Leser­mail zum Artikel „Konkur­renten Böck, Müller und Katz künftig im Team“

Sehr geehrter Herr Dr. Katz,

es ist richtig, dass die Stell­ver­treter des 1. Bürger­meis­ters vom Gemein­derat gewählt werden. Als Grund­lage für die Wahl der Stell­ver­treter sollte meines Erach­tens der Wähler­wille aus der Kommu­nal­wahl dienen. Ihre Aussage “gilt hier aber nur der Wähler­wille im Gemein­derat” läßt mich zu dem Schluß kommen, dass meine Vermu­tung, dass die Wahl der weiteren Bürger­meister der Mehr­heits­be­schaf­fung dient, nicht falsch ist.

Den Wähler­willen mit einem Bier­kauf gleich­zu­setzen bzw. einen Kegel­club mit einem Wähler zu verglei­chen, ist für mich aben­teu­er­lich. In meiner kommu­nalen Prio­ri­tä­ten­liste steht der Wähler­wille an 1. Stelle. Der Bier­kauf kommt erst viel später.

Herr Bach­huber schreibt in einem Kommentar, dass die Entschei­dungs­be­fug­nisse der weiteren Bürger­meister in der Gemein­de­ord­nung gere­gelt sind, d.h. sie können erst tätig werden, wenn der Vertre­tungs­fall eintritt. Aller­dings ist so ein Stell­ver­tre­ter­posten nicht zu verachten, wenn es um Ansehen in der Bevöl­ke­rung geht.

Emil Köbele

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1 Kommentar

  1. Sehr geehrter Herr Köbele,

    wenn ich ein bekanntes Beispiel aus der mathe­ma­ti­schen Fach­li­te­ratur zitiere, muss man leider etwas abstra­hieren. Konkret umge­setzt gilt folgendes: ca 24 % der Wähler haben sich zwischen Katz & Lind­büchl im ersten Wahl­gang entschieden, die rest­li­chen 76 % noch nicht. Da man die nicht wieder zur Wahl rufen kann, müssen die Gemein­de­räte, durch die diese Wähler vertreten werden, an deren Stelle abstimmen. Genau das passiert nun. (Reprä­sen­ta­tive Demo­kratie.)

    Wenn man den Bürger­meister so wählen würde, wie es bei den olym­pi­schen Spielen der Fall ist, hätte es einen zweiten Wahl­gang mit 4 Kandi­daten (also ohne FDP) gegeben, danach vermut­lich einen dritten Wahl­gang ohne die Kandi­datin der Grünen. Unter der Annahme, dass die Wähler der Grünen dann den SPD-Kandi­daten unter­stützt hätten, wäre die Stich­wahl zwischen dem SPD-Kandi­daten und entweder dem CSU- oder FW-Kandi­daten erfolgt. Unter der Annahme, dass die FDP-Wähler nun den CSU-Kandi­daten unter­stützt hätten, wäre die Stich­wahl zwischen CSU und SPD ausge­tragen worden (siehe das Beispiel mit den Bieren), vermut­lich zu Gunsten von …

    Die Mathe­matik hat damit gezeigt, dass die Ermitt­lung des Wähler­wil­lens eine hoch­kom­plexe Ange­le­gen­heit ist und auch durch kompli­zierte Wahl-Verfahren nicht garan­tiert werden kann.
    Also bitte nicht mit Vermu­tungen darüber unsin­nige Schluss­fol­ge­rungen ziehen.

    Zu Ihrem letzten Kommentar:
    Ich hatte auf der Podi­ums­dis­kus­sion gesagt, dass bei uns in der Firma Argu­mente alles und der Job-Title nichts bedeuten. Aber wir leben leider in einer Gesell­schaft, bei der Titel oder Dienst­grade noch etwas bedeuten, wenn man in Verhand­lungen sitzt. Daher würde der Titel mir bei der Umset­zung der Maßnahmen im Radver­kehr doch etwas nützen.

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