Natürlich ist der Bahnübergang ein Ärgernis für viele; nur, wenn man sich die Nummernschilder der dort wartenden Fahrzeuge anschaut, sind es fast ausschließlich auswärtige Verkehrsteilnehmer, die den regelmäßigen Stau auf der A99 und A92 zu umgehen versuchen. Der ortskundige Schleißheimer fährt möglichst nicht über den Bahnübergang.
Die einzig mögliche Bauvariante wäre eine Verlegung der Dachauer Straße südlich des Schlosskanals, und das wäre ein Monster-Projekt mit zweimaliger Querung des Kanals und dazwischenliegender Unterführung, verbunden mit einem massiven Flächenverbrauch; hier von kostengünstig zu reden, ist schon sehr verwegen; und das alles, damit dann jeder bulgarische Brummifahrer endlich freie Fahrt durch Oberschleißheim hat (nichts gegen Bulgaren!), und diese Möglichkeit wird mit Sicherheit äußerst intensiv genutzt werden. Auf diese Art und Weise holen wir uns den Autobahn-Schleichverkehr erst recht in den Ort.
Wie schrieb ein Leitartikler vor ein paar Tagen in der SZ:“manche Gemeinde im Osten Münchens wäre glücklich, sie hätten so einen Bahnübergang, weil sie dort inzwischen vom Ausweich-Durchgangsverkehr tag-täglich überrollt werden”.
Man möchte fast froh sein darüber, dass die Haushaltslage der Gemeinde wegen verschiedenen anstehenden Großprojekten (Mittenheimer Brücke, Hallenbad, Schulumbau etc.) so angespannt ist, dass allein die Zusatzkosten für Rad-und Fußwege auf viele Jahre wohl nicht finanzierbar sein werden.
Nebenbei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass einer der Haupt-Unterstützer bei den FW zufälligerweise eine große Immobilie an der Kreuzung Dachauer-/Feierabendstraße besitzt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Fazit: mit der Unterführung lösen wir unsere Verkehrsprobleme nicht! Wir schaffen dafür aber jede Menge neue!
Dass das Thema Straßenunterführung ausgerechnet jetzt auftaucht, ist wohl eher dem kommenden Kommunalwahlkampf geschuldet und soll wohl vom Unwillen unseres FW-Bürgermeisters, sich z.B. für die Trog-Lösung einzusetzen, ablenken. Vielmehr wäre es Aufgabe unserer beiden FW-Bürgermeister, ein schlüssiges Verkehrskonzept (ÖPNV, Radwege, innerörtlicher Verkehr, etc.) für OSH zu erstellen, insbesondere vor dem Hintergrund der künftigen Herausforderungen wie z.B. die Ansiedlung der LMU, Mittenheim, BMW? und dieses dann auch mit aller Macht nach außen zu vertreten. Leider Fehlanzeige.
Mit besten Grüßen
Dr. Fritz-Gerrit Kropp, GR, Fraktion der Grünen
Sehr geehrter Herr Dr. Kropp,
Sie und die Grünen in Osh wollen nicht akzeptieren, dass es nur um eine Unterschriftenaktion für einen Bürgerentscheid geht.
Ihre Gründe gegen das Bürgerbegehren kann ich so nicht stehen lassen.
Sie behaupten in Ihrer Lesermail, Brummifahrer benutzen dann die B471 als Ausweichroute. Sie sind doch Schleißheimer, wissen Sie nicht, dass schon seit mindestens 10 Jahren an beiden Ortseingängen (Lustheim und Badersfeld) ein Durchfahrtsverbots über 7,5 t besteht? Die LKW‘s müssen bereits seit Jahren auf der Autobahn Oberschleißheim umfahren.
Was hat es mit der Unterführung zu tun, wenn Sie so nebenbei einen Freien-Wähler-Unterstützer als Immobilienbesitzer ausmachen? Ihre Aussage ist nicht nur unterschwellig, sondern auch eine Abwertung der von Ihnen gemeinten Person.
Ich war 31 Jahre aktives Mitglied der Feuerwehr und immer war die Bahnschranke bei Einsätzen das größte Hindernis. Das gleiche gilt für BRK, Notarzt und Polizei. Wenn sie zu Einsätzen in den westlichen Ortsteil gerufen werden, geht viel Zeit verloren, denn sie müssen über die Überführung an der Mittenheimer Str. fahren. Gerade Sie als Arzt müssten dafür mehr Verständnis haben, denn schon eine Minute Zeitersparnis kann Leben retten!
Herr Dr. Kropp, geben Sie Ihre ablehnende Haltung auf und unterschreiben Sie mit Ihren Mitschreitern den Antrag des Bürgerbegehrens, denn entschieden wird erst am Wahltag.
Hans Negele, GR FW
Sehr geehrte Redaktion,
Herrn Kropps Fazit ist, dass mit der Unterführung die Verkehrsprobleme nicht gelöst und jede Menge neuer Probleme geschaffen werden.
Was ich nicht verstehe, ist, dass er direkt danach das Engagement des Ersten Bürgermeisters bemängelt, sich für die Trog-Lösung einzusetzen. Die Trog-Lösung hat natürlich ebenfalls zum Ziel, den Bahnübergang zu beseitigen.
Was wollen denn jetzt die Oberschleißheimer Grünen? Wenn sie die Bahnschranke behalten wollen, dann sollen sie es auch deutlich sagen. Dann braucht man aber auch nicht den “Unwillen” des Bürgermeisters, sich für ein nicht realisierbares Projekt zu engagieren, rügen.
Mein Fazit: die Verkehrsprobleme in Oberschleißheim können nur gelöst werden, wenn das “Kleeblatt”, die Umgehungsstraße, der Ausbau der B471 und die Beseitigung des Bahnüberganges realisiert werden. Denn was bringt es denn, wenn ich aus Richtung Dachau komme und dann nach dem “Kleeblatt” im Stau stehe, weil die Schranke nur sieben Minuten in der Stunde geöffnet hat?
Was ich übrigens auch nicht verstehe, ist, warum ein Kinderbecken im Hallenbad nicht mehr zeitgemäß sein sollte und soviel kostet, wie drei Einfamilienhäuser (ohne Grund) (Aussage der SPD).
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Meyr