Neues Laborgebäude, eigenständige Energiezentrale und Parkdeck
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), im Südwesten der Gemeinde gelegen und im Flächennutzungsplan als Sondergebiet “Landesuntersuchungsamt Südbayern” ausgewiesen, soll saniert und erweitert werden. Mit der Planung wurde nun das staatliche Bauamt München-Freising beauftragt. Geplant ist ein vierstöckiger Ersatzbau für das mittig in der Anlage situierte Laborgebäude und eine eigenständige Energiezentrale. Der Ersatzbau soll auf dem jetzigen Parkplatz des Amtes errichtet werden, was zur Folge hat, dass 160 der aktuell 207 Parkplätze auf dem östlich der Sonnenstraße gelegenen Grundstück mit einem Parkdeck in drei Ebenen mit 250 Stellplätzen kompensiert werden müssten.
Alternativ und gegebenenfalls zusätzlich zur östlichen Sonnenstraße kann sich das staatliche Bauamt ein weiteres Parkdeck westlich der Hubertusstraße vorstellen. Dieses soll den gestiegenen Bedarf durch den Neubau auffangen und bereits Vorhaltungen treffen für die noch in der Zukunft liegende Erweiterung des LGL nach Westen hin. Gleichwohl könnte dieses langgezogene Parkdeck das geforderte Anbindungsgebot (Art.3.3) zum geplanten “One Health & Tecnology Campus” — Gewerbegebiet erfüllen.
Die eigenständige Energiezentrale im Norden soll zentral nach neuesten Standards alle Gebäude des LGL versorgen, denn die im Untergeschoss des abzureißenden Gebäudes befindliche Energieversorgungsanlage hat ihre Betriebs-und Altersgrenze schon längst überschritten.
Um die vorgestellten Pläne zu verwirklichen, müsste neues Baurecht mit einer Änderung des Bebauungsplanes Nr. 18 „Sondergebiet Landesuntersuchungsamt für das Gesundheitswesen Südbayern“ geschaffen werden. Der Bauauschuss müsste die Überschreitung der Baugrenzen (bei der neuen Energiezentrale im Norden) und der Gebäudehöhen genehmigen, insbesondere könnte die geplante Viergeschossigkeit des Neubaus problematisch werden. Stellplätze müssten an anderer Stelle neu hergestellt werden und das “Nadelöhr” Veterinärstraße würde durch die Zufahrten zur Baustelle noch weiter eingeschränkt und würde einen reibungslosen Ablauf des ÖPNV behindern.
In nichtöffentlicher Sitzung des Bau-und Werkausschusses stellte der Amtsleiter des Staatlichen Bauamtes, Andreas Kronthaler, die Pläne vor und stand für Fragen zur Verfügung. In der am Tag darauf folgenden Gemeinderatssitzung wurde allerdings die Nichtöffentlichkeit zu der Bauvoranfrage aufgehoben.
Die Sitzungsvorlage stellte die Mitglieder des Bauauschusses vor die Entscheidung, ob man der Erweiterung des LGL entsprechend der baufachlichen Stellungnahme des staatlichen Bauamtes Freising für das Bauvorhaben grundsätzlich näher treten wolle oder nicht.
Mit fünf Gegenstimmen von 13 Ausschussmitgliedern wollte man knapp mehrheitlich zustimmen und verlangte mit geänderter Beschlussvorlage, dass die Kritikpunkte, die in nicht öffentlicher Sitzung diskutiert worden waren, bei einer Neuvorlage Beachtung finden. Ingrid Lindbüchl
Lieber Herr Dähler
manche Dinge ändern sich, ob man will oder nicht. Den Zuwachs an Verkehr haben wir in jedem Falle in der Metropolregion München. Also muss man versuchen, das Beste draus zu machen. Wenn schon Wachstum, dann besser hochwertiges und da ist die Universität oder das LGL besser zu verkraften als schlechtes Gewerbe. Nur hat die Gemeinde aber erst dann einen Vorteil, wenn dadurch auch hochwertiges Gewerbe an den Ort gebunden wird. Genau das ist das Ziel, welches die Gemeinde verfolgt.
Staatliche Stellen durch gemeindliche Auflagen zu verpflichten dürfte schwierig sein, es ist für den Schwanz schwierig mit dem Hund zu wedeln. Schneller wird es dadurch keineswegs und die anstehende Sanierung ist dringend. Eine Erweiterung steht derzeit übrigens nicht im Vordergrund, aktuell ist es der Ersatz der durchaus maroden Energiezentrale unter dem Zentralbau, der nur mit einem Neubau sinnvoll realisierbar ist.
Oberschleißheim wird in den nächsten Jahren um ca 3000 Einwohner wachsen. Möglichkeiten für Wohnungen gibt es also genug. Ob dann (irgendwann fehlbelegte) Bedienstetenwohnungen, das Gelbe vom Ei sind?
mit freundlichen Grüßen
Die gute Nachricht vorweg: wenn das staatliche Bauamt Freising verantwortlich ist, wird’s — nach den bisherigen Erfahrungen — noch Jahre dauern, bis was vorwärtsgeht.
Die schlechte Nachricht: „weiter, immer weiter“ holen wir weiteren Verkehr, weiteres Personal ohne Wohnraum nach Oberschleißheim — warum werden die staatlichen Stellen nicht verpflichtet, Bedienstetenwohnungen mitzubauen?
Hauptsache wir sind Universitäts-„Stadt“ — zur Stadt werden wir allerdings nur, wenn wir an Unterschleissheim angegliedert würden …