Leser­mail zum Artikel „Einige sind glei­cher…“

Lieber Herr Bach­huber,

auch das ist eine Grund­feste der Demo­kratie, dass jeder seine Meinung äußern und geltende Regeln für einen Skandal halten darf. Um das auch in Zukunft zu ermög­li­chen, ist es ja so wichtig, die demo­kra­ti­schen Organe am Laufen zu halten.

Das „unschöne und dumme Verhalten“ beziehe ich jetzt mal nicht auf die von uns abge­hal­tene Sitzung. Sich an geltende Regeln unter Beach­tung aller recht­li­chen Voraus­set­zungen und Vorschriften zu halten, sehe ich nämlich in keiner Weise dumm oder unschön. Diese gängige Praxis wird tagtäg­lich auch in anderen Berei­chen des öffent­li­chen Lebens prak­ti­ziert.

Wer sich am Samstag durch einen vollen Super­markt kämpft, ist weder dumm, unso­li­da­risch oder hegt unter­ir­di­sches Problem­be­wusst­sein. Sondern er erle­digt notwen­dige Einkäufe und versucht hoffent­lich eben­falls, alle geltenden Regeln einzu­halten.

Eine pauschale Dumm­heit zu unter­stellen, wider­strebt mir massiv.

Von unserer Seite wurde kein großes Geheimnis über die Abhal­tung der Versamm­lung gemacht. Im Gegen­teil zeigen wir trans­pa­rent und ehrlich, was vor sich geht. Dies stellt zumin­dest für uns einen Eckpfeiler des poli­ti­schen Handelns dar.

Das grund­ge­setz­lich geschützte Partei­en­pri­vileg, an Wahlen teil­zu­nehmen, gilt für alle Parteien und ist in der jetzigen Zeit eher weniger Privileg als notwen­dige Pflicht­er­fül­lung. Mir ist nicht bekannt, wie andere demo­kra­ti­sche Parteien diese Wahlen durch­führen. Aber auch diese werden und müssen diese in irgend­einer Form abhalten. Für die CSU war es aber der sicherste Weg, um gewissen anderen Parteien keinen Angriffs­punkt auf rechts­un­si­chere Lücken zu bieten, um demo­kra­ti­sche Prozesse zu torpe­dieren.

Sicher­lich ist Ihnen die demo­gra­phi­sche Zusam­men­set­zung unseres Orts­ver­bandes bekannt. Das Durch­schnitts­alter von 65 Jahren hat uns große Kopf­schmerzen bereitet. Dennoch haben wir eine sehr gute Möglich­keit gefunden, diese sicher abzu­halten. Wir haben lange gezö­gert und gehofft, eine solche Präsenz­ver­an­stal­tung nicht durch­führen zu müssen und wurden leider enttäuscht. Man darf durchaus Zweifel erheben, wenn es in der heutigen Zeit nicht möglich ist, auf rechts­si­chere, digi­tale Formen auszu­wei­chen. Das tun wir genauso. Hier ist aber nicht nur die CSU, sondern alle poli­ti­sche Parteien gemeinsam gefragt, eine Lösung zu finden.

Zu der im Raum stehenden unter­ir­di­schen Polemik, die sich hier in Rich­tung der CSU entlädt, möchte ich mich aber (hoffent­lich verständ­li­cher­weise) nicht äußern.

Mit freund­li­chen Grüßen
Markus Böck, Orts­vor­sit­zender CSU

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