Leser­mail zum Arti­kel „Allee nicht der Gewer­be­er­schlie­ßung opfern“

Dieser Beitrag bezieht sich auf den Artikel "Allee nicht der Gewerbeerschließung opfern".

Den Leser­brief des Bund Natur­schutz vom 29.11. u. a. darf ich ergänzen:

In einem persön­li­chen E‑Mail-Austausch hat mich unser Bürger­meis­ter zurecht berich­tigt, dass es sich bzgl. des MVV-Express­bus­ses nicht um die Linie Unter­schleiss­heim-Ober­schleiß­heim-Feld­moching handelt — diese wird sinn­vol­ler­weise direkt am Campus haltend über die Sonnen­straße geführt. Viel­mehr handelt es sich um die Linie Dachau-Ober­schleiß­heim-Garching, X201. Hier ist ein Schwenk über den Campus via St. Huber­tus-/Vete­ri­när-Straße hin zur Sonnen­straße Rich­tung S‑Bahnhof sicher sinnvoll.

Laut Veröf­fent­li­chung des LRA Dachau verkehrt die Linie von 05:00 — 22:00 Uhr im 20-Minu­ten-Takt (bei vergleich­ba­ren Express-Linien im Land­kreis weist der veröf­fent­lichte Fahr­plan in der Nieder­fre­quenz-Zeit nur mehr 1 Fahrt/h aus).

Deshalb sei die Frage erlaubt, ob der „Begeg­nungs­ver­kehr MVV“ der wahre Grund für die geplante Stra­ßen­ver­brei­te­rung ist oder dies nicht dem „Altar einer opti­mier­ten Logis­tik des Campus“ dient?

Bei 3 Zugangs­mög­lich­kei­ten werden gemäß unse­rem Bürger­meis­ter die beiden Zugänge von der Sonnen­straße die Haupt­last tragen — warum werden dem Schwer­last­ver­kehr, der Müll­ab­fuhr und schwe­rem land­wirt­schaft­li­chen Gerät nicht ausschließ­lich diese beiden Zugänge zuge­wie­sen? Und damit eine Begeg­nung mit dem Express­bus X201 ausgeschlossen?

Folgt man der Argu­men­ta­tion zum Gewer­be­ge­biet (ausschließ­lich „hoch­wer­tige Betriebe“ = ein Dienst­leis­tungs­stand­ort für den Campus al a Garching-Hoch­brück) wird kein größe­rer Bedarf entste­hen, der nennens­wer­ten Schwer­last­ver­kehr auslöst. Oder steht jetzt schon fest, dass das Thema „ausschließ­lich hoch­wer­tige Betriebe“ Utopie ist, weil der Bedarf des Campus in der notwen­di­gen Größen­ord­nung niemals eintre­ten wird? Und in der Folge das Gewer­be­ge­biet aus Renta­bi­li­täts­grün­den doch für andere Betriebe mit erheb­li­chem Anlie­fe­rungs­ver­kehr geöff­net werden muss?

Die Begrün­dung, dass die Verbrei­te­rung der Vete­ri­när-Straße ausschließ­lich dazu dient, den Begeg­nungs­ver­kehr mit dem Express­bus zu ermög­li­chen, ist mir — gelinde gesagt — zu dünn.

Joachim Dähler

1 Kommentar

  1. Nun haben wir erste Erfah­run­gen mit dem befürch­te­ten Begeg­nungs­ver­kehr in der Vete­ri­närstraße gemacht — und dürfen Fehl­an­zeige melden.

    Vieler­seits schimp­fen wir über Behör­den und Exper­ten, dies­mal großes Lob an den MVV. Die Busse X201 nach Garching und 292 vom S‑Bahnhof zur Sonnen­straße (also in glei­cher Fahrt­rich­tung) fahren fast gleich­zei­tig von der Halte­stelle Vete­ri­närstraße ab, in umge­kehr­ter Fahrt­rich­tung eben­falls — die Busse begeg­nen sich nie, selbst bei Stau so gut wie ausgeschlossen.

    Nun zu den Bera­tern, auf deren Exper­tise ja der Ausbau der Vete­ri­närstraße fußt. Man darf fragen:
    — wurde eine Begeg­nung der beiden Busli­nien vom MVV ins Felde geführt? Denn mantra­mä­ßig wieder­holt, ist ja ausschließ­li­cher Beweg­grund für den Ausbau, Verzö­ge­run­gen für die Express­busse zu vermeiden?
    — warum soll der bishe­rige Indi­vi­du­al­ver­kehr, der problem­los am Bus vorbei kam, jetzt zu unüber­wind­ba­rem Begeg­nungs­ver­kehr führen? Mit PKW‘s bisher abso­lut problemlos
    — warum werden LKW‘s zum Campus nicht verpflich­tet, ausschließ­li­cher die 2 bereits ferti­gen Zufahr­ten von der Sonnen­straße zu nutzen?
    — warum soll für bisher bereits verkeh­rende LKW‘s der „Schleich­weg“ Sonnen­straße — Vete­ri­när-/St. Huber­tus­straße — B 471 geöff­net werden?

    Aus meiner beruf­li­chen Tätig­keit erin­nere ich mich: Die „unab­hän­gi­gen“ Bera­ter dienen häufig als „Exper­ten“ mit Lösun­gen, die dem Auftrag­ge­ber will­fäh­rige Argu­mente liefern…

    Lieber Bürger­meis­ter und Gemein­de­rat, es ist nicht uneh­ren­haft, Vorschläge von Bera­tern mit dem gesun­den Menschen­ver­stand zu hinterfragen.

    Es ist nicht uneh­ren­haft, einmal getrof­fene Entschei­dun­gen danach zu revi­die­ren. „Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erken­nen, dass A falsch war.“ (Bert Brecht)

    Liebe Mitbür­ger und Mitbür­ger, wenn Ihr der glei­chen Meinung seid, dieser Ausbau ist nicht nur „unnö­tig wie ein Kropf“, sondern wird nur zu mehr Beläs­ti­gun­gen führen: Fragt dieje­ni­gen Menschen, die Ihr ja persön­lich in den Gemein­de­rat gewählt habt — teil­weise nach vorne gehäu­felt habt — ob sie diesen Ausbau allen Erns­tes befürworten?

    Deshalb noch­mal: weg mit diesen Ausbauplänen!

    Joachim Dähler

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