. Man sei “beschämt und wütend” heißt es in der von Pfarrer Uli Kampe sowie den Mitgliedern der Kirchenverwaltungen und Pfarrgemeinderäte unterzeichneten Stellungnahme.
Insbesondere “das Ausmaß der immer noch stattfindenden Verharmlosung und Nichtakzeptanz von Schuld, gerade durch unseren emeritierten Papst”, sei “ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht all der Opfer”. Der Pfarrverband fordert “intensive Aufklärung aller Fälle, absolute Transparenz und klare strafrechtliche und kirchenrechtliche Konsequenzen für die Schuldigen”.
Das Machtsystem der Kirche und ihre verschleiernden Strukturen müsse “sehr kritisch hinterfragt werden”. Dennoch sei man “überzeugt davon, dass die Kirche nicht deckungsgleich ist mit dem erkrankten System, das wir grundlegend ablehnen”.
Die christliche Botschaft diene “der Würde und dem Heil der Menschen, wenn sie glaubwürdig gelebt und verkündet wird”. Und eine Veränderung des Systems müsse immer von den Menschen ausgehen, die sich der Institution zugehörig fühlen.
Daher appelliert der Pfarrverband, der Kuirche treu zu bleiben und selbst an der Veränderung mitzuwirken: “Wir wollen Teil dieser Veränderung, vielleicht sogar Erneuerung sein und hoffen, dass viele von Ihnen diesen Weg mit uns gehen.”
(Der Wortlaut der Stellungnahme steht hier.)
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