Pfützen für die Kröte

05.10.2022 | Natur & Freizeit | 0 Kommentare

Wegen der extremen Trocken­heit im Sommer hat der Heide­flä­chen­verein Münchener Norden erst­mals eine Firma mit der wieder­holten Befül­lung ausge­wählter Tümpel in der Frött­ma­ninger Heide beauf­tragt.

Die flachen Tümpel der südli­chen Frött­ma­ninger Heide sind nur zum geringen Teil dauer­haft wasser­füh­rend. Durch schwere Mili­tär­fahr­zeuge war hier in der Vergan­gen­heit der ansonsten durch­läs­sige Unter­grund der Münchner Schot­ter­ebene an einigen Stellen so verdichtet worden, dass Wasser im Früh­jahr zumin­dest einige Wochen lang stehen bleibt.

Für die im Gebiet vorkom­mende, sehr selten gewor­dene Wech­sel­kröte sind diese flachen, lauwarmen und vege­ta­ti­ons­armen Pfützen genau das, was sie nach dem Ende ihrer Winter­ruhe ab April zum Ablai­chen braucht. Denn in diesen Pfützen können sich durch das peri­odi­sche Austrocknen kaum Fress­feinde wie zum Beispiel Fische ansie­deln.

Gleich­zeitig ist die Wech­sel­kröte, die aus den östli­chen Step­pen­re­gionen bei uns einge­wan­dert ist, hervor­ra­gend an diesen extremen Standort und die Gefahr der Austrock­nung ange­passt: Das Weib­chen kann bis zu 15.000 Eier in Laich­schnüre verpackt in verschie­denen Tümpeln ablegen.

Während der Groß­raum München um 1970 noch etwa 5000 erwa´chsene Tiere beher­bergte, so findet man heute nur noch etwa 1000 Tiere dieser recht kleinen, dämme­rungs­ak­tiven Kröte mit dem typi­schen oliv-grünen Flecken­muster – Tendenz fallend.

Im Natur­schutz­ge­biet Südliche Frött­ma­ninger Heide kümmert sich ein Team von ehren­amt­li­chen Helfern unter der Leitung des Heide­flä­chen­ver­eins in Zusam­men­ar­beit mit Chris­tian Köbele vom Landes­bund für Vogel­schutz seit Jahren um die Pflege der Laich­ge­wässer dieser vom Aussterben bedrohten Art.

Im sehr heißen und extrem trockenen Sommer 2022 drohte ein Groß­teil der flachen Tümpel und Pfützen zu schnell auszu­trocknen, so dass sich die Kaul­quappen nicht fertig entwi­ckeln konnten. Daher wurde in Abstim­mung mit der Unteren Natur­schutz­be­hörde erst­mals eine Firma beauf­tragt, mehrere ausge­wählte Tümpel scho­nend mit Wasser zu befüllen.

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