Oberschleißheim, quo vadis?
Nicht nur, dass die Bürger nicht mehr auf der Gemeindeseite auf wesentliche Planungen hingewiesen werden — bei Lichte betrachtet, werden die Verkehrsplanungen immer schlimmer.
Was ist passiert? Die Planungen für das Gewerbegebiet bei der Tierärztlichen Fakultät werden aktualisiert, darauf hingewiesen wird aber nur per Aushang.
Detektivisch in der Website gesucht, stößt man auf ein Verkehrsgutachten zum Gewerbegebiet (geliefert am 06.06.2021) von einem anderen Planungsbüro als ein zeitgleiches Verkehrsgutachten zur Tierärztlichen Fakultät. Also 2 voneinander unabhängige Verkehrsplanungen zu den am meisten genutzten Straßen, der Veterinärstrasse und St.-Hubertus-Straße.
In der Diskussion verweist unser Bürgermeister immer darauf, dass die Verbreiterung inklusive Baumfällungen ausschließlich dem Begegnungsverkehr der Busse geschuldet sei — der faktisch aber gar nicht existiert, die Busse fahren allesamt hintereinander.
Soweit, so (nicht) gut. Für die erste Erschließung des Gewerbegebiets ist aber nur die Zufahrt über die St.-Hubertus-Straße geplant — also auch für die Bautätigkeit. Und für die Endplanung wird ein Kreisel an der Kreuzung Sonnenstraße — Veterinärstraße dringend empfohlen.
Taucht man weiter in diese Gutachten ein, stellt man zum einen unterschiedliche Zahlen fest: 1800 versus 2400 Studenten und 900 versus 800 Beschäftigte bei der LMU. Zum anderen werden im Endausbau knapp 8400 Menschen dort Arbeits-/Studentenplätze nutzen zzgl. Besucher und Lieferanten.
Und in einem Gutachten wird so nebenbei von einem 4‑spurigen Ausbau der B471 in beiden Richtungen außerhalb der Ortsgrenzen (also Richtung Garching und Dachau) ausgegangen.
Also: eine Zusammenfassung beider Gutachten — Fehlanzeige! Eine Empfehlung, zuerst die Umgehungsstraße zu planen und von dort aus das Gewerbegebiet zu erschließen — Fehlanzeige! Sich Gedanken zu machen, wie vermeide ich, den überbordenden innerörtlichen Verkehr weiter wachsen zu lassen — Fehlanzeige!
So werden wir außerdem weiteren „Schleichverkehr“ durch alle (!) Nebenstraßen zum Ausweichen anlocken. Richtig gut wird’s erst, wenn der Tunnel unter der Bahn kommt — freie Fahrt auf allen Straßen für die Auswärtigen -, so gibt’s einen „Fremdenverkehr“ durch die „Universitäts- und Schlössergemeinde Oberschleißheim“.
Leider war das Ortsschild „Oberschliessheim“ ein Fake — obwohl, für die Bürger könnte es fast stimmen…
Joachim Dähler
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