Sehr geehrter Herr Weiß,
Ihre Aussagen sind typisch Wahlkampf. Den Gegner richtig niedermachen, mit Unterstellungen arbeiten und versuchen, mit populistischen Aussagen die Bevölkerung zu beeinflussen. Aber die Bevölkerung will keine Kämpfe, sondern objetkive Fakten und Lösungen. Zu diesem Ergebnis bin ich als langjähriger Gemeinderat gekommen.
Ich finde in Ihrem Leserbrief nur subjektive “Fakten”, aber keine Lösungen. Viele Jahre habe ich mich mit dem Thema Beseitigung des höhengleichen Bahnübergangs befasst. Ich war auch 2009 für eine Straßenunterführung. Warum? Die Untersuchung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums (Unterlagen liegen in der Gemeinde vor) hat ergeben, dass die Bahn im Tunnel bzw. die Bahn im Trog bei weitem den erforderlichen Faktor bei der Kosten-/Nutzen-Analyse verfehlt. Auch die Straßenunterführung hat diesen Faktor, allerdings knapp, nicht erreicht.
Damit war eine Finanzierung gestorben und somit auch die Maßnahmen, auch wenn es einen Plan von der Straßenbaubehörde gibt. Der damalige Wirtschaftsminister Zeil hat das Ergebnis dem Gemeinderat präsentiert. Wir haben damals alles versucht, trotzdem ein positives Ergebnis zu erzielen. Hatten allerdings keinen Erfolg. Aus der Presse war zu entnehmen, dass auch die Einschaltung des Bundesverkehrsministers kein Ergebnis gebracht hat. Wie ich hörte, hat sich die Situation nicht verbessert, sodass es keine Finanzierung für eine der beiden Maßnahmen (Bahn- oder Straßenunterführung) geben kann.
Jetzt wäre es an der Zeit, sich um Lösungen der Probleme zu kümmern und sich von der Beseitigung des höhengleichen Bahnübergangs zu verabschieden. Eine Zeitangabe für diese Maßnahme entbehrt jeglicher Grundlage. Es würde Sinn machen, statt sich gegenseitig zu verunglimpfen, nach Lösungen zu suchen wie Verlegung der B471, Verlegung des Güter‑, Fern-und Regionalverkehrs an die Autobahn. Es gibt ja schließlich die Transrapidtrasse.
Nochmal, die Bürger sind an einer Lösung, nicht an Wahlkampfgeplänkel interessiert. Mir hat mal vor einigen Jahren ein langjähriger Bürgermeister gesagt: “Wer den Amtsinhaber aus den Angeln heben will, der muss viel mehr bringen als negative Stimmungsmache. Solange der Bürgermeister keine groben Fehler (darüber entscheidet der Wähler) begeht, sieht die Bevölkerung drüber hinweg. Fakten und vor allem Lösungen sind gefragt.”
Emil Köbele
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