Lieber Peter,
ich wiederhole es gerne, auch wenn es glasklar drinsteht in meinem Lesermail:
Wir behaupten nicht, dass die Umgehungstraße keine Entlastung brächte, wir sagen wortwörtlich: „Wir lehnen Straßenbau im Besonderen dann ab, wenn sich eine adäquate, kostengünstigere, flächensparendere Alternative ergibt, z.B. der Autobahnanschluss in Riedmoos mit einem Halbanschluss in Feldmoching, oder einem Anschluss an die Schleißheimer Straße in München Nord. Laut einer Darstellung der Verkehrsplaner Schlothauer & Wauer hat diese Variante die gleiche Entlastungswirkung für die Feierabendstraße innerorts wie eine teure, flächenfressende Westumgehung.“
Die Zeiten ändern sich und man muss den AB-Anschluss Riedmoos unter ganz anderen Vorzeichen sehen. Damals, 2007, war vom Business Campus und Koryfeum der Unterschleißheimer noch gar nicht die Rede, da war ich auch noch nicht im Gemeinderat.
Bei manchen Dingen muss man hartnäckig sein und vielleicht andere Wege gehen:
Am 05.08.2019 hat der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger alle Bürgermeister aller Kommunen per Anschreiben zur “Flächensparoffensive bei der Inanspruchnahme von Siedlungs- und Verkehrsflächen” aufgerufen — ich habe es vorliegen.
Diesem Aufruf sollten wir folgen und uns mit vereinten Kräften mit folgendem Anliegen an die Bayerische Staatsregierung, an den stellvertretender Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger, wenden:
„Die Kommunen Ober- und Unterschleißheim bitten darum, die Planungen bezüglich der Umgehungsstraße zu stoppen und die verkehrliche Wirksamkeit der Alternative eines Autobahnanschlusses Riedmoos mit einem Halbanschluss in Feldmoching zu prüfen.
Diese Prüfung muss mit einem neuen Verkehrsgutachten einhergehen, welches die massive Bautätigkeit in den Gewerbegebieten Unterschleißheims mit berücksichtigt.
Eine überregionale Bedeutung des Anschlusses ist mit der Ansiedlung des Gewerbezweiges „BMW-Autonomes Fahren“ gegeben.
Im Zuge der Flächensparoffensive des Freistaates Bayern würde mit einem Autobahnanschluss Riedmoos und einem Halbanschluss in Feldmoching massiv Fläche eingespart. Auch die Kosten würden sich deutlich reduzieren…“ usw..
Zu Deinem freundlichen Einwurf, ich hätte das Ergebnis des Gutachtens nicht verstanden, möchte ich den Leser*innen folgenden Original-Wortlaut der Zusammenfassung der Berechnung zur Kenntnis geben:
„9.Zusammenfassung
In Summe ist zu sagen, dass durch den möglichen Bau der Schallschutzwand an der geplanten St2342-Ortsumfahrung Oberschleißheim unter Berücksichtigung nur dieser Straße eine Verbesserung um ca. 3 dB zu erwarten ist. In der Gesamtlärmbetrachtung jedoch wird der Effekt dieser Schallschutzwand durch die höheren Emissionen aus der BAB A92 eliminiert. Somit hat diese Schallschutzwand nur noch einen sehr geringen Minderungseffekt. Aus den Listen der Immissionsortberechnungen (Seite 6 und 7) ist zu entnehmen, dass die Grenzwerte der 16. BImSchV. (Lärmvorsorge) für die Betrachtung der St2342 an allen Gebäuden eingehalten werden. Bei der Summenpegelbetrachtung aus St2342 und BAB A92 werden die Grenzwerte zur Einhaltung der eigentumsrechtlichen Zumutbarkeitsgrenze (70/60 (Tag/Nacht)) nicht überschritten.“
Das Ende vom Lied wird sein, dass der gesetzlich vorgeschriebene Lärmschutz an der A92 gebaut wird, die Umgehungsstraße völlig ohne Lärmschutz verläuft, weil die Lärmentwicklung zu moderat, mit alten Zahlen, ohne die Ableitung der 4000 Arbeitsplätze aus dem Koryfeum beurteilt worden ist…wer’s mag…
Ingrid Lindbüchl, Bürgermeisterkandidatin Grüne
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