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Der Campus Ober­schleiß­heim wächst

02.07.2024 | Schule & Universität | 0 Kommentare

Grund­stein­le­gung des Neubaus für Anatomie und Patho­logie der Tier­ärzt­li­chen Fakultät

Am 1. Juli 2024 versam­melte sich am späten Vormittag eine illustre Runde von Profes­soren, Poli­ti­kern, Mitar­bei­tenden, Archi­tekten, Planern und anderen Betei­ligten auf dem Campus der Tier­ärzt­li­chen Fakultät in Ober­schleiß­heim, um den Grund­stein für den nächsten Neubau zu legen.

Die tiefe Baugrube für das Gebäude, in dem Anatomie und Patho­logie unter­ge­bracht werden, ist schon länger zu besich­tigen. Weil es zunächst noch nieselte, fanden Reden und Gruß­worte vor dicht gedrängtem Publikum im Foyer statt. Die eigent­liche Grund­stein­le­gung konnte dann vor flat­ternden Fahnen im schönsten Sonnen­schein exer­ziert werden. Das neue Gebäude soll 2027 fertig sein. 2025 soll mit dem Bau des Zentral­ge­bäudes der Fakultät an der Vete­ri­närstraße begonnen werden, das die Biblio­thek, die Mensa und weitere Hörsäle enthält.

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Es spra­chen über das Bauvor­haben, freuten sich über den Fort­schritt, “ein Meilen­stein für die LMU, eines unserer besten Pferde (sic) im Stall, modernster tier­me­di­zi­ni­scher Campus in Europa” (Markus Blume), und dankten allen Betei­ligten: LMU-Präsi­dent Professor Bernd Huber, Staats­mi­nister Markus Blume, unser Erster Bürger­meister Markus Böck, Professor Rein­hard Strau­binger, der Dekan der Tier­ärzt­li­chen Fakultät, und Thomas Jenkel, Leiter des zustän­digen Staat­li­chen Bauamts München 2. Zu Gast waren zudem der Zweite Bürger­meister Harald Müller und aus dem Gemein­derat Ingrid Lind­büchl, Casimir Katz und Fritz Kropp. Auch die Land­tags­ab­ge­ord­neten Claudia Köhler, Markus Büchler und Maxi­mi­lian Böltl nahmen an der Veran­stal­tung teil.

Am Podium, wie man merkt, lauter Männer, und das, obwohl an die 87 % derje­nigen, die Tier­me­dizin studieren, weib­lich sind. Aber die zukünf­tige Beset­zung des Podiums kann sich ja noch ändern, spätes­tens bis zum Jahr 2040, in dem der Campus voll funk­ti­ons­fähig sein wird und in dem ein großes Jubi­läum ansteht, 250 Jahre Tier­me­dizin in München. 1790 wurde nämlich am alten Standort, heute Köni­g­in­straße, damals wegen der Tier­seu­chen weit außer­halb Münchens, sozu­sagen mitten in der Pampa, die erste “Tier­arz­nei­schule” gegründet. Der Odeons­platz war noch ein Kraut­feld, was Professor Strau­binger zukunfts­froh auf unsere benach­barten Kraut­felder blicken lässt.

Die Tier­ärzt­liche Fakultät ist die größte in Deutsch­land. Ihr beson­dere Leis­tung ist es, dass Forschung und Lehre unter einem Dach vereint und dadurch beson­ders eng vernetzt sind: die “Speer­spitze” der Tier­me­dizin, wie Markus Böck es ausdrückte, der seinen Stolz darüber zum Ausdruck brachte, dass sich Ober­schleiß­heim als Standort etabliert hat. Von großem Vorteil sei auch die Nach­bar­schaft zum hiesigen LGL, dem Landesamt für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit.

Die Verla­ge­rung der Tier­ärzt­li­chen Fakultät nach Ober­schleiß­heim ist Bestand­teil eines Master­plans für den Ausbau der Münchner Exzel­lenz-Univer­si­täten. Allein hierfür werden 430 Mio € inves­tiert. Viele andere Insti­tute und Fakul­täten sind längst oder werden noch ins Umland verla­gert, weil in der Stadt zu wenig Platz ist. Wie Minister Blume bemerkte, ist er für Grund­stein­le­gungen und vergleich­bare Feier­lich­keiten inzwi­schen öfter im Land­kreis als in München unter­wegs.

Ca. 2000 Menschen werden auf dem Campus studieren. Trotz mancher Zweifel in der Gemeinde, die ich teile, wie wir diesen Zuzug eigent­lich infra­struk­tu­rell bewäl­tigen sollen (Verkehr, Wohnungen, Kinder­be­treuung, Nahver­sor­gung usw.), habe ich die Veran­stal­tung dann doch eupho­ri­siert verlassen. Das kam daher, dass das Stich­wort “Nobel­preis­träger” fiel und Ober­schleiß­heim mit Garching und Martins­ried vergli­chen wurde. Da ploppte vor meinem inneren Auge natür­lich sofort eine orts­ei­gene U‑Bahnstation auf. 2040?

Andrea Wörle

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