Aus dem Bau- und Werkausschuss
Bekanntlich häufen sich durch den Klimawandel die sogenannten Starkregen-Ereignisse. Dabei fallen in sehr kurzer Zeit sehr große Mengen an Niederschlag auf einmal vom Himmel.
Dann können die Gullys, die Straßenabläufe, die Wassermassen nicht mehr fassen, und es kommt zu Überflutungen. In Oberschleißheim gibt es rund 900 Gullys. Viele von ihnen sind Jahrzehnte alt und dem Starkregen nicht mehr gewachsen. Durch einfache Reinigung kann ihre volle Funktionsfähigkeit oft nicht mehr hergestellt werden. Zusätzliche Entwässerungsanlagen in Form von Rigolen müssen installiert werden.
Mit der Planung und Kostenberechnung für dieses Projekt wurde die Firma Renner Consulting aus Planegg beauftragt, die auf Tiefbauarbeiten spezialisiert ist. Geschäftsführer Matthias Börszony stellte das Ergebnis dem Bau- und Werkausschuss am 28. Juli 2025 vor und erklärte die Funktion der neuen Anlagen anschaulich. Anton Mayer, Leiter der Kläranlage Oberschleißheim, war ebenfalls anwesend sowie Hans Grundl vom ausführenden Ingenieurbüro Grundl.

In den am meisten betroffenen gemeindlichen Straßen sollen im Lauf der nächsten Jahre zwischen den Gullys Kasten-Rigolen, unterirdische Versickerungsanlagen auf dem neuesten Stand der Technik, eingebaut werden. Sie werden durch ein Vlies vor “Fremdeintrag” geschützt und haben außerdem den Vorteil, dass man sie leichter reinigen kann, etwa bei Ölverschmutzung.
Wir erinnern uns. Als vor ein paar Jahren ein paar Wahnsinnige ein paar 100 Liter Öl in die Kanalisation schütteten, stand die Oberschleißheimer Kläranlage “kurz vor dem Kollaps”.
In dem Gutachten wurden die betroffenen Stellen in der Ringstraße, in Mittenheim, in der Pfarrer-Kranz-Straße, in der Holzhacker‑, in der Feierabendstraße, an der Heinz-Katzenberger-Straße und Am Fohlengarten untersucht. Die Gesamtkostenrechnung beläuft sich auf € 678.000,- inklusive Planung. Im Haushalt sind dafür € 800.000,- eingestellt.
Für die Bauarbeiten müssen die jeweiligen Straßenabschnitte ungefähr eine Woche vollständig gesperrt werden, weil mit Baggern und LKWs gearbeitet wird. Auf der Prioritätenliste stehen erstmal Ring‑, Katzenberger- und Holzhackerstraße sowie der Fohlengarten. Der Termin ist Frühjahr 2026.
Es gab noch einige Nachfragen zu den Kosten, zu Stabilität und Haltbarkeit der Anlagen. Schließlich wurde der Beschlussvorschlag vom Gemeinderat einstimmig angenommen: Die Planung ist freigegeben und die Bauverwaltung wird mit der Ausschreibung beauftragt.
Andrea Wörle
0 Kommentare