‘Mit Leib und Seele ein Partei­freier’

Dieser Beitrag bezieht sich auf den Artikel "'Mit Leib und Seele ein Parteifreier'".

Die Freien Wähler trauern um Chris­tian Kuch­l­bauer, der am 02.09.2021 im Alter von 60 Jahren nach langer schwerer Krank­heit in seinem Eltern­haus verstorben ist. Chris­tian war mit Leib und Seele ein Partei­freier und gestal­tete viele Jahre die Orts­po­litik der Freien Wähler mit.

Begonnen hat seine poli­ti­sche Lauf­bahn im Jahr 2007, als er bei den Freien Wählern Mitglied wurde. Er brachte frischen Wind in unsere Grup­pie­rung und wurde am 22.01.2009 zum Zweiten Vorsit­zenden gewählt.

Er war Initiator des ersten Bürger­be­geh­rens zur Besei­ti­gung des schie­nen­glei­chen Bahn­über­gangs an der B471, Dach­au­er­straße, im Jahr 2008, das dann aus recht­li­chen Gründen leider nicht zustande kam.

Am 11.12.2010, anläss­lich seines 50. Geburts­tags, teilte er uns mit, er habe vor, in die große Politik in Ober­schleiß­heim einsteigen zu wollen, er möchte gerne Bürger­meister werden. Die Freien Wähler nomi­nierten Ihn dann auch zum Bürger­meis­ter­kan­di­daten zur Kommu­nal­wahl 2014.

Dass Chris­tian Kuch­l­bauer ein Ober­schleiß­heimer Urge­stein war, in vielen Vereinen, wie dem Skiclub und dem TSV, über Jahr­zehnte mitwirkte, und dadurch gut vernetzt war, hat ihm geholfen, sich gegen drei Mitbe­werber durch­zu­setzen und sich letzt­end­lich in einer Stich­wahl zu behaupten und seinen poli­ti­schen Traum zu verwirk­li­chen.

Zudem konnte durch seine Bega­bung, auf Menschen zuzu­gehen und sie für eine wich­tige Sache zu über­zeugen, eine schlag­kräf­tige Gemein­de­rats­liste für die Wahl zusam­men­ge­stellt werden. Auch ihm ist es zu verdanken, dass die Freien Wähler seit 2014 mit sechs Personen im Gemein­derat vertreten sind.

Chris­tian Kuch­l­bauer hat sich als Bürger­meister von 2014 bis 2020 mit großem Enga­ge­ment für das Wohl der Menschen einge­setzt. Er hat in seiner Amts­zeit vieles in der Gemeinde ange­packt und umge­setzt.

Ganz beson­ders hat er sich dem Thema Verkehr gewidmet. In seiner Amts­zeit wurde ein Verkehrs­ent­wick­lungs­plan erar­beitet und eine Mach­bar­keits­studie zur Besei­ti­gung des Bahn­über­gangs beauf­tragt und erstellt.

Die Grund­steine für den Titel zur „fahr­rad­freund­li­chen Kommune“ wurden unter seine Führung gelegt.

Auch die Probleme mit fehlenden Wohnungen und Gewerbe wurden ange­packt. Die Bebau­ungs­pläne Kreuza­cker und Mitten­heim wurden auf den Weg gebracht, der gemein­de­ei­gene Wohnungsbau am Frau­en­feld initi­iert und die Suche nach einen passenden neuen Gewer­be­standort begonnen.

Der neue Bürger­platz wurde fertig­ge­stellt und neue Veran­stal­tungen, wie die Feier­abend­märkte, kreiert, die die neue Orts­mitte mit Leben füllten und hoffent­lich den Ort weiter zusam­men­wachsen lassen.

Die Kinder­be­treuung wurde gleich am Anfang der Amts­zeit mit einem gemein­samen Work­shop aller Gemein­de­rats­frak­tionen auf damals zukunfts­fä­hige Beine gestellt.

In seiner Amts­zeit mussten auch manche Krisen bewäl­tigt werden. Erst die Flücht­lings­krise, wo Chris­tian als einer der ersten Bürger­meister im Land­kreis signa­li­sierte, dass Ober­schleiß­heim hier helfen werde, und die  dann folgende Inte­gra­tion mitge­plant wurde und dann die Corona-Krise, wo sich sein Geschick zeigte, schnell und unbü­ro­kra­tisch anzu­pa­cken und die notwen­digen Maßnahmen für die Sicher­heit der Bürger zu ergreifen.

Ober­schleiß­heim wurde in seiner Amts­zeit Mitglied im Touris­mus­verein, wodurch die touris­ti­schen Ange­bote durch die zusätz­li­chen finan­zi­ellen Mittel ausge­weitet werden konnten.

Viele seiner Ideen für ein lebens­wertes und zukunfts­fä­higes Ober­schleiß­heim konnte er in seiner Amts­zeit umsetzen, welche den Ort noch lange prägen werden.

Im Gemein­derat bewies er sein diplo­ma­ti­sches Geschick und seine Beharr­lich­keit, um Mehr­heiten für seine Ideen und Vorschläge zu gewinnen.

Die Bürger­nähe und das Wohl aller Vereine war ihm eine Herzens­an­ge­le­gen­heit. Chris­tian war ein lebens­froher, opti­mis­ti­scher und humor­voller Mensch, der auf die Bürger immer zuging und sich Zeit nahm, um sich um ihre Probleme und Sorgen zu kümmern.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt wurde ihm noch im Jahr 2020 der Ehren­titel „Altbür­ger­meister“ verliehen.

Die Freien Wähler verlieren mit ihm einen Menschen, der durch seinen gren­zen­losen Opti­mismus, seinen Froh­sinn und seine Lebens­freunde uns allen unver­gessen bleibt. Wir sind sehr dankbar für die gemein­samen Jahre.

Seiner Familie, im Beson­deren seiner Frau Anita und seinen beiden Töch­tern, drücken wir unser tief empfun­denes Beileid aus.

Wir werden dich, lieber Chris­tian, stets in liebe­voller Erin­ne­rung behalten.

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