Stellwand am Oberschleißheimer Max-Mannheimer-Platz

Der Land­tags­wahl­kampf in Bayern hat begonnen!

08.09.2023 | Parteien | 5 Kommentare

Parteien und ihre Botschaften

Parteien leben von ihren Gesich­tern, von ihren Botschaften, die sie im Wahl­kampf öffent­lich machen. So begrüßt die Kreis­tags­frak­ti­ons­spre­cherin der FDP, Katha­rina Diem, die Zukunft mit einem baye­ri­schen “Servus”, Kreis­tags­frak­ti­ons­spre­cher der SPD, Florian Schardt, macht sich für soziale Wirt­schafts­po­litik stark, Kreis­tags­frak­ti­ons­spre­cherin der AfD, Chris­tina Specht, plädiert für Sicher­heit in Bayern, amtie­rendes Mitglied des Land­tags und Kreisrat, Niko­laus Kraus (Freie Wähler), will wieder “für uns” in den Landtag, die finanz­po­li­ti­sche Spre­cherin der Grünen im Landtag, Kreis­rätin und Gemein­de­rätin, Claudia Köhler, will von uns die Erst­stimme und setzt sich für ein faires Mitein­ander ein. Von Maxi­mi­lian Böltl, Kreisrat (CSU) und 1. Bürger­meister der Gemeinde Kirch­heim, sehen wir ein schlichtes “Max macht’s”! Adel­heid Rupp, die Landes­vor­sit­zende der Linken in Bayern, will “für dich in den Landtag” und hält augen­schein­lich ein Schäf­chen im Arm. Die ÖDP tritt mit dem Duo Sebas­tian Riedel­bauch und Jolanta Wrobel zur Land­tags- und gleich­zeitig statt­fin­denden Bezirks­tags­wahl an. Sebas­tian Riedel­bauch ist ÖDP-Gemein­derat in Ober­schleiß­heim und kandi­diert für den Landtag. Jolanta Wrobel ist Kreis­rätin will in den Bezirkstag. Beide versi­chern uns: “Ö oder nie” und fordern uns auf, zur Wahl zu gehen und abzu­stimmen.

Die Tier­schutz­partei zeigt uns auf ihrem Plakat einge­pferchte Schweine, will qual­volle Tier­trans­porte stoppen und vereint Partei, Mensch, Umwelt und Tier­schutz unter einem Regen­bogen.

Was aber möchte uns ” Die PARTEI” sagen? .…“Hier könnte ein Nazi hängen”

Wie ist das gemeint?

  • Wir würden gerne ein Bild von einem Nazi aufhängen, haben aber keines?
  • Hier, an diesem Plakat­pfosten könnte ein Nazi hängen?
  • Hier könnte das Bild eines Nazis hängen, deswegen haben wir, “Die PARTEI”, schnell eines hinge­klebt, damit der Platz schon besetzt ist!?

Hmm…

In den nächsten Wochen, vor allen Dingen an den Wochen­enden werden alle konkur­rie­renden Parteien an öffent­li­chen, hoch frequen­tierten Plätzen zu sehen sein, ihre Wahl­stände aufschlagen und das Gespräch mit uns, mit Ihnen, liebe Ober­schleiß­hei­me­rinnen und Ober­schleiß­heimer, suchen.

Die sensa­tio­nellen mensch­li­chen Fähig­keiten, zu spre­chen, zu lesen und zu schreiben, ermög­li­chen es uns zu kommu­ni­zieren, einander zuzu­hören und uns zu verstehen.

Wenn wir das tun, sind wir schnur­ge­rade bei der Demo­kratie ange­langt. Und nein, wir müssen sie uns nicht zurück­holen in diesem (Bundes)Land, wir haben sie bereits, wir haben sie uns schon längst erkämpft.

Wir müssen sie aber pflegen — und das mit Mensch­lich­keit, Verständnis, Stil und Anstand.

Bei der Land­tags- und Bezirks­tags­wahl in Bayern, am 8. Oktober 2023, stehen dieses Mal 19 Parteien und poli­ti­sche Verei­ni­gungen auf dem Wahl­zettel, eine Partei mehr als bei der Land­tags­wahl 2018.

Parteien oder poli­ti­sche Verei­ni­gungen, die nicht unun­ter­bro­chen im Bundestag oder im Landtag vertreten sind, mussten einen Antrag auf Zulas­sung beim Landes­wahl­leiter stellen.

Folgende Parteien haben zur Land­tags­wahl 2023 die Zulas­sung erhalten und sind im Rennen:

AfD

Anar­chis­ti­sche Pogo-Partei Deutsch­lands

Basis­de­mo­kra­ti­sche Partei Deutsch­land

Bayern­partei

Bündnis90/Die Grünen

CSU

Die Linke

Die neue Mitte – Zurück zur Vernunft

Die PARTEI

FDP

Freie Wähler

ÖDP

SPD

Partei der Huma­nisten

Partei für Franken

Partei für schul­me­di­zi­ni­sche Verjün­gungs­for­schung 

Tier­schutz­partei

Volt

V‑Partei³ – Partei für Verän­de­rung, Vege­ta­rier und Veganer

Derzeit sind im Baye­ri­schen Landtag die folgenden sechs Parteien vertreten: CSU (82 Sitze), Grüne (38 Sitze), Freie Wähler (27 Sitze), SPD (21 Sitze), AfD (17 Sitze), FDP (12 Sitze) und 8 Frak­ti­ons­lose (nach Austritt aus den Parteien). CSU und Freie Wähler bilden die Regie­rungs­ko­ali­tion.

Laut ZDF-Umfrage heute, am 8.09.2023, verzeichnet die CSU nur 36 %, den nied­rigsten Umfra­ge­wert seit mehr als andert­halb Jahren, die Freien Wähler kommen nach der Flug­blatt-Affäre um ihren Vorsit­zenden, Vize-Minis­ter­prä­si­dent Hubert Aiwanger, auf einen Rekord­wert von 16 %. Die Grünen zeichnen gleichauf mit den Freien Wählern, dahinter folgen die AfD mit 12 % und die SPD mit 9 %. Die FDP liegt in dieser Umfrage bei 4 %, zum Einzug in den Landtag muss man die 5 %-Hürde schaffen.

Sobald die Wahl­be­nach­rich­ti­gung im Brief­kasten liegt, kann man die Brief­wahl bei der Gemeinde bean­tragen. Ingrid Lind­büchl

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5 Kommentare

  1. Wenn es in dem Artikel zur Demo­kratie heißt: “…, wir haben sie uns längst erkämpft.”, so kann ich dieser Aussage nicht zustimmen.
    Die Demo­kratie wurde uns von den Alli­ierten nach dem Krieg verordnet, die Entste­hung von Landes- und Bundes­ge­setzen über­wacht. Selbst die Tagung auf Herren­chiemsee (Schaf­fung des Grund­ge­setzes) wurde streng beob­achtet von den west­li­chen Haupt­sie­ger­mächten.
    Was wäre gewesen, hätten die Alli­ierten nach dem Krieg Deutsch­land sich selbst über­lassen? Verwal­tung, Justiz und Regie­rung waren mit vielen Nazis durch­setzt.

    Richtig ist: Wir müssen die Demo­kratie vertei­digen!

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    • Stimmt!
      Aber es gab Kämpfe um die Demo­kratie 1848/49. Und auch die Bürger der ehema­ligen DDR haben darum gekämpft. Die Weimarer Repu­blik wurde von vielen als aufok­tru­iert empfunden. Heute sind es nur wenige, die das noch so sehen. Wir sollten uns klarer von denen distan­zieren, die uns einreden wollen, wir müssten uns den Popu­lismus statt der Demo­kratie erkämpfen!

      Wie sagte schon Goethe:

      Was du ererbt von deinen Vätern,
      Erwirb es, um es zu besitzen.

      Also aktives Handeln.

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  2. Sehr schöner Artikel!

    Wie schwierig es ist, allge­mein verständ­liche Slogans zu finden, die auch noch eine Aussage finden, ist eine lange Geschichte der Wahl­pla­kate mit vielen Verir­rungen. Wer sich die Wahl­pla­kate der Vergan­gen­heit anschaut, wird viele selt­same Slogans finden.

    Nun hängt in Ober­schleiß­heim ein Plakat der Grünen, das ich nicht verstehe. Die Aussage ist klar positiv: Zukunft für die Kinder. Aber was sagt mir der Schnuller? Sollen die Kinder im Säug­lings­alter verharren und ruhig gestellt werden? Keine Bildung, und schon gar keine Autos oder Flug­reisen?

    Viel­leicht wäre es sinn­voller man würde die Partei­pro­gramme und die Kandi­da­ten­por­traits in den Zeitungen lesen?

    Oder die Info­stände besuchen,die nun von vielen Parteien ange­boten werden?

    Ich denke, es sind wieder mal wich­tige Wahlen.

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    • Guten Tag Herr Katz,

      glauben sie wirk­lich, dass ihre Mitbürger*innen ihre Absicht nicht erkennen?

      Sie brüsten sich mit einer kogni­tiven Disso­nanz, weil sie angeb­lich Bild und Text nicht zuordnen können, dabei wollen sie doch nur den Grünen ans Schien­bein treten. Ein sehr durch­sich­tiger Kommentar.

      Wenn sie einen poli­ti­schen Kommentar abgeben, dann sollten sie auch angeben, welcher Partei sie selber ange­hören.

      Ihr Schluss­satz lautet: “Ich denke, es sind wieder mal wich­tige Wahlen.”
      Bitte erklären sie den Lesern, welche Wahlen sie für wichtig und welche sie für unwichtig erachten?

      Dann möchte ich ihnen noch mitteilen, welchen Vorgang ich nicht verstehe: Die FDP stimmt in Thürigen zusammen mit der AfD einem Antrag der CDU zu und verteilt anschlie­ßend den schwarzen Peter an die CDU.

      Antworten
      • Sehr geehrter Herr Dietl

        Ich dachte eigent­lich, ich hätte den Faden von Ingrid Lind­büchl aufge­nommen, dass Slogans kein zutref­fendes Bild einer Partei darstellen können. Das gilt übri­gens auch für die FDP. Daher die Hinweise auf weitere Infor­ma­ti­ons­mög­lich­keiten inzwi­schen ist übri­gens auch der Wahlomat online.

        Die Einstu­fung der Wich­tig­keit nimmt der Wähler mit seiner Wahl­be­tei­li­gung vor. Ich finde alle Wahlen wichtig. Es sei denn, es gibt nur eine unver­än­der­liche Einheits­liste. Gerade die anste­henden Wahlen erlauben es dem Wähler, großen Einfluss auf die gewählten Personen zu nehmen.

        Last not least: Ich beschäf­tige mich immer mit Argu­menten, nicht mit Personen. Pauschale Eingrup­pie­rungen wie “die Grünen” versuche ich zu vermeiden (hier weiß man aber nicht wer genau der Urheber ist, sollte aber auf dem Plakat stehen).
        Körper­liche Gewalt lehne ich grund­sätz­lich ab. Aber gemein­same Ziele (Zukunft der Kinder) können unter­schied­liche Wege bereit­stellen über die man insbe­son­dere in einer Koali­tion disku­tieren muss!

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