Leser­mail zum Artikel „54 Prozent für die Stra­ßen­un­ter­füh­rung“

Sehr geehrter Herr Weiß,
seit ein paar Monaten verfallen Sie und Ihre Genossen in Aktio­nismus und schreiben sich die Finger wund. Diese Energie hätte die SPD besser nach dem gewon­nenen Rats­be­gehren 2009 aufwenden sollen, um bei den zustän­digen Behörden den dama­ligen Bürger­willen umzu­setzen. Was Sie und die SPD von der Umset­zung eines Bürger­wil­lens halten, zeigen ja wieder die Reak­tionen auf den erneuten Bürger­ent­scheid.

Ein Gemein­derat der SPD sagte bereits, dass der Bürger­ent­scheid ja nur ein Jahr gültig ist, daran sieht man schon, wie ernst­haft die SPD damit umgehen will! Die Aussage dieses Gemein­de­rates, dass es Schwach­sinn ist, den Verkehr mit einer Unter­füh­rung in den Ort rein zu ziehen, einer Bahn im Trog eben­falls ohne Schranke aber zuge­stimmt wird, ist schon ein Wider­spruch in sich.

Die Bürge­rinnen und Bürger von Ober­schleiß­heim wollen, dass die von ihnen gewählten Gemein­de­räte sich um die drin­genden Verkehrs­pro­bleme, die Wohnungsnot, die stei­genden Mieten, die Einkaufs­si­tua­tion usw. kümmern und Lösungen erar­beiten. Was die Ober­schleiß­heimer mit Sicher­heit nicht wollen, sind Gemein­de­räte, die sich nur damit beschäf­tigen, vermeint­liche Gegner und den Bürger­meister zu diskre­di­tieren und dazu Leser­briefe schreiben.

Die Idee eines erneuten Bürger­ent­scheides stammt von mir und ich konnte Herrn Müller und Herrn Weber für diese Idee gewinnen. Anschlie­ßend wurden Herrn Hirsch­feld und Herr Negele von mir auf fach­li­chen Rat ange­spro­chen. Die Idee, ein Bürger­be­gehren zu initi­ieren, war nicht poli­tisch moti­viert. Zum Poli­tikum wurde sie haupt­säch­lich durch Kampa­gnen Ihrer Partei und die Frak­tion der Grünen. Glauben Sie ernst­haft, die Gemein­de­räte der Freien Wähler haben es nötig, drei Mitglieder vorzu­schieben, um den Bürge­rinnen und Bürgern ein demo­kra­ti­sches Recht zu ermög­li­chen? Wovor sollten die Freien Wähler bitte Angst haben?

Das mehr­heit­liche Ja zur Stra­ßen­un­ter­füh­rung zeigt doch, dass die Bürge­rinnen und Bürger es leid sind, auf Wunder zu warten. Anstatt an die nächste Wahl zu denken und vermeint­liche Gegner herab­zu­wür­digen, sollten Sie und die SPD anfangen, sich mit dem Bürger­willen zu beschäf­tigen.

Andere abzu­werten, um sich selbst aufzu­werten, scheint mitt­ler­weile ein beliebtes Verhal­tens­muster zu sein, ist aber sicher nicht ziel­füh­rend und wird vom Bürger sehr wohl erkannt.
Gerlinde Kufer

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1 Kommentar

  1. Es gibt Leute, die behaupten, dass eine Unter­füh­rung mehr Abgase und Fein­staub mit sich bringt, was bei logi­schem Denken nicht so ist. Auch wenn mehrere PKW die Strecke benutzen, bedeutet dies ja, dass an anderer Stelle diese PKW nicht mehr fahren und somit die Belas­tung sich aufhebt. Außerdem erzeugt ein zügiges Durch­fahren weniger Abgase als wenn die PKW teils mit laufendem Motor an der Schranke stehen. Es ist mir nicht nach­voll­ziehbar, warum eine Unter­füh­rung mehr Umwelt­ver­schmut­zung mit sich bringen soll.

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