Mehrere hundert Oberschleißheimer und Münchner haben am Freitag gegen die geplante Ansiedlung der bayerischen Polizeihubschrauberstaffel auf dem Flugplatzgelände demonstriert. Die Aktion solle zeigen, dass es „keine gute Idee und absolute Ignoranz ist, hunderte von Einwendungen unserer Bürger zu ignorieren und vom Tisch zu wischen“, sagte Ingrid Lindbüchl von den Oberschleißheimer Grünen, die den Protest initiiert hatten, der schlußendlich von allen politischen Kräften am Ort und diversen Bürgerinitiativen getragen wurde.
Bei der einleitenden Kundgebung am Volksfestplatz waren wohl gut 400 Teilnehmer, beim Demonstrationszug durch den Ort schlossen sich noch weitere an, so dass die Veranstalter von 800 Demonstranten sprachen.
„Bei uns ist es laut genug, Herr Innenminister“, rief Lindbüchl Minister Joachim Hermann (CSU) zu, „das reicht für jeden Bürger einzeln hier dicke!“ Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) nannte es „gelinde ausgedrückt eine Frechheit, Alternativstandorte auszuschließen, weil sich die Bürger im Süden wehren könnten“.
Rund 70 Prozent der von Oberschleißheim zu fliegenden Einsätze führen südlich von München. Kuchlbauer sagte, nach der letzten Anhörung im Genehmigungsverfahren zweifle er sogar daran, „ob jetzt alle Angaben zu Lärm, Flugbewegungen und Nachtflügen richtig sind“.
„Mensch und Natur in Oberschleißheim und im Münchener Norden sind ohnehin schon sehr lärm‑, geruchs- und verkehrsgeplagt“, hieß es im Aufruf zur Demo, „jede weitere Belastung ist nicht mehr tragbar!“ Unter den Rednern, die bei der Kundgebung protestierten, waren die Ortsvorsitzende des Bundes Naturschutz, Birgit Patsch, Sprecher der Bürgerinitiativen „Rettet den Münchner Norden“ und „Oberschleißheim darf nicht weiter zerstört werden“ sowie Landtagskandidaten von CSU, Grünen, SPD und FWG.
0 Kommentare