Leser­mail zum Arti­kel „Ein poli­tisch’ Stand, ein gars­tig’ Stand“

Lieber Herr Bachhuber, 

wenn sie von den Mitver­an­stal­tern des Lich­ter­fes­tes aufge­regt ange­ru­fen und ange­spro­chen werden, auf den geneh­mig­ten Info­stand zu verzich­ten, könnte man dies konse­quent igno­rie­ren und den Info­stand trotz­dem machen. Aber wem hilft die Stur­heit bei solchen Mätzchen?

Doch Sie haben in Ihrem Arti­kel eine sehr wich­tige Frage gestellt. 
Welche Posi­tion hat denn Poli­tik in unse­rer Gesellschaft? 

Die fort­wäh­rende Stig­ma­ti­sie­rung von Menschen wie du und ich, die sich inter­es­sie­ren und enga­gie­ren, ist mir uner­träg­lich. Denn schauen wir uns doch die Schleiß­hei­mer Kandi­da­ten zur Gemein­de­rats­wahl an. Es sind über alle Partei­gren­zen hinweg unsere Freunde, Nach­barn, Sport­ka­me­ra­den, Vereins­mit­glie­der und Menschen, die in sozia­len Verbän­den oder in den Kirchen aktiv sind. 

Was läuft also falsch, wenn aus diesen ange­se­he­nen Bürgern plötz­lich uner­wünschte “Poli­ti­ker” werden?
Da wird in den angeb­lich sozia­len Medien ein verdien­ter Gemein­de­rat lächer­lich gemacht und verspot­tet, nur weil er auf eine Sturz­ge­fahr am Bürger­platz hinge­wie­sen hat. Da werden Gemein­de­räte, die sich gegen die Stra­ßen­un­ter­füh­rung ausspre­chen, zu denk­fau­len, untä­ti­gen Poli­ti­kern abge­stem­pelt, die in abge­ho­be­ner Weise die Wünsche der „Normal­bür­ger“ igno­rie­ren. Da wird wieder über Face­book ein Info­stand diskre­di­tiert, als ob eine gars­tige Partei den armen Kindern das Weih­nachts­fest steh­len will. 

Aber wie Sie schon rich­tig erkannt haben, bei den einen gibt’s Frei­bier, bei ande­ren Rock­bands oder Kugel­schrei­ber…. Aber Lebku­chen und Scho­ko­ni­ko­läuse am Niko­laus­tag – das geht gar nicht?

Wir, die wir uns in Parteien enga­gie­ren, soll­ten uns gemein­sam gegen diese Stig­ma­ti­sie­rung wehren. Wenn eine einzige Partei in Schleiß­heim glaubt, bürger­nah zu sein und durch die Verun­glimp­fung der ande­ren Parteien kurz­fris­tig einen Nutzen ziehen möchte, dann scha­det sie dauer­haft dem Gemein­we­sen. Als Bürger­meis­ter hat man in beson­de­rer Weise die partei­po­li­ti­sche Neutra­li­tät zu wahren. Unsere Parteien sind elemen­ta­rer Teil der Gemein­schaft und wenn sie die Teil­nahme, das Gespräch und die Diskus­sion suchen, ist das nicht „igitt­igitt“, sondern drin­gend notwen­dig. Gute „Poli­ti­ker“ müssen mitten in der Gesell­schaft stehen, nicht dane­ben und schon gar nicht darüber.

Mit advent­li­chen Grüßen
Ralf Bönne­mann,
Stellv. Vorsit­zen­der SPD 

1 Kommentar

  1. Sehr geehr­ter Herr Bönnemann,
    es sollte eigent­lich bekannt sein, dass Insti­tu­tio­nen wie “Planet O‘” sowie die meis­ten Vereine sich poli­ti­sche Neutra­li­tät auf die Fahnen geschrie­ben haben. Dies soll­ten meines Erach­tens die poli­ti­schen Parteien akzeptieren.
    Ich frage mich sowieso, wo sind die poli­ti­schen Parteien in den letz­ten 6 Jahren geblie­ben. Auf jeden Fall sind sie auf Weih­nachts­märk­ten fehl am Platze. Diese Veran­stal­tun­gen sollen eigent­lich Kinder und Ange­hö­rige auf die Vorweih­nachts­zeit einstim­men. Oder sollen bereits jetzt die Kinder als künf­tige Wähler becirct werden?
    Ihrer Aussage “Gute „Poli­ti­ker“ müssen mitten in der Gesell­schaft stehen, nicht dane­ben und schon gar nicht darüber” kann ich nur bedingt zustim­men. Nicht jeder Zeit­punkt und Ort ist geeig­net. Aller­dings hat jede Partei die Möglich­keit, Info­stände außer­halb von Vereins­ver­an­stal­tun­gen durch­zu­füh­ren, aber zum rich­ti­gen Zeit­punkt und Ort. Ich würde es begrü­ßen, wenn Parteien konti­nu­ier­lich die Bürger infor­mie­ren und nicht nur, wenn Wahl­kampf ist.

    Emil Köbele

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