Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
sehr geehrte Gemeinderäte,
in den letzten Monaten ist es wieder etwas ruhiger um das Dauerthema „Verkehr“ geworden, welches am 26. Mai mit dem Bürgerentscheid zur Straßenunterführung seinen vorläufigen Höhepunkt gefunden hat. Nennenswerte Fortschritte zur Realisierung der Straßenunterführung hat die Gemeinde meines Wissens nach nicht gemacht. Im Gegenteil: Bei der Lösung unserer Verkehrsprobleme sind wir keinen Schritt weiter gekommen.
Wir Grünen haben im Vorfeld des Bürgerbegehrens einige alternative Varianten zur Entlastung der B471 ins Spiel gebracht, bei denen auch uns klar war, dass sie kontroverse Diskussionen auslösen würden. Das haben innovative Vorschläge oftmals an sich.
Der Vorschlag, der wohl am meisten belächelt wurde, war der nach einer Seilbahnverbindung entlang der Bundesstraße. Der momentane Stand zu urbanen Seilbahnen ist folgender: In Koblenz und Köln fahren sie bereits, in Dachau und Germering werden sie gefordert und in München ist eine Machbarkeitsstudie in Arbeit. Unser bayerischer Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) hat der Stadt Kempten eine Förderung von 50.000 € für eine Machbarkeitsstudie zugesagt. Und das mit den Worten, dass man beim öffentlichen Nahverkehr kreativer denken müsse.
Ich möchte mit diesem Schreiben an Sie unserer Forderung nicht wieder neuen Anschub verleihen, vielmehr möchte ich auf unsere kurzfristige und teils engstirnige Entscheidungsfindung aufmerksam machen. Wir müssen lernen, unsere Entscheidungen auf lange Zeiträume auszurichten und in die Zukunft zu planen. Wir alle müssen in unserer Entscheidungsfindung kreativer werden, damit unser Ort auch weiterhin lebens- und liebenswert bleibt!
Am 26. September findet die erste Planungswerkstatt aus dem Verkehrsentwicklungsplan statt und ich wünsche mir hierfür von allen Beteiligten des Gemeinderates Offenheit gegenüber neuen Wegen und Ansätzen.
Christoph Münster,
Sprecher des Ortsverbands Bündnis 90/Die Grünen
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