Die Kosten übernimmt der bayerische Staat
Es ist interessant zu erfahren, was das kostet, und natürlich auch, dass die Übernahme der Kosten durch den Staat im Haushaltausschuss des bayerischen Landtags abgesegnet worden ist. Das ging ja dann vergleichsweise schnell, wenn man bedenkt, dass der bayerische Staatshaushalt für 2024/ 2025 insgesamt erst im Juni beschlossen wird und dass bei anderen Kostenübernahmen, z. B. für Kinderbetreuung, offenbar die Träger, die jetzt eigentlich dringend Stellen planen müssten, alle noch wegen der Finanzierung bangen.
Andererseits ist die Kostenübernahme für die Erschließung des Campus-Geländes schließlich selbstverständlich. Wer hätte das denn sonst bezahlen sollen? Etwa die Gemeinde Oberschleißheim? Die hat genug damit zu tun, das Geld für ihre Pflichtaufgaben zusammenzukratzen, unter anderem mit Hilfe von Krediten. Wir können uns darüber freuen, in Zukunft nicht nur Schlösser und Museen, sondern auch eine gesamte Fakultät der Universität auf unserem Gelände zu beherbergen. Alles ruhmreich. Kaufen können wir uns dafür erstmal nichts, sondern müssen zusehen, wie wir im nächsten Jahrzehnt den mit dem Umzug der Tierärztlichen Fakultät verbundenen Zustrom an Menschen und Verkehr bewältigen. Aber immerhin haben schon ein paar der Alleebäume von der Veterinärstraße auf dem Campus Unterschlupf gefunden. Andrea Wörle
… schön, dass einige wenige Bäume „Unterschlupf gefunden haben“, ob der Großteil der abgeholzten Bäume wirklich nicht rettbar gewesen wäre? Angesichts des Zustandes der noch zu sehenden Baumstämme darf dies angezweifelt werden …
12 Mio. € für die Erschließung des Campus — wenn man die Verkehrsgutachten liest, wird die Verbreiterung der Veterinärstrasse überwiegend mit dem „Begegnungsverkehr des ÖPNV“ also der Busse begründet — die fahrplanmäßig sich nie begegnen. Nach der Verbreiterung und dem geplanten Gewerbegebiet wird darin bezweifelt, ob eine empfohlene Ampel an der Kreuzung zur Sonnenstraße ausreicht, besser ein Kreisel notwendig wird … Schade, dass das Ortsschild Ober-Schließ-heim entfernt statt stehengelassen wurde!
Statt ein Studentenwohnheim und eine Tiefgarage beim Campus zu planen und zu finanzieren, verwendet man 12 Mio. € für die Erschließung des Campus (statt die innere Infrastruktur den örtlichen Gegebenheiten anzupassen), die in Wirklichkeit einem geplanten Gewerbegebiet dient: ob es sich hier nicht um Blütenträume handelt … die Leerstände der Bürokomplexe in Unterschleissheim an der Landshuter Straße lassen grüßen!
Hat man in letzter Zeit eigentlich irgendetwas zur Verlegung der Staatsstraße an die Autobahn und damit eine Umgehungsstraße gehört? War da was mit einer „Verkehrsentwicklungsplan 2035“ unter Beteiligung von Bürgern, der eindeutig das Ziel „weniger Durchgangsverkehr (!!!!)“ verfolgt … und seit dem 20.04.2021 in den Schubladen der Gemeinde ruht?
Zum wiederholten Male: alle zusätzlich geplanten Vorhaben in Summe (insbesondere eine Unterführung der B471 unter der Bahn, Verbreiterung der Autobahn mit Kleeblatt, einem Gewerbegebiet und Wohnungsbau ohne jegliche kleine Nahversorgung) führen zu einem Zustrom an Menschen und (Durchgangs- !!!)-Verkehr! Und wenn man die Verkehrsgutachten genauer durchforstet, droht dieser Durchgangsverkehr noch durch einen 4‑spurigen Ausbau der B471 Richtung Dachau und evtl Garching weiter anzuschwellen!!
Gottseidank fehlt‘s am Geld — und meine Generation wird diesen Alptraum nicht mehr erleben, wie einige meiner Nachbarn sagen!