Leser­mail zur Ausle­gung des Flächen­nut­zungs­plans für das neue Gewer­be­ge­biet

Ausle­gung des Flächen­nut­zungs­plans für das „Gewer­be­ge­biet südlich der B471“

Nun ist die Katze aus dem Sack! Obwohl vom Bürger­meister immer wieder versi­chert, der Ausbau der Vete­rinär- und St. Hubertus-Straße sei nur dem Begeg­nungs­ver­kehr der Busse geschuldet, soll nun das  geplante Gewer­be­ge­biet „inte­rims­mäßig“ über die St.-Hubertus-Straße erschlossen werden.

Da eine Anbin­dung über die geplante Umge­hungs­straße im Westen, wenn über­haupt reali­siert, in abseh­barer Zeit nicht erfolgt, wird somit der gesamte Baustel­len­ver­kehr durch ganz Ober­schleiß­heim über die St.-Hubertus-Straße erfolgen. Die ohnehin schon grenz­wer­tige Verkehrs­be­las­tung wird dadurch zusätz­lich verstärkt.

Der Geltungs­be­reich des Flächen­nut­zungs­plans  für das Gewer­be­ge­biet südlich der B471 liegt nicht nur im Land­schafts­schutz­ge­biet, sondern auch im Gebiet des Vereins Dach­auer Moos. Die Gemeinde Ober­schleiß­heim mit Bürger­meister Böck ist Mitglied in diesem kommu­nalen Verein.

Man sollte meinen, die Gemeinde würde sich für die in der Satzung veran­kerten Ziele (Zweck des Vereins ist die Förde­rung von Natur­schutz und Land­schafts­pflege, Klima­schutz und Umwelt­bil­dung, sowie die Erhal­tung der Kultur­land­schaft mit Schwer­punkt auf dem Vereins­ge­biet) einsetzen. Das Gegen­teil ist jedoch der Fall.

Im Umwelt­be­richt zur SUP Gewer­be­ge­biet „One Health & Tech­no­logy Campus“, Umwelt­aus­wir­kungen, ist u. a. zu lesen: „Gemeinsam mit den Vorhaben der Stra­ßen­pla­nung wird der Lebens­raum für Offen­lan­darten erheb­lich einge­schränkt. Kumu­lativ mit der Flächen­nut­zungs­plan­än­de­rung ist der Verlust von mehreren Brut­re­vieren von Kiebitz und Feld­lerche möglich“

“Durch die zusätz­liche Über­pla­nung der Weide­flä­chen im Osten ist von einer weitest­ge­henden Degra­da­tion des zentral gele­genen Feld­ge­hölzes als Lebens­raum für Fleder­mäuse auszu­gehen. Die Quar­tiere dort sind als Winter­quar­tiere und Wochen­stu­ben­quar­tiere geeignet. Eine Umset­zung der Planung würde zu einer erheb­li­chen, popu­la­ti­ons­wirk­samen Störung von  32 Fort­pflan­zungs- und Ruhe­stätten und damit zur Auslö­sung arten­schutz­recht­li­cher Verbots­tat­be­stände führen.“

Wo bleibt der Arten­schutz, Umwelt­schutz, Klima­schutz, Vermei­dung Flächen­ver­brauch etc.? Hier wird für Einnahmen aus Gewerbe unwie­der­bring­lich wert­voller Lebens­raum für  Mensch und Tier geop­fert.

Das ökolo­gisch deut­lich besser geeig­nete Gewer­be­ge­biet südlich der LMU an der Sonnen­straße wurde mehr­heit­lich im Gemein­derat verworfen. Im „Gruß­wort“ des Bürger­meis­ters auf der Home­page der Gemeinde ist u. a. zu lesen: „Ober­schleiß­heim ist nicht nur für Kultur­in­ter­es­sierte und Touristen aus aller Welt höchst attraktiv, es ist auch eine lebens­werte Wohn­ge­meinde. Gelegen im unmit­tel­baren Einzugs­be­reich der Landes­haupt­stadt, ist unser Ort eine liebens­werte Gemeinde geblieben, mit außer­or­dent­lich vielen Grün, inmitten einer benei­dens­werten groß­zü­gigen Natur- und Kultur­land­schaft.“  Ob dies in abseh­barer Zukunft so bleibt, muss stark bezwei­felt werden.

Liebe Ober­schleiß­heimer Bürge­rinnen und Bürger, bis zum 30.11.2022 liegt der Flächen­nut­zungs­plan für das Gewer­be­ge­biet südlich der B471 öffent­lich aus. Bis dahin können noch Anre­gungen bei der Gemeinde Ober­schleiß­heim einge­reicht werden (schrift­lich zur Nieder­schrift oder online unter bauleitplanung@oberschleißheim.de).

Bitte machen Sie davon regen Gebrauch.

Bürger­initia­tive “Klima & Natur­schutz in Ober­schleiß­heim” mit Gaby Hohen­berger, Brigitte Scholle, Ute Dreves, Mari­anne Lehsau, Dr. Frie­de­rike Forster und Dr. Michaele Knoll-Sauer

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