Deckblatt des THG-Berichtes LRA München

Entwick­lung der Treibhausgas(THG)-Emissionen im Land­kreis München

27.12.2024 | Rathaus | 3 Kommentare

Der Land­kreis München veröf­fent­licht alle zwei Jahre einen Bericht zur Entwick­lung der Treib­haus­gas­emis­sionen im Land­kreis. Dieser gibt Auskunft darüber, wo sich der Land­kreis und die Kommunen auf dem Weg zur Errei­chung der Treib­haus­gas­neu­tra­lität bis zum Jahr 2040 befinden. Der aktu­elle Bericht ist im Dezember 2024 mit den Daten des Berichts­jahres 2022 erschienen. Nach den neuesten Zahlen haben die Land­kreis­bür­ge­rinnen und ‑bürger im Berichts­jahr 2022 noch 6,1 Tonnen schäd­liche Klima­gase emit­tiert.

 Klima­schutz­er­klä­rung setzt aktu­elle Treib­haus­gas­ziele

Mit der Aktua­li­sie­rung der gemein­samen Klima­schutz­er­klä­rung 29++ im September 2024 haben der Land­kreis München und Kommunen im Land­kreis ihre Klima­schutz­er­klä­rung aus dem Jahr 2016 an neue Gege­ben­heiten ange­passt. Auf Basis der Ziele der Kommunen wurde für den Land­kreis München als realis­tisch einge­schätzt, die jähr­li­chen Pro-Kopf-Emis­sionen bis 2030 auf 2,9 Tonnen redu­zieren zu können. Somit müssen die jähr­li­chen Emis­sionen in den nächsten sechs Jahren also um 3,2 Tonnen pro EW verrin­gert werden. Zum Vergleich: Im Zeit­raum 2010 bis 2022 gingen die Emis­sionen um rund 2,7 Tonnen pro EW zurück.

THG-Bericht — Fakten­check und Grund­lage für die Entwick­lung neuer Maßnahmen

Der neue THG-Bericht verdeut­licht in vielen Aspekten, dass sich im Land­kreis München ein erneu­er­bares Ener­gie­system zuneh­mend konkre­ti­siert. Dies ist etwa an der Zunahme der Anteile erneu­er­barer Energie am Strom- und Heiz­wär­me­ver­brauch, am Zubau von Photo­vol­ta­ik­an­lagen oder dem Anteil elek­trisch betrie­bener Fahr­zeuge zu erkennen. Auch wenn noch große Anstren­gungen erfor­der­lich sind, kann gesagt werden, dass der rich­tige Weg einge­schlagen ist. Die Umset­zung liegt jedoch maßgeb­lich in den Händen der Akteure vor Ort. Der Bericht soll deshalb Bürge­rinnen und Bürger, Unter­nehmen und Kommunen auch dazu ermu­tigen, weiterhin aktiv zum Gelingen der Klima­schutz­ziele beizu­tragen.

Neuig­keiten aus dem Projekt

Aktu­eller THG-Bericht und der Defi­ni­ti­ons­rahmen 29++ zum Down­load

Auf Seite 70 und 71 des THG-Berichts finden Sie die aktu­ellen Werte für Ober­schleiß­heim

Land­ratsamt München/IL

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3 Kommentare

  1. Ich finde den Artikel Treib­hausgas grund­sätz­lich sehr inter­es­sant, aber auch immer wieder verwun­der­lich, wie bei solchen Beiträgen immer mit Zahlen und Stati­siken herum­ge­worfen wird. Die ganzen Zahlen sind ja sinn­frei, wenn es schon am Grund­stock fehlt. Es ist ja schön zu hören, was eine Flug­reise, ein Fahr­zeug oder eine Ölhei­zung ausstößt, aber wenn man sieht, wie manch andere Sachen behan­delt werden? Es fehlt ja schon am Einfachsten, warum dann nach den Sternen greifen? Wenn Land­schafts­schutz­ge­biete, Natur­schutz­ge­biete plötz­lich Bauland werden oder ille­gale Baumaß­nahmen in Schutz­ge­bieten durch­ge­führt werden, und dann nichts passiert? Warum macht man sich dann über solche Zahlen Gedanken?? Auf der einen Seite soll geschützt und einge­spart werden, auf der anderen Seite passiert Mist und es folgen keine Konse­quenzen. Beispiele hierfür gibt es genug in Ober­schleiß­heim. Ganz neu als Beispiel in Starn­berg. Es werden Grün­flä­chen zerstört, zum Teil auch in FFH-Gebieten.
    Die Kommunen und Ämter erlassen Regeln und Verord­nungen und halten sich zum Teil selbst nicht daran, oder knicken bei ille­galen Maßnahmen aus Angst ein, oder derje­nige, der dagegen verstößt, kauft sich frei? Die Ämter und Kommunen werden da schon regel­recht vorge­führt und lächer­lich gemacht. Es werden Acker­flä­chen und Land­schafts­schutz­ge­biete zerstört, aber gleich­zeitig sucht man Land­wirte und Privat­per­sonen, wie im Artikel „Rege­ne­ra­tive land­wirt­schaft­liche Maßnahmen: Ein Schlüssel für Klima­schutz und Klima­fol­gen­an­pas­sung“. Das ganze wäre eine super Sache, aber welcher Land­wirt gibt solche Flächen frei, und der Private, der dies macht, wird sich genau wie ich wundern. Klar kann man Zerti­fi­kate kaufen, es wäre eine tolle Sache, das Ganze eine tolle Idee.….aber die Wirk­lich­keit sieht etwas anders aus.
    Das eine Amt fördert den Schutz von Gebieten und das andere Amt fördert den Umbruch oder schaut weg. Der ganze Einsatz für eine Redu­zie­rung der Treib­haus­gase ist im aller­bes­ten­fall eine Null­nummer! Es fehlt ja am schon am Einfachsten, und man hat das Gefühl, die Ämter arbeiten nicht mit- sondern intern gegen­ein­ander! Klar, wir bauen Wind­räder, holzen dafür einen Wald ab, um diesen dann durch zwei neue Bäume zu ersetzen.….es wird nur immer mit Zahlen gespielt und disku­tiert. Auf der einen Seite will man Gewer­be­ein­nahmen, aber zerstört Land­wirt­schafts­flä­chen und wundert sich dann, warum Lebens­mittel so teuer werden und die Vorgaben für Emmi­sionen nicht einge­halten werden können? Auf der anderne Seite schafft man Schutz­ge­biete, die dann plötz­lich nicht mehr inter­es­sant sind. Es ist ja schön, wenn die Gemeinde oder Ämter Blüh­kübel für Insekten oder ähnli­ches aufstellen, und sich dabei ablichten lassen, aber lächer­lich, wenn dann Hekt­ar­weise Flächen bebaut werden. Es ist ja schön, wenn es Vorgaben gibt, diese aber nicht einge­halten werden oder darüber jahre­lange Diskus­sionen durch­ge­führt werden und dann trotzdem nichts heraus­kommt.
    Ich selbst habe vor zwei Jahren mit der Nautrschutz­be­hörde gemeinsam eine Streu­obst­wiese auf meiner Land­wirt­schafts­fläche ange­legt. Auch aus eigenem Antrieb und auch mit viel eigenen Kosten und Arbeit. Die Zusam­men­ar­beit mit der Natur­schutz­be­hörde war erst­klassig, obwohl viele gesetz­liche Auflagen und Vorgaben einzu­halten waren, habe ich das gemacht, um auch meinen Teil beizu­tragen. Und es funk­tio­nierte super. Die Natur erholt sich und es kommt wieder Leben rein. Ganz im Inter­esse des Natur­schutzes und Rück­gang der Treib­haus­gas­emis­sionen. Aber was dann links, rechts, oben und unten auch gerade Seitens der Kommunen und Behörden so die letzten Jahre passiert ist, hat mich dazu gebracht, diese Fläche zeitnah wieder zurück­zu­bauen. Selbst bei groben Geset­zes­ver­stößen sind Behörden nicht in der Lage, einzu­schreiten oder konse­quent durch­zu­greifen. Also warum soll der Kleine dazu beitragen, wenn da schon nichts passiert und das ganze ein abso­lutes Minus­ge­schäft ist, und dafür noch belä­chelt wird .Ich für mich ändere meine Wiese wieder in herkömm­liche Land­wirt­schaft um, am Besten mit 20–30 Jahren Mais­anbau, oder viel­leicht eine Kies­fläche für LKW. Ob es die Ämter stört, egal, dann hat mein Pächter mehr Einnahmen, ich mehr Pacht und weniger Arbeit als mit der Streu­obst­wiese. Und mit den Mehr­ein­nahmen fahr ich dann dorthin in den Urlaub, wo die Luft noch soweit passt und keine hohe Belas­tung ist.

    So scheint es, wollen es die meisten. Es ist wie gesagt verwun­der­lich, wie man mit Zahlen um sich wirft und alles berechnet — das hätte seine Berech­ti­gung, aber wenn das Grund­sätz­liche fehlt, obwohl alle Vorgaben da sind, wofür dann solche Kalku­la­tionen? Man müsste halt eigent­lich einfach nur die Gesetze und Vorgaben um- und vor allem durch­setzen, dann hätte man einen vernünf­tigen Grund­stock, um diese Sachen anzu­gehen, aber so?? Einfa­cher ist auch, weniger Dreck machen, weniger Müll haben.….
    Das Einzige, was ich die letzten Jahre gelernt habe, was Natur­schutz oder Emis­si­ons­ein­spa­rung betrifft, ist, dass wenn man sich dafür einsetzt, gegen die Wand läuft. Überall wird nur geredet und disku­tiert und es kommt dabei nichts raus, sondern man zahlt nur drauf.

    Aber letzten Endes kann man zumin­dest für sich selbst sagen, wenn man versucht hat, etwas zu ändern, dass man es versucht hat…

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  2. Sehr geehrter Herr Beck

    in einem ersten Aufschlag hatten wir in Ober­schleiß­heim für 2030 an PV 50 ha Frei­fläche (36000 MWh/a) und 48000 m² Modul­fläche PV auf Dächern (7500 MWh/a) aber kein einziges Windrad und keine Kraft­wär­me­kopp­lung (KWK) ange­setzt.
    Damit waren wir dann bei 5.6 t/E.

    Dann hatten wir drei denk­bare Stand­orte für Wind­räder ausge­macht. Ein Windrad bringt 9000 MWh/a. Wir haben also eine zweite Vari­ante mit diesen drei und deut­lich weniger Frei­flä­chen PV, aber auch einem signi­fi­kanten Beitrag für die KWK der Fern­wärme ange­setzt und sind damit auf den von Ihnen zitierten Wert gekommen.

    Aktuell sieht es so aus, dass wir wohl ein Windrad bauen können und die Frei­flä­chen-PV sich besser entwi­ckelt als ange­nommen. Somit bleibt der Wert eine realis­ti­sche Prognose.

    Aber der stellt sich natür­lich nicht von alleine ein. Wir sind im Lenkungs­kreis Energie an den Eigen­tü­mern der PV-Flächen, an den Belangen der Luft­fahrt wegen der Wind­räder und nun auch bei der Wärme­pla­nung sehr aktiv. Bei den PV-Flächen auf den Dächern ist jeder einzelne gefragt und ohne Spei­cher ist der PV-Ausbau eher kontra­pro­duktiv.

    Der Beitrag des Verkehrs ist dabei der am schwersten beein­fluss­bare Teil. Mit neuen Lade­säulen und indi­vi­du­ellem Verzicht auf Flug­reisen ist der Hebel eher klein.

    mit freund­li­chen Grüßen

    Casimir Katz

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  3. Vielen Dank der Schleiß­heimer Zeitung, dass Ihr auf diesen inter­es­santen Bericht aufmerksam macht! Mir gefällt an diesem Bericht, wie die sehr anspruchs­volle Aufgabe, die Treib­hausgas-Emis­sionen (THG) des Land­kreises und seiner Kommunen zu messen, ange­gangen wird: was kann man messen, was wird abge­schätzt, was beinhalten die Werte und was nicht? Heraus­ge­kommen ist eine geeig­nete Mess­latte, der 29++-Wert. Dieser berück­sich­tigt z.B. den Ausbau an Photo­vol­taik in den jewei­ligen Kommunen, lässt aber den Auto­bahn- und Flug­ver­kehr außen vor. Ein großes Lob an die Initia­toren und Autoren dieses Berichts, denn er sorgt so auf regio­naler Ebene für Trans­pa­renz in diesem wich­tigen Gebiet!

    Für 2022 wurde für Ober­schleiß­heim ein 29++-Wert von 10,1 t CO2 und für Unter­schleiß­heim 5,1 t CO2 errechnet. Und es werden die selbst­ge­steckten Ziele der Kommunen für 2030 aufge­listet. Unter­schleiß­heim setzt sich das Ziel von 3,0 t CO2, was eine Redu­zie­rung um knapp 40% bedeutet. Für Ober­schleiß­heim steht da 3,5 t CO2. Das bedeutet eine Redu­zie­rung um ca. 2/3 der 2022-Emis­sionen in 8 Jahren! Wie soll das gehen? Mit ein paar weiteren PV-Anlagen ist das nicht getan. Meines Wissens gibt es in keiner der beiden Kommunen konkrete Maßnahmen, die solche Ziele erreichbar erscheinen lassen. Tappen wir da in die Falle, die wir aus Bayern, dem Bund der EU und inter­na­tional kennen? Es werden Ziele ausge­geben (z.B. Paris 1,5°) und dann …!? Für 2025 wünsche ich mir von den Verant­wort­li­chen in Ober- und Unter­schleiß­heim konkrete Akti­ons­pläne, die für die Bevöl­ke­rung nach­voll­ziehbar aufzeigen, wo und wie die THG-Reduk­tion erzielt wird.

    Die 2. Anmer­kung, die ich zu dem Bericht machen möchte, betrifft uns alle. Denn ohne uns wird die THG-Reduk­tion nicht gelingen. Es liegt leider an der Feig­heit (fast) aller Parteien, dass sie es nicht wagen, uns bei dem Thema reinen Wein einzu­schenken. Lieber holt man beim nächsten Jahr­hun­dert­hoch­wasser die Gummi­stiefel wieder raus und heuchelt Betrof­fen­heit. Umwelt­schutz wird nur gelingen, wenn wir alle unsere Lebens­ge­wohn­heiten kritisch hinter­fragen und ggf. ändern – was übri­gens nicht zu einer gerin­geren Lebens­qua­lität führen muss. Hier ein paar Werte, die ich beim Umwelt­bun­desamt eruiert habe (Werte in t CO2):
    • Reihen­haus Bj 1980 unsa­niert, Ölhei­zung, 110 qm 4,5/Jahr
    • Lang­stre­cken­flug (hin und zurück à 8h) 2,7
    • Durch­schnitt­liche Ernäh­rung (inkl. Fleisch) 1,6/Jahr
    • Kurz­stre­cken­flug (Europa, hin und zurück à 3h) 0,8
    • 10000km Auto/Jahr (Mittel­klasse, 8 l/100 km) 0,7
    • 7 Tage Kreuz­fahrt 0,7
    • Reihen­haus, 110 qm, energ. saniert, Wärme­pumpe 0,6/Jahr
    In diesem Sinne wünsche ich allen (Ober-/Unter-)Schleißheimern einen guten Rutsch und gutes Gelingen im neuen Jahr!

    Helmut Beck

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