Leser­mail zum Arti­kel „Neues Bürger­be­geh­ren für Straßenunterführung“

Es ist nicht mehr zu über­se­hen, der Kommu­nal­wahl­kampf hat dies­mal sehr früh begon­nen und die Freien Wähler haben ihr Lieb­lings­thema wieder aus der Versen­kung geholt: Die Über- bzw. dies­mal Unter­füh­rung der Dach­auer Strasse beim Bahn­über­gang. Dieses Thema lässt sich bis in die 1970er Jahre zurückverfolgen.

Wer nun eine so „schnu­cke­lige“ Unter­füh­rung wie in Unter­schleiß­heim im Sinn hat, der irrt gewal­tig. In Ober­schleiß­heim handelt es sich bekannt­lich um eine Bundes­straße und die Bahn­un­ter­füh­rung muss nach Vorga­ben für eben diese Stra­ßen geplant und gebaut werden. Dies bedeu­tet unter ande­rem eine lichte Höhe von mindes­tens 4 Metern. Die Fahr­bahn wird also im Schei­tel­punkt etwa 6 Meter unter­halb Ober­kante der Bahn­gleise liegen. Dies bedeu­tet, dass der Abstand zwischen Gleis und Sonnen­straße zu kurz ist, um den von Hr. Negele erwähn­ten Krei­sel bauen zu können. Aber dies wurde ja alles schon vor 10 Jahren im Detail behan­delt und hier hat sich auch seit­her bei den Bauvor­ga­ben inhalt­lich nichts wirk­lich grund­le­gend geändert.

Wie erst letzte Woche in der Presse zu lesen war, wird die B471 west­lich von Ober­schleiß­heim ab A92 vier­strei­fig ausge­baut. Entspre­chende Planun­gen laufen auch für den östli­chen Teil bis Garching Hoch­brück. Dies bedeu­tet, die Unter­füh­rung wird eben­falls von Anfang an vier­strei­fig geplant. Aufgrund der kurzen Distanz ist anzu­neh­men, dass dann das Teil­stück bis zur A92 eben­falls gleich mitge­plant und gebaut wird.

Die B471 ist im Orts­be­reich offi­zi­ell als Umlei­tungs­stre­cke U3 ausge­schil­dert. Daran wird sich auch nichts ändern, auch wenn es den Freien Wählern nicht passt. Ober­schleiß­heim ist da kein Einzel­fall. Es ist auch eine Illu­sion zu meinen, die Herstel­ler von Navi­ga­ti­ons­ge­rä­ten und ‑Soft­ware könn­ten von „zustän­di­ger Stelle“ ange­wie­sen werden, eine Sonder­re­gel für Ober­schleiß­heim einzu­pro­gram­mie­ren. Erst einmal gibt es keine zustän­dige Stelle, die den Herstel­lern eine Weisung geben könnte, außer­dem könn­ten diese Firmen zusper­ren, würden sie die Sonder­wün­sche aller Gemein­den umsetzen.

Wenn die Unter­füh­rung erst einmal gebaut ist, dann ist die Chance für eine Verle­gung der B471 endgül­tig vertan und eine vier­strei­fige Bundes­strasse führt final mitten durch den Ort.

Wer einen Eindruck haben möchte, wie es zukünf­tig in Ober­schleiß­heim ausse­hen könnte, möge sich die Bahn­un­ter­füh­rung in der Verdis­trasse in München Ober­men­zing anse­hen. Anbei ein Ausschnitt aus Google Streetview,

Günter Braun

1 Kommentar

  1. Sehr geehr­ter Herr Günter Braun,
    als Mitglied der Frak­tion der FW verstehe ich Ihre Aufre­gung zum Bürger­be­geh­ren nicht.
    Die Initia­to­ren des Bürger­be­geh­rens für eine Stra­ßen­un­ter­füh­rung wollen doch nur, dass endlich etwas geschieht.
    Anschei­nend fürch­ten Sie und Ihre Mitstrei­ter, dass die jetzt schwei­gende Mehr­heit bei der Stimm­ab­gabe für eine Unter­füh­rung stimmt.
    In all den Jahren hat sich nichts geän­dert, daran sind nicht die Freien Wähler schuld, sondern die Gemein­de­rats­mehr­heit, die einen eindeu­ti­gen Auftrag durch das Rats­be­geh­ren (2009) hatte , diesen aber nie vollzog.
    Niemand von den Initia­to­ren des Bürger­be­geh­rens will einen vier­spu­ri­gen Ausbau durch unse­ren Ort, wie Sie unterstellen.
    Wenn einem anschei­nend die Argu­mente ausge­hen, dann bedient man sich solcher reali­täts-frem­der Auswüchse. Über Ausfüh­rungs­pla­nun­gen ist das Stra­ßen­bau­amt der beru­fe­nere Ansprech­part­ner. Die Gemeinde hat ohne­hin keine Planungs­ho­heit. Sie haben bis ins Detail kriti­siert, aber keine Vorschläge eingebracht.
    Ober­schleiß­heim wächst, die Nach­bar­kom­mu­nen auch, immer mehr Züge fahren, die Schranke bleibt folg­lich immer mehr geschlos­sen und der Verkehr fährt oder steht auf den glei­chen Stra­ßen wie vor hundert Jahren.
    Um den Schleich­ver­kehr wegen der Umfah­rung der Schranke durch Wohn­ge­biete einzu­däm­men, muss eine Lösung gefun­den werden. Deshalb das Bürgerbegehren.
    Hans Negele

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