Leser­mail zum Arti­kel „Pläne für den Nicht-Bau werden teurer“

Sehr geehr­ter Herr Köbele,

nach­dem Sie mich in Ihrem Leser­brief persön­lich anspre­chen, möchte ich hier meine Posi­tion zum Hallen­bad darlegen.

Im Okto­ber 2020 fasste der Gemein­de­rat den Beschluss, das Hallen­bad neu zu bauen, da zu diesem Zeit­punkt für eine Sanie­rung des bestehen­den Hallen­ba­des ca. 11 Mio € und für einen Neubau ca. 15 Mio € geschätzt wurden. Danach began­nen die Ausschrei­bun­gen für die Planung, welche Anfang 2021 beauf­tragt wurden. Ende März/Anfang April 2021 wurden dem Gemein­de­rat erst die mögli­chen Verluste bei den Anla­gen in der Greens­ill-Bank mitgeteilt.

Die Planung des neuen Hallen­bads bis zu dem beauf­tra­gen Planungs­stand ist aus meiner Sicht immer noch rich­tig. Es ist wich­tig, dass wir ein ferti­ges Konzept in der Tasche haben, welches nun durch den Entwurf der Archi­tek­ten vorliegt.

Der Bund und der Frei­staat Bayern müssen sich zwin­gend über­le­gen, wie sie das Hallen­bad-Ster­ben aufhal­ten möch­ten und unse­ren Kindern weiter­hin die Möglich­keit geben können, schwim­men zu lernen. Es ist zwin­gend notwen­dig, starke Förder­pro­gramme für Hallen­bä­der aufzu­le­gen und die Kommu­nen bei den aktu­ell galop­pie­ren­den Bauprei­sen nicht alleine im Regen stehen zu lassen. Für diesen Fall sind wir nun gerüs­tet und können dann schnell handeln.

Aktu­ell ist es für uns allein nicht finan­zier­bar, das ist rich­tig. Aber am neuen Entwurf des Hallen­ba­des wird sich auch bei Weiter­ent­wick­lung der Tech­nik nicht so deut­lich was ändern, dass diese Anpas­sun­gen, falls notwen­dig, im nächs­ten Planungs­schritt (Ausfüh­rungs­pla­nung) nicht gemacht werden könnten.

Die Planungs­leis­tun­gen bis hier­her waren beauf­tragt und es ist und war aus meiner Sicht immer noch der rich­tige Weg. Und ich muss Ihnen wieder­spre­chen, Planun­gen von heute sind morgen auch noch rele­vant und können sogar einen Vorteil brin­gen, wenn es um Zeit und schnel­les Handeln geht.

Die Kosten für Planung (entgan­ge­ner Gewinn) und eine neue Planung von vorne wären deut­lich teurer gewe­sen, als jetzt einen guten, ferti­gen Entwurf in der Schub­lade zu haben, den man dann heraus ziehen kann und auf den man aufbauen kann. Keiner weiß, wie lange unser aktu­el­les Hallen­bad noch durch­hält, und es könnte jeden Moment so weit sein, dass es geschlos­sen wird. Daher ist es noch wich­ti­ger, einen Plan in der Tasche zu haben und nicht blind in die Zukunft zu rennen.

Ein Neubau ist zwin­gend notwen­dig, wir fühlen uns immer noch an den dama­li­gen Bürger­ent­scheid gebun­den, dass es ein Hallen­bad in Ober­schleiß­heim geben soll!

Stefan Vohbur­ger, Gemein­de­rat (FW)

1 Kommentar

  1. Sehr geehr­ter Herr Vohburger,

    ich kann Ihre Meinung, dass die Planung des neuen Hallen­bads bis zu dem beauf­tra­gen Planungs­stand immer noch rich­tig ist, nicht teilen. Es mag für Sie wich­tig sein, dass die Gemeinde ein ferti­ges Konzept in der Tasche hat. Wesent­lich ist aber die Finan­zie­rung und die ist abso­lut nicht gesi­chert und wird es auch in Zukunft nicht sein. 

    Es mag ja sein, dass die Kommu­nen das Hallen­bad-Ster­ben been­den wollen. Doch dass für die Viel­zahl der maro­den Hallen­bä­der staat­li­che Mittel zur Verfü­gung gestellt werden, ist mehr als zweifelhaft. 

    Auch muss ich Ihnen wider­spre­chen, dass bei der Weiter­ent­wick­lung der Tech­nik nicht so deut­lich sich was ändert. Dies zeigen doch die Beispiele bei der Sanie­rung der Hallen­bä­der in ande­ren Kommu­nen. Auch das jüngste Beispiel in München: Die zweite Stammstrecke.

    In Ihrem Leser­brief ist die Planung das Nonplus­ul­tra. Für mich ist die Finan­zie­rung abso­lut im Vorder­grund. Sie gehen in keins­ter Weise auf eine konkrete Finanz­pla­nung ein. Woher sollen die Mittel für den Bau verbind­lich kommen? 

    Sie schrei­ben, dass ein Neubau zwin­gend notwen­dig ist aufgrund des Bürger­ent­scheids vor 20 Jahren. Erstens ist die Gemeinde schon längst nicht mehr recht­lich an den Bürger­ent­scheid gebun­den. Zwei­tens, was bedeu­tet wir (wer ist das)? Im übri­gen war ich damals im Gemein­de­rat und es ging haupt­säch­lich um die Sanierung. 

    Warum soll ich planen, wenn von vorn­her­ein fest­steht, dass eine Finan­zie­rung nicht möglich ist? Warum dann Planungs­kos­ten zum Fens­ter raus­schmei­ßen? Der Hinweis auf den Bürger­ent­scheid recht­fer­tigt dies auf keinen Fall.

    Emil Köbele

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