Leser­mail zum Artikel „54 Prozent für die Stra­ßen­un­ter­füh­rung“

Sehr geehrter Herr Weiß,

Ihre Aussagen sind typisch Wahl­kampf. Den Gegner richtig nieder­ma­chen, mit Unter­stel­lungen arbeiten und versu­chen, mit popu­lis­ti­schen Aussagen die Bevöl­ke­rung zu beein­flussen. Aber die Bevöl­ke­rung will keine Kämpfe, sondern objetkive Fakten und Lösungen. Zu diesem Ergebnis bin ich als lang­jäh­riger Gemein­derat gekommen.
Ich finde in Ihrem Leser­brief nur subjek­tive “Fakten”, aber keine Lösungen. Viele Jahre habe ich mich mit dem Thema Besei­ti­gung des höhen­glei­chen Bahn­über­gangs befasst. Ich war auch 2009 für eine Stra­ßen­un­ter­füh­rung. Warum? Die Unter­su­chung des Baye­ri­schen Wirt­schafts­mi­nis­te­riums (Unter­lagen liegen in der Gemeinde vor) hat ergeben, dass die Bahn im Tunnel bzw. die Bahn im Trog bei weitem den erfor­der­li­chen Faktor bei der Kosten-/Nutzen-Analyse verfehlt. Auch die Stra­ßen­un­ter­füh­rung hat diesen Faktor, aller­dings knapp, nicht erreicht.
Damit war eine Finan­zie­rung gestorben und somit auch die Maßnahmen, auch wenn es einen Plan von der Stra­ßen­bau­be­hörde gibt. Der dama­lige Wirt­schafts­mi­nister Zeil hat das Ergebnis dem Gemein­derat präsen­tiert. Wir haben damals alles versucht, trotzdem ein posi­tives Ergebnis zu erzielen. Hatten aller­dings keinen Erfolg. Aus der Presse war zu entnehmen, dass auch die Einschal­tung des Bundes­ver­kehrs­mi­nis­ters kein Ergebnis gebracht hat. Wie ich hörte, hat sich die Situa­tion nicht verbes­sert, sodass es keine Finan­zie­rung für eine der beiden Maßnahmen (Bahn- oder Stra­ßen­un­ter­füh­rung) geben kann.
Jetzt wäre es an der Zeit, sich um Lösungen der Probleme zu kümmern und sich von der Besei­ti­gung des höhen­glei­chen Bahn­über­gangs zu verab­schieden. Eine Zeit­an­gabe für diese Maßnahme entbehrt jegli­cher Grund­lage. Es würde Sinn machen, statt sich gegen­seitig zu verun­glimpfen, nach Lösungen zu suchen wie Verle­gung der B471, Verle­gung des Güter‑, Fern-und Regio­nal­ver­kehrs an die Auto­bahn. Es gibt ja schließ­lich die Trans­ra­pidtrasse.
Nochmal, die Bürger sind an einer Lösung, nicht an Wahl­kampf­ge­plänkel inter­es­siert. Mir hat mal vor einigen Jahren ein lang­jäh­riger Bürger­meister gesagt: “Wer den Amts­in­haber aus den Angeln heben will, der muss viel mehr bringen als nega­tive Stim­mungs­mache. Solange der Bürger­meister keine groben Fehler (darüber entscheidet der Wähler) begeht, sieht die Bevöl­ke­rung drüber hinweg. Fakten und vor allem Lösungen sind gefragt.”

Emil Köbele

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