Leser­mail zum Artikel „Genos­sen­schaft­lich enga­gieren“

Lieber Emil Köbele,

unser Projekt und Vorhaben ist nicht wirk­lich mit der Bauge­nos­sen­schaft Ober- und Unter­schleiß­heim vergleichbar und auch nicht mit der Bauge­sell­schaft München Land und läuft diesen sicher nicht den Rang ab.

Wir möchten eine Wohn­bau­ge­nos­sen­schaft gründen, welche sich nach den Prin­zi­pien von bereits viel­fach exis­tie­renden und gut funk­tio­nie­renden Wohn­bau­ge­nos­sen­schaften richtet (z.B. von www.wagnis.org oder www.wogeno.de).

Diese haben Selbst­hilfe, Selbst­ver­wal­tung und Selbst­ver­ant­wor­tung als Maxime. Wir wollen also als Gemein­schaft selbst bauen (lassen) und dort darin wohnen. Auf einem Grund­stück, das wir nicht erwerben wollen/können, sondern welches uns die Gemeinde in Erbbau­recht zur Verfü­gung stellt.

Mut, Pionier­geist, Verant­wor­tung, Gemein­schaft, Inno­va­tion sind Schlag­worte, mit denen man dem heutigen Miet­wu­cher­wahn­sinn entge­gen­treten muss, alles andere hilft nichts, das erleben wir doch tagtäg­lich.
In einer Wohn­bau­ge­nos­sen­schaft ist man Mieter im eigenen Haus und die Gemein­schaft bestimmt die Höhe der Miete. Diese ist deshalb auf Dauer niedrig, also das, was Mieter in EOF-geför­derten Wohnungen zahlen, 9,90 €/m².

Wir laden Sie gerne zu einer unserer kommenden Veran­stal­tungen ein und hoffen mit unseren bald 100 genos­sen­schafts­wil­ligen Mitbürger*innen auf Ihre Unter­stüt­zung!

So wollen wir weiter­ma­chen:
Die Gemeinde Ober­schleiß­heim soll die Form der Wohn­bau­ge­nos­sen­schaften gutheißen und uns mit einer großen Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung unter­stützen. Wir sind nicht zwin­gend auf den Bürger­haus­park­platz fixiert, er ist aber eben im Augen­blick das einzig verfüg­bare Grund­stück, das die Gemeinde in Erbbau­recht für ihre Bürger zur Verfü­gung stellen könnte und keine neue Fläche mehr versie­geln würde. Wir werden selbst­ver­ständ­lich auch in den geplanten Bauge­bieten nach einem Grund­stück auf Erbbau­recht anfragen.

Dieses Thema möchten wir mit einem Antrag extra nach der Wahl angehen. Die SPD hat uns ja schon ihre Unter­stüt­zung zuge­sagt.

Viele Grüße,
Ingrid Lind­büchl, Bürger­meis­ter­kan­di­datin Grüne

Zur Unter­maue­rung unserer Aussagen haben wir sogar einen kleinen Film gedreht.

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1 Kommentar

  1. Sehr geehrte Frau Lind­büchl (sind wir jetzt auf einmal per Sie? Vermut­lich zählt für ange­hende Bürger­meis­te­rinnen die gemein­same Gemein­de­rats­zeit nicht),

    1.) Haben Sie sich schon mal mit dem Genos­sen­schafts­ge­setz beschäf­tigt (u.a. Selbst­hilfe, Selbst­ver­wal­tung, Selbst­ver­ant­wor­tung und Finan­zie­rung sowie bilanz­tech­ni­sche Voraus­set­zungen)?
    2.) Es ist richtig, dass die Gemeinde keine Grund­stücke besitzt, die für die Bebauung geeignet wären.
    3.) Die Bebauung des Bürger­haus­park­platzes war in der Legis­la­tur­pe­riode 2002–2008 großes Thema von Peter Bent­hues und der CSU. Zuerst Wohnbau, dann Gewerbe und zum Schluss die Verle­gung des Rathauses. Also nichts Neues. Über die Ableh­nungs­gründe können Sie sicher in den Gemein­de­un­ter­lagen nach­lesen. Auch damals spielte u.a. die Staats­straße eine große Rolle. Nachdem Sie ja die Verle­gung ablehnen und nur auf die Auto­bahn­an­schlüsse setzen, frage ich mich, wie Sie das Problem lösen wollen. Im übrigen sind die Auto­bahn­an­schlüsse Feld­moching und Ried­moos auch nur ein Aufwärmen der Initia­tiven von Peter Bent­hues und der CSU. Auch hier kann ich empfehlen, die Stel­lung­nahmen der Behörden sowie die Ausfüh­rungen von Unter­schleiß­heim aufmerksam zu lesen. In Ried­moos spielen u.a. verkehrs­recht­liche, eigen­tums­recht­liche, bautech­ni­sche Gründe sowie die Bevöl­ke­rungs­mei­nung eine große Rolle.
    4.) Ich habe es ja in meinem letzten Leser­mail bereits ausge­führt: Die Gemeinde könnte zu Grund­stü­cken kommen, wenn sie die Infra­struk­tur­ab­gabe von den Bauwer­bern einfor­dert. Hierauf hat z.B. der Gemein­de­an­walt beim Bauge­biet Hirsch­pl­a­n­allee hinge­wiesen und recht­lich positiv beur­teilt. Diese Infra­struk­tur­grund­stücke könnten dann für güns­tige Bauten und somit güns­tige Mieten verwendet werden. Da ja genü­gend Bauge­biete vorge­sehen sind, wäre dies sicher eine Möglich­keit, für güns­tige Bauten zu sorgen. Inwie­weit Bauwerber für die Abgabe von güns­tigen Erbbau­grund­stü­cken zu haben sind, wage ich zu bezwei­feln. Die derzei­tige Markt­lage spricht eine andere Sprache.
    5.) Ich würde mir mal die Durch­schnitts­preise für Mieten von den Wohnungs­bau­ge­nos­sen­schaften besorgen. Ich weiß nicht, ob dann 9,90 Euro noch günstig ist. Es gab vor ca. 1 Jahr eine Auflis­tung in der Münchner Presse.
    6.) Aber es ist wie alle 6 Jahre zum Wahl­termin. Es werden vermeint­lich gran­diose Ideen zur Werbung von Wählern ausge­rufen. Umset­zung? Da fällt mir das poli­ti­sche geflü­gelte Wort ein: “Was inter­es­siert mich mein Geschwätz von gestern?”

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