Von Michael Rittner
Ich finde den Artikel Treibhausgas grundsätzlich sehr interessant, aber auch immer wieder verwunderlich, wie bei solchen Beiträgen immer mit Zahlen und Statisiken herumgeworfen wird. Die ganzen Zahlen sind ja sinnfrei, wenn es schon am Grundstock fehlt. Es ist ja schön zu hören, was eine Flugreise, ein Fahrzeug oder eine Ölheizung ausstößt, aber wenn man sieht, wie manch andere Sachen behandelt werden? Es fehlt ja schon am Einfachsten, warum dann nach den Sternen greifen? Wenn Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete plötzlich Bauland werden oder illegale Baumaßnahmen in Schutzgebieten durchgeführt werden, und dann nichts passiert? Warum macht man sich dann über solche Zahlen Gedanken?? Auf der einen Seite soll geschützt und eingespart werden, auf der anderen Seite passiert Mist und es folgen keine Konsequenzen. Beispiele hierfür gibt es genug in Oberschleißheim. Ganz neu als Beispiel in Starnberg. Es werden Grünflächen zerstört, zum Teil auch in FFH-Gebieten.
Die Kommunen und Ämter erlassen Regeln und Verordnungen und halten sich zum Teil selbst nicht daran, oder knicken bei illegalen Maßnahmen aus Angst ein, oder derjenige, der dagegen verstößt, kauft sich frei? Die Ämter und Kommunen werden da schon regelrecht vorgeführt und lächerlich gemacht. Es werden Ackerflächen und Landschaftsschutzgebiete zerstört, aber gleichzeitig sucht man Landwirte und Privatpersonen, wie im Artikel „Regenerative landwirtschaftliche Maßnahmen: Ein Schlüssel für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung“. Das ganze wäre eine super Sache, aber welcher Landwirt gibt solche Flächen frei, und der Private, der dies macht, wird sich genau wie ich wundern. Klar kann man Zertifikate kaufen, es wäre eine tolle Sache, das Ganze eine tolle Idee…..aber die Wirklichkeit sieht etwas anders aus.
Das eine Amt fördert den Schutz von Gebieten und das andere Amt fördert den Umbruch oder schaut weg. Der ganze Einsatz für eine Reduzierung der Treibhausgase ist im allerbestenfall eine Nullnummer! Es fehlt ja am schon am Einfachsten, und man hat das Gefühl, die Ämter arbeiten nicht mit- sondern intern gegeneinander! Klar, wir bauen Windräder, holzen dafür einen Wald ab, um diesen dann durch zwei neue Bäume zu ersetzen…..es wird nur immer mit Zahlen gespielt und diskutiert. Auf der einen Seite will man Gewerbeeinnahmen, aber zerstört Landwirtschaftsflächen und wundert sich dann, warum Lebensmittel so teuer werden und die Vorgaben für Emmisionen nicht eingehalten werden können? Auf der anderne Seite schafft man Schutzgebiete, die dann plötzlich nicht mehr interessant sind. Es ist ja schön, wenn die Gemeinde oder Ämter Blühkübel für Insekten oder ähnliches aufstellen, und sich dabei ablichten lassen, aber lächerlich, wenn dann Hektarweise Flächen bebaut werden. Es ist ja schön, wenn es Vorgaben gibt, diese aber nicht eingehalten werden oder darüber jahrelange Diskussionen durchgeführt werden und dann trotzdem nichts herauskommt.
Ich selbst habe vor zwei Jahren mit der Nautrschutzbehörde gemeinsam eine Streuobstwiese auf meiner Landwirtschaftsfläche angelegt. Auch aus eigenem Antrieb und auch mit viel eigenen Kosten und Arbeit. Die Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde war erstklassig, obwohl viele gesetzliche Auflagen und Vorgaben einzuhalten waren, habe ich das gemacht, um auch meinen Teil beizutragen. Und es funktionierte super. Die Natur erholt sich und es kommt wieder Leben rein. Ganz im Interesse des Naturschutzes und Rückgang der Treibhausgasemissionen. Aber was dann links, rechts, oben und unten auch gerade Seitens der Kommunen und Behörden so die letzten Jahre passiert ist, hat mich dazu gebracht, diese Fläche zeitnah wieder zurückzubauen. Selbst bei groben Gesetzesverstößen sind Behörden nicht in der Lage, einzuschreiten oder konsequent durchzugreifen. Also warum soll der Kleine dazu beitragen, wenn da schon nichts passiert und das ganze ein absolutes Minusgeschäft ist, und dafür noch belächelt wird .Ich für mich ändere meine Wiese wieder in herkömmliche Landwirtschaft um, am Besten mit 20–30 Jahren Maisanbau, oder vielleicht eine Kiesfläche für LKW. Ob es die Ämter stört, egal, dann hat mein Pächter mehr Einnahmen, ich mehr Pacht und weniger Arbeit als mit der Streuobstwiese. Und mit den Mehreinnahmen fahr ich dann dorthin in den Urlaub, wo die Luft noch soweit passt und keine hohe Belastung ist.
So scheint es, wollen es die meisten. Es ist wie gesagt, verwunderlich, wie man mit Zahlen um sich wirft und alles berechnet – das hätte seine Berechtigung, aber wenn das Grundsätzliche fehlt, obwohl alle Vorgaben da sind, wofür dann solche Kalkulationen? Man müsste halt eigentlich einfach nur die Gesetze und Vorgaben um- und vor allem durchsetzen, dann hätte man einen vernünftigen Grundstock, um diese Sachen anzugehen, aber so?? Einfacher ist auch, weniger Dreck machen, weniger Müll haben…..
Das Einzige, was ich die letzten Jahre gelernt habe, was Naturschutz oder Emissionseinsparung betrifft, ist, dass wenn man sich dafür einsetzt, gegen die Wand läuft. Überall wird nur geredet und diskutiert und es kommt dabei nichts raus, sondern man zahlt nur drauf.
Aber letzten Endes kann man zumindest für sich selbst sagen, wenn man versucht hat, etwas zu ändern, dass man es versucht hat…
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