Leser­mail zum Arti­kel „Pläne für den Nicht-Bau werden teurer“

Sehr geehr­ter Herr Vohburger,

ich kann Ihre Meinung, dass die Planung des neuen Hallen­bads bis zu dem beauf­tra­gen Planungs­stand immer noch rich­tig ist, nicht teilen. Es mag für Sie wich­tig sein, dass die Gemeinde ein ferti­ges Konzept in der Tasche hat. Wesent­lich ist aber die Finan­zie­rung und die ist abso­lut nicht gesi­chert und wird es auch in Zukunft nicht sein.

Es mag ja sein, dass die Kommu­nen das Hallen­bad-Ster­ben been­den wollen. Doch dass für die Viel­zahl der maro­den Hallen­bä­der staat­li­che Mittel zur Verfü­gung gestellt werden, ist mehr als zweifelhaft.

Auch muss ich Ihnen wider­spre­chen, dass bei der Weiter­ent­wick­lung der Tech­nik nicht so deut­lich sich was ändert. Dies zeigen doch die Beispiele bei der Sanie­rung der Hallen­bä­der in ande­ren Kommu­nen. Auch das jüngste Beispiel in München: Die zweite Stammstrecke.

In Ihrem Leser­brief ist die Planung das Nonplus­ul­tra. Für mich ist die Finan­zie­rung abso­lut im Vorder­grund. Sie gehen in keins­ter Weise auf eine konkrete Finanz­pla­nung ein. Woher sollen die Mittel für den Bau verbind­lich kommen?

Sie schrei­ben, dass ein Neubau zwin­gend notwen­dig ist aufgrund des Bürger­ent­scheids vor 20 Jahren. Erstens ist die Gemeinde schon längst nicht mehr recht­lich an den Bürger­ent­scheid gebun­den. Zwei­tens, was bedeu­tet wir (wer ist das)? Im übri­gen war ich damals im Gemein­de­rat und es ging haupt­säch­lich um die Sanierung.

Warum soll ich planen, wenn von vorn­her­ein fest­steht, dass eine Finan­zie­rung nicht möglich ist? Warum dann Planungs­kos­ten zum Fens­ter raus­schmei­ßen? Der Hinweis auf den Bürger­ent­scheid recht­fer­tigt dies auf keinen Fall.

Emil Köbele

1 Kommentar

  1. Sehr geehr­ter Herr Köbele,

    wie in meinem Leser­brief erwähnt, ist das Hallen­bad aktu­ell nicht finan­zier­bar, daher kann ich Ihnen auch aktu­ell keine konkrete Finanz­pla­nung aufzeigen. 

    Der Auftrag zur Planung des neuen Hallen­ba­des wurde weit vor Bekannt­wer­den der “Greensill”-Pleite erteilt. Zur Zeit des Planungs­auf­trags hätte das neue Hallen­bad über die Rück­la­gen in Teilen fina­ziert werden können, die Rest­be­träge über Förder­gel­der und gering­fü­gige Neuverschuldung. 

    Bei einem Planungs­stopp hätte die Gemeinde daher, wie erwähnt, in jedem Fall Hono­rar­kos­ten tragen müssen, daher war es für uns (die gesamte Frak­tion der Freien Wähler) rich­tig, die Planun­gen fort­zu­füh­ren und das Geld, was wir sowieso zahlen hätten müssen, nicht zum Fens­ter raus­zu­schmeis­sen, sondern eine Planung in der Tasche zu haben.

    Sie haben Recht, dass ein Bürger­ent­scheid nur ein Jahr bindend ist, jedoch fühlen wir, ich spre­che hier wieder für die aktu­elle gesamte Frak­tion der Freien Wähler Ober­schleiß­heim im Gemein­de­rat, uns weiter daran gebun­den, dass es ein Hallen­bad in Ober­schleiß­heim geben soll.

    Vor der Pande­mie haben ca. 1.000 Kinder im Monat aus den verschie­dens­ten Schu­len in und um Ober­schleiß­heim und den Schwimm­kur­sen der DLRG in unse­rem Bad Schwim­men gelernt. Zudem finden viele weitere Ange­bote für alle Bürge­rin­nen und Bürger jeden Alters statt, was aus meiner Sicht deut­lich recht­fer­tigt, dass es ein Hallen­bad in Ober­schleiß­heim geben muss.

    Unser Hallen­bad mit der zwei­ten Stamm­stre­cke in München oder evtl. gleich mit dem Berli­ner Flug­ha­fen zu verglei­chen, wo es sich um Milli­ar­den-Projekte handelt, finde ich schon etwas weit herge­holt und ist in keins­ter Weise mit einem Hallen­bad-Neubau in Ober­schleiß­heim vergleich­bar. Zudem sagen Sie selbst, dass es bei Sanie­run­gen von Hallen­bä­dern zu deut­li­chen Ände­run­gen kam. Daher hat sich der Gemein­de­rat einstim­mig im Novem­ber 2019 dafür entschie­den, ein neues Hallen­bad zu bauen, wo wir diese Sanie­rungs­ri­si­ken nicht haben.

    Stefan Vohbur­ger
    Frktionssprecher
    Freie Wähler Oberschleißheim

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