Foto: Dr. Marcus Junkelmann

Herz­li­chen Glück­wunsch, Marcus Junkel­mann!

03.10.2024 | Persönlichkeiten | 1 Kommentar

Wie einer, der in Ober­schleiß­heim aufwuchs, Geschichte machte

Geschichte wird von den Leuten manchmal als ein trockener, irgendwie unin­ter­es­santer Stoff empfunden, den man in sich in Schul­zeiten mehr oder weniger frei­willig aneignen muss. Das ist ein Miss­ver­ständnis, denn je eher man die Vergan­gen­heit versteht, desto besser kann man die Zukunft gestalten.

Wie aber kann man die Vergan­gen­heit verstehen, abge­sehen davon, dass man Jahres­zahlen auswendig lernt? Indem man Geschichte lebendig werden lässt, indem man sie anschau­lich und erlebbar macht, indem man es möglich macht, die Erfah­rungen der Menschen in der Vergan­gen­heit mit- und nach­zu­er­leben,

Dr. Marcus Junkel­mann, Histo­riker, Autor zahl­rei­cher hoch­ge­lobter histo­ri­scher Werke, Univer­si­täts­do­zent, Vortrags­redner und vor allem “Expe­ri­mental-Archäo­loge”, hat sich für diesen besseren Zugang zu Geschichte unsterb­liche Verdienste erworben. Er hat dafür keine persön­li­chen Mühen und Stra­pazen gescheut, zum Beispiel, als er extra Reiten lernte, um dann am Limes entlang zu reiten, oder die Koch­künste der Antike persön­lich wieder­be­lebte.

Wie fühlte es sich für die römi­schen Legio­näre an, als sie die Alpen über­queren mussten, damals noch ohne Flug­zeug und Drohnen-Erkun­dung des Geländes? 1985 hatte Junkel­mann erst­mals national und inter­na­tional Aufsehen erregt, indem er mit sieben Mitle­gio­nären in Ketten­hemd, mit Zelt und Marsch­ge­päck von Rom nach Augs­burg marschierte.

Von den Fach­ge­lehrten wurde dieses “Re-Enact­ment” zunächst belä­chelt, aber es hat über die Jahr­zehnte viel Begeis­te­rung für Geschichte geweckt, gerade auch bei jungen Menschen, bei Schü­le­rinnen und Schü­lern und an den Univer­si­täten.

Seitdem ist es Marcus Junkel­mann immer wieder gelungen, Geschichte lebendig werden zu lassen, insbe­son­dere auch in Schleiß­heim. Wer wissen wollte, warum Max Emanuel ausge­rechnet hier, damals noch in der Pampa, ein so präch­tiges Schloss errichten ließ, konnte das bei den “Chur­baye­ri­schen Festen”, die Junkel­mann in Ober­schleiß­heim insze­niert hat, hautnah miter­leben.

Ob es ihm in die Wiege gelegt war, die 1949 noch in München stand, sei dahin­ge­stellt, aber die Tatsache hat sicher dazu beigetragen, dass Marcus Junkel­mann in Schloss Lust­heim aufge­wachsen ist und gelebt hat, weil seine Eltern sich dort nieder­ließen, als er noch ein Baby war, übri­gens zu einer Zeit, als es im Schloss weder flie­ßendes Wasser noch eine Zentral­hei­zung noch was anderes als eine Außen­toi­lette, sprich ein Plumpsklo, gab. So war das Leben früher auch.

Im Jahr 2010 feierte Ober­schleiß­heim ein Jubi­läum: 1225 Jahre lag die erste urkund­liche Erwäh­nung des Ortes damals zurück. Aus diesem Anlass erschien eine Orts­chronik mit dem Titel: Ober­schleiß­heim. Eine Zeit­reise. Darin hat Marcus Junkel­mann mit größter histo­ri­scher Sach­kunde und erzäh­le­ri­scher Anschau­lich­keit die Jahr­tau­sende von den ersten Besied­lungs­spuren in der Gegend bis ins 20. Jahr­hun­dert ausführ­lich nach­ge­zeichnet. Eine unver­zicht­bare Lektüre für alle, die mehr über ihre Heimat­ge­meinde wissen wollen.

Wir freuen uns sehr darüber, dass wir demnächst auch in Ober­schleiß­heim wieder miter­leben dürfen, wie Geschichte lebendig wird. Denn am 12. und 13. Oktober 2024 findet im Maxi­li­mi­li­anshof wieder leben­dige Geschichte statt: “Schleiß­heim im Drei­ßig­jäh­rigen Krieg”, ein Fest von und mit Marcus Junkel­mann.

Und wir gratu­lieren von Herzen und wünschen Marcus Junkel­mann alles Gute zum 75. Geburtstag am 3. Oktober 2024!

Andrea Wörle mit Paul Esch­bach und allen Freunden von Marcus Junkel­mann

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1 Kommentar

  1. Lieber Marcus,
    alles Gute zu deinem Festtag im 75-ten Jahr. Seit 5 Jahren durfte ich viele gemein­samen Themen bear­beiten und auch foto­gra­fieren und so mit Dir zusammen span­nende Zeit­reisen in die Jahr­hun­derte vor unserer Zeit unter­nehmen. Heraus­ge­kommen sind immerhin auch einige wunder­schöne Buch­pro­jekte und ich fürchte, das werden noch mehr werden.
    So ganz beiläufig hast du die Freude und den Spaß an der Geschichte bei mir durch deine leichte und leben­dige Art der Erzäh­lung von Geschichte, akti­viert.
    Ich wünsch Dir noch viele span­nenden Geschichten in der Geschichte und alles was Du Dir auch wünscht — vor allem Gesund­heit und die Aner­ken­nung die Du Dir verdienst hast.
    Paul Esch­bach

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