Wohn­haus und Kinder­haus: Bauvor­haben der Gemeinde

27.09.2023 | Rathaus | 0 Kommentare

Aus dem Rathaus

Auf der Gemein­de­rats­sit­zung vom 26. September 2023 wurden zwei wich­tige Bauvor­haben der Gemeinde disku­tiert, 1. das Mehr­fa­mi­li­en­haus am Frau­en­feld für Mitar­beiter der Gemeinde, das schon im Bau ist, und 2. das Kinder­haus, das noch gebaut werden soll.

Auf der Tages­ord­nung stand an letzter Stelle auch ein Zwischen­be­richt zur Haus­halts­lage der Gemeinde Ober­schleiß­heim, den Kämmerin Larissa Mäder vortrug. Auf Antrag der FW wurde der Bericht nach vorne gezogen, weil die Haus­halts­lage selbst­re­dend alle anderen Pläne und Vorhaben maßgeb­lich beein­flusst. Dieser Haus­halts­be­richt war inso­fern vorerst beru­hi­gend, als derzeit die Einnahmen im Plan sind und die Gesamt­lage ziem­lich stabil ist. Aller­dings weiß natür­lich ange­sichts der aktu­ellen Wirt­schafts­lage niemand, wie sich die Steu­er­ein­nahmen im Laufe dieses Jahres noch entwi­ckeln. Vom nächsten Jahr ganz zu schweigen. Den Jahres­ab­schluss für 2022 gibt es Ende Oktober.

Das Mehr­fa­mi­li­en­haus steht im Rohbau, aber in den Sommer­mo­naten hat sich nichts mehr getan, die vom Wind verwehten Schutz­planen ließen sogar auf eine gewisse Vernach­läs­si­gung schließen. Eigent­lich sollte das Gebäude ja im Oktober 2023 fertig sein. In der Sitzung sollte Archi­tekt und Bauleiter, Moritz Quincke, über den Stand der Dinge Auskunft geben. Diese Auskünfte aller­dings waren nicht sehr beru­hi­gend. Es habe Verzö­ge­rungen wegen der wasser­recht­li­chen Geneh­mi­gung gegeben. Zwar seien nach einer längeren Verzö­ge­rung der Liefe­rungen Fenster und Fens­ter­türen da, so dass auch mit dem Innen­ausbau begonnen werden könne. Es sei aber immer noch nicht geklärt, welche Firma die Montage der Photo­vol­ta­ik­an­lage über­nehmen kann, die wegen dem Blech­dach schwierig sei. Die derzeit beauf­tragte Firma könne keinen stati­schen Nach­weis liefern. Fertig­stel­lung sei derzeit für April 2024 geplant. Wo die geplante Dach­ver­gla­sung über dem Trep­pen­haus herkommen soll, ist auch noch offen. Eine genaue Auflis­tung der Kosten und Kosten­stei­ge­rungen konnte er wegen noch vorhan­denen “Wider­sprü­chen im Zahlen­werk” nicht nennen, obwohl zum jetzigen Zeit­punkt eine realis­ti­sche Einschät­zung der Endkosten vorliegen müsste. Das Archi­tek­tur­büro wurde beauf­tragt, in einer Woche eine konkrete Kosten­schät­zung vorzu­legen. Die Zweifel an den aktuell genannten Terminen bleiben. Der Gemein­derat war not amused und forderte einen über­zeu­genden und lücken­losen Bericht zur Sach­lage spätes­tens bis zur nächsten Sitzung.

Ganz anders stellte sich der Auftritt von Archi­tekt Chris­tian Würfel von WSB-Archi­tekten und Projekt­steuerer Stefan Conellis von pm5 dar, die mit der Planung des Kindes­hauses beauf­tragt sind. Sie stellten die aktu­elle Entwurfs­pla­nung sowie eine detail­lierte, präzise und über­zeu­gende Kosten­ein­schät­zung vor. Für die weitere Planung und die nächsten kosten­in­ten­siven Leis­tungs­phasen, um also weiter­zu­ar­beiten, brau­chen sie zeitnah einen Beschluss des Gemein­de­rats und eine konkrete Beauf­tra­gung durch die Gemeinde.

Das führte zu einer längeren Diskus­sion. Denn die städ­te­bau­li­chen Verträge mit den Bauträ­gern, die sich an den Kosten betei­ligen müssen, weil sie selbst keine Kinder­be­treu­ungs­ein­rich­tung bauen, liegen derzeit noch nicht vor. In diesen Verträgen werden auch die Verbind­lich­keiten für die Bauträger fest­ge­halten. Bauamts­lei­terin Chris­tiane Kmoch arbeitet noch daran. Wegen Perso­nal­mangel dauert’s länger. Die Freien Wähler plädierten wegen des damit verbun­denen Risikos dafür, weitere Leis­tungs­phasen in der Planung vor Abschluss dieser Verträge nicht zu geneh­migen, damit die Gemeinde nicht auf gewal­tigen Kosten sitzen­bleibt. Das fand keine Zustim­mung bei der Mehr­heit des Gemein­de­rats, denn die Bereit­stel­lung von Kinder­be­treu­ungs­plätzen ist eine Pflicht­auf­gabe der Gemeinde (Ingrid Lind­büchl) und sie dient dem Gemein­wohl (Peter Bent­hues). Außerdem deute nichts im Verhalten der Bauträger daraufhin, dass sie ihre Verpflich­tungen nicht einhalten, wenn es soweit ist. Eine Mehr­heits­ent­schei­dung also, die auch Zuver­sicht beinhaltet.

Was Zuver­sicht in der Gemein­de­po­litik angeht, konnte man auch aus dem Vortrag von Klär­amts­leiter Herrn Mayer und seinem Stell­ver­treter Herrn Wergles was lernen. Die beiden waren einge­laden, um dem Gemein­derat über abge­schlos­sene und zukünf­tige Maßnahmen in der Klär­an­lage zu berichten. Das taten sie kompe­tent und sach­kundig. Die Schleiß­heimer Klär­an­lage ist so aufge­stellt, dass sie auch mit zusätz­li­chen Belas­tungen, etwa durch die Tier­ärzt­liche Fakultät, gut zurecht­kommt. Entspre­chende Abspra­chen haben dafür gesorgt. Wenn man bedenkt, dass die Gemeinde unter dem früheren Bürger­meister Hermann Schmid für den Bau dieser Anlage gewal­tige Schulden aufge­nommen hat, so ist diese Situa­tion ein paar Jahr­zehnte später doch sehr befrie­di­gend. Gehen wir mal ganz zuver­sicht­lich davon aus, dass sowohl das Mehr­fa­mi­li­en­haus wie auch das Kinder­haus zu den geplanten Terminen fertig­ge­stellt werden, den Haus­halt der Gemeinde nicht über das geplante Maß hinaus stra­pa­zieren und schon in wenigen Jahren ganz selbst­ver­ständ­lich dem Gemein­wohl dienen. Andrea Wörle

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