Zu der Äußerung von Herrn Sturm ist folgendes zu sagen:
Die Gemeinde hat seit 01.01.2019 den Zimmermann-Verlag mit der Erstellung der „Gemeindenachrichten“ beauftragt (bisher nur Druck und Verteilung, nun auch Satz und Anzeigenverkauf). Bislang (von 1998 bis 2018) lief dies über den Nord-Rundschau-Verlag.
Die Kosten für das Blatt sind in etwa gleich geblieben, sind aber nun mit abhängig vom Anzeigenverkauf. Bei nicht ausreichendem Anzeigenverkauf (was bisher der Fall ist) zahlt die Gemeinde mehr als bisher.
Zum Hintergrund: Der Nordrundschau-Verlag (bisher Satz und Anzeigenverkauf) wollte die „Gemeindenachrichten“ nicht mehr fortführen, da sie sich schon lange nicht mehr rechneten (zu wenig Anzeigen, zu niedriger Anzeigenpreis).
Der Zimmermann-Verlag war bereit, zusätzlich zum Druck und der Verteilung auch den Satz und Anzeigenverkauf zu übernehmen, das Blatt dafür aber optisch zu erneuern und mehr Seiten (somit auch mehr Anzeigenplatz) anzubieten und dies zu etwa gleichen Konditionen für die Gemeinde wie bisher.
Zum Vorwurf, die Oberschleißheimer Gewerbetreibenden könnten sich eine Anzeige in den Oberschleißheimer Gemeindenachrichten nicht mehr leisten, wodurch „alleine dadurch schon weniger Gewerbesteuereinnahmen generiert“ würden, ist zu sagen, dass
a) sich die Anzeigenpreise in der Tat erhöht haben, wobei aber auch die Leistung erweitert wurde: Die Anzeige erscheint nun 2 Mal für 1 Preis: 1x im Gemeindeblatt (Auflage 5.500), 1x im Schleißheimer Anzeiger (Auflage 40.000). Ebenso wurden
b) dem Gewerbeverband auch beim Zimmermann-Verlag deutliche Sonderkonditionen eingeräumt (40 % günstiger als regulär). Somit liegt eine kleine Anzeige statt früher bei 30–50 Euro nun bei ca. 100 Euro (wobei die Anzeige 2x erscheint, bei flexiblem 2. Erscheinungstermin sowie Änderungsmöglichkeit im Text).
Unabhängig von der Höhe der Gewerbesteuereinnahmen durch Oberschleißheimer Betriebe ist nicht ersichtlich, inwiefern dies mit der Anzeigenschaltung in den Gemeindenachrichten zusammenhängen soll.
Zum Vorwurf, die Oberschleißheimer Bürger und Kunden führen nach Unterschleißheim, „um dort etwas einzukaufen, was sie auch in Oberschleißheim bekommen könnten, wenn sie wüssten, dass es das auch dort gibt“, ist zu sagen, dass dies eine sehr gewagte Behauptung ist, betrachtet man die bisher geschalteten Anzeigen inhaltlich.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Kuchlbauer, Bürgermeister
Ich war bei den Verhandlungen dabei und dass dem Gewerbeverband 40 % angeboten wurden, ist schlichtweg falsch.
Fakt ist, dass jeder Inserent in den Oberschleißheimer Gemeindenachrichten nun gezwungen wird, automatisch auch in einem anderem Werbeblatt des Zimmermann-Verlags zu inserieren, ob er will oder nicht.
Und es ist zynisch vom Verlag aus, in diesem Zusammenhang von einer “Leistungserweiterung” zu sprechen.
Man kann es eher als eine “Kundenvergewaltigung” durch den Verlag bezeichnen.
Eine Leistung wird nur dann erweitert, wenn sie mit dem Willen des Kunden einher geht, denn was nützt dem Inserenten eine aufgezwungene Anzeige mit deutlichen Mehrkosten in einem Medium, das er nicht will?
Dem Kunden wird hier bewusst die Wahl verweigert, in welchem Medium er inserieren will.
Aber umgekehrt gibt der Verlag den Inserenten in dem genannten Werbeblatt die Möglichkeit, ohne Mehrkosten, ja sogar preiswerter, auch im Oberschleißheimer Gemeindeanzeiger zu erscheinen. Dazu muss der Inserent nur erst den Oberschleißheimer buchen und ist dann billiger im Werbeblatt drin als wenn er nur das Werbeblatt selbst bucht. Wer hat diese Logik wohl ersonnen und welcher Zweck wird damit verfolgt?
Aus diesem Grund ist die Aussage von Christian Sturm völlig richtig, dass mit dieser Machart den Oberschleißheimer Betrieben das Wasser abgegraben wird und damit auch die Gemeinde mittelfristig Steuereinnahmen an die umliegenden Standorte abgibt.