Leser­mail zum Artikel „Protest gegen Allee-Rodung“

In keinster Weise wird die Bevöl­ke­rung mit Unwahr­heiten in die Irre geführt. Sinn und Zweck der Protest­ak­tion ist der Schutz eines wert­vollen Baum­be­stands.

Dass die Allee erhalten wird, auch wenn es ein paar Jahre dauert, bis sie wieder in glei­cher Schön­heit sprießt, wird, wenn über­haupt, erst die nächste Gene­ra­tion erleben. Einige der für die Fällung geplanten Bäume sind bereits eine Nach­pflan­zung und ca. 40 — 50 Jahre alt. Zum anderen, warum sollen dieje­nigen Bäume, welche vor nicht allzu langer Zeit gepflanzt wurden und die zum Teil sogar noch den Rinden­schutz tragen, wieder umge­setzt werden? Ob diese Bäume, soweit man sie über­haupt umpflanzen kann, diese Aktion über­leben, mag ich stark bezwei­feln, von den entste­henden Kosten für den Steu­er­zahler ganz zu schweigen.

Im Beschluss des Bau- und Werk­aus­schusses vom 22.03.2021 heißt es unter Punkt 1: „Ausbau der Vete­ri­närstraße auf 6.50 Breite, um den Busbe­geg­nungs­ver­kehr zu ermög­li­chen.“ Dies ist nicht nötig, da es mit Sicher­heit Lösungen gibt, ohne die Bäume zu opfern.

In zahl­rei­chen Kommunen werden Straßen zurück­ge­baut, um den Durch­gangs­ver­kehr zu beschränken; hier entsteht für mich jedoch der Eindruck, dass eine Umge­hung der Kreu­zung Dach­auer-/Son­nen­straße geför­dert werden soll. Wie allge­mein bekannt, zieht ein Ausbau von Straßen nur noch mehr Verkehr an.

Wie passt das in das Konzept, dass öffent­liche Verkehrs­mittel vermehrt in Anspruch genommen werden sollen? Ange­sichts der prekären Finanz­lage unserer Gemeinde halte ich einen Ausbau der St-Hubertus-Straße für reine Geld­ver­schwen­dung. Die jetzige Breite entspricht der Breite der
St.-Margarethenstraße, auf der ja auch Busse fahren. Mit der still­ge­legten Busschleife ist zudem eine Ausweich­mög­lich­keit gegeben. Wie viele Bäume werden diesem Ausbau zum Opfer fallen?

Bei den ange­spro­chenen Tier­trans­porten handelt es sich in der Regel um Einzel­tiere (Rinder, Schweine, Pferde, Schafe), die von den Besit­zern in PKW-Anhän­gern trans­por­tiert werden. Die Zufahrt erfolgt im Falle der Rinder- und Schwei­ne­klinik ja schon seit Jahren über die Sonnen­straße. Warum soll dann die Erschlie­ßung des Campus größ­ten­teils über die Vete­rinär- und St.-Hubertus-Straße erfolgen, obwohl doch die Anbin­dung über die Sonnen­straße exis­tiert?

Fazit: Ziel muss es sein, wert­vollen Baum­be­stand zu erhalten und nicht unaus­ge­reiften Verkehrs­pla­nungen zu opfern sowie Verkehr zu redu­zieren, indem man auch den MVV in vernünf­tiger Art und Weise stärkt.

Dr. Frie­de­rike Forster

Beitrag teilen:

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert