Leser­mail zum Arti­kel „‚One Health‘ ist auf dem Verfahrensweg“

Dieser Beitrag bezieht sich auf den Artikel "'One Health' ist auf dem Verfahrensweg".

Sehr geehr­ter Herr Katz,

wenn ich Sie jetzt rich­tig verstehe, ist Ihre Argu­men­ta­tion, dass Ober­schleiß­heim eine Biotech-Firma drin­gend braucht, um sich aus der eige­nen finan­zi­ell-miss­li­chen Lage zube­freien bzw. sich etwas Luft zu verschaf­fen. Ist das so richtig?

Ich halte das für eine gewagte Argu­men­ta­tion, da Sie damit letzt­lich schon recht hoch pokern — frei nach dem Motto “Die nächste Krise ist unsere Gold­grube — viel­leicht”. Und das zu einem in vieler­lei Hinsicht hohen Preis, für den die Gemeinde da in Vorkasse geht. Diese Vorge­hens­weise erin­nert mich leider nur allzu­sehr an ReWe bzw. die neue Orts­mitte. Da muss ich Herrn Wehr leider recht geben.

Ein ande­res Beispiel, wenn Sie schon “Jack­pot­ge­win­ner” Mainz als Beispiel anfüh­ren, ist Monheim am Rhein. Die Kommune hat ähnlich wie Ober­schleiß­heim ordent­lich “Miese” wegen “Greens­ill” gemacht. Kurz erzählt: Monheim hatte 2011 125 Mio. € Verbind­lich­kei­ten. Sechs Jahre später waren es 78 Mio. Gutha­ben. Es lässt sich leicht recher­chie­ren, weshalb!

Inso­fern trifft der Verlust Monheim schon ordent­lich, jedoch nicht bis ins Mark. Immer­hin ist die Grund­lage für den finan­zi­el­len Aufschwung von der Corona-Krise nicht zerstört worden, sondern allen­falls ordent­lich gestaucht worden. Zuge­ge­be­ner­ma­ßen lassen sich beide Gemein­den nicht 1 zu 1 verglei­chen, aber evtl. müss­ten in Ober­schleiß­heim die Rahmen­be­din­gun­gen etwas verän­dert werden, um zuerst bereits vorhan­dene und wenig genutzte Resour­cen opti­ma­ler zu nutzen, anstatt wert­volle Land­schaft in unsi­chere Projekte zu versaubeuteln.

Was ich damit sagen will, ist, dass man nicht stän­dig Geld ausge­ben kann, wenn man es nicht hat oder zumin­dest annä­hernd sicher sein kann, dass die Ausga­ben durch kurz­fris­tige zukünf­tige Einnah­men gesi­chert sind. Das sehe ich bei der Asto Group (Inves­tor hinter dem “One Health & Tech­no­logy Campus”) noch nicht, schon weil es wohl noch Jahre dauert, bis es über­haupt mal mit dem Bau losge­hen kann. Auch dann ist noch kein einzi­ger Cent in die Gemein­de­kasse geflossen.

Inso­fern sei auch — bei aller Beschei­den­heit — ein Nach­den­ken in eine andere Rich­tung erlaubt!

Andreas Bauer

1 Kommentar

  1. Werter Herr Bauer,

    ich habe nur Fakten zitiert. Das Nach­den­ken ist etwas, was man selber macht. Man könnte auch darüber nach­den­ken, ob die Gewer­be­steuer über­haupt gerecht ist.

    Tatsa­che ist aber, dass es sie jetzt gibt. Und wenn wir mehr Geld für Umwelt­schutz ausge­ben wollen, brau­chen wir mehr Einnah­men. Und der Gemein­de­rat hat sich dazu entschlos­sen, das mit hoch­wer­ti­gen Betrie­ben machen zu wollen. Und nach­hal­tig ist selten schnell. 

    Mein Wunsch wäre, dass wir uns alle darauf konzen­trie­ren, wie wir das am besten hinbekommen.

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