Zigarettenkippen in der Natur: Jeder Raucher kann was Gutes tun
Wer je an einem Ramadama teilgenommen hat, hat es unmittelbar vor Augen. Es wimmelt überall von Zigarettenkippen auf dem Boden, auch in Oberschleißheim. Es gibt Hotspots, an Bahnhöfen, an Bushaltestellen, bei Parkbänken oder auf Plätzen, aber man findet die Kippen fast überall, auch im Wald und auf Spazierwegen.
In der Woche vom 13. bis 19. Mai 2024 haben sich 25 Unterschleißheimer Bürgerinnen und Bürger an der Kippensammel-Woche der Gruppe CleanUp Unterschleißheim beteiligt und waren auf Unterschleißheims Gehwegen und Straßen unterwegs. Dabei sind sage und schreibe 14.500 Kippen zusammengekommen. Das Ergebnis wäre in Oberschleißheim so ähnlich. Im Schnitt kann man in 20 Minuten Sammelzeit auf 200 bis 300 Zigarettenkippen kommen. An den Hotspots kann man das schon auf ein paar Quadratmetern schaffen.
Dazu Lena Gierl von Klimaneutral2035 und Mitglied der Gruppe CleanUp Unterschleißheim: “Ein weiterer Lerneffekt: Wenn man einmal mit dem Sammeln angefangen hat, kann man erst mal nicht aufhören … Man will schließlich, dass sich ein Erfolgserlebnis einstellt und man ein sauberes Stück Bürgersteig oder Natur vor sich hat. Aber warum der ganze Aufwand? Vor allem, wenn nach drei Tagen gefühlt wieder die gleiche Menge Kippen auf dem Boden liegt?
Jede Kippe zählt! In Studien haben Wissenschaftler mittlerweile nachgewiesen, dass eine Kippe im schlimmsten Fall bis zu 1.000 Liter Grundwasser verseuchen kann. Die in jeder Zigarette enthaltenen Giftstoffe, wie Arsen, Blei oder Pollonium spült der Regen aus. Schon nach 30 Sekunden sind nahezu alle Giftstoffe aus dem Filter gespült. Sie gelangen ins Grundwasser und über die Flüsse ins Meer. Jedes dritte Stück Müll im Meer ist ein Zigarettenfilter.
Der Müllsammel-Initiative ist wichtig festzuhalten, dass wohl kaum ein Raucher oder eine Raucherin die Kippen in böser Absicht auf den Boden wirft. Oft haben sich die meisten einfach noch nie Gedanken darüber gemacht. Und oft fehlen auch einfach die Informationen und das Bewusstsein, wie schädlich dieses Verhalten eigentlich ist. Die eigene Kippe nicht auf den Boden zu werfen ist ein kleiner Beitrag mit großer Wirkung! Jeder Raucher kann hier etwas Gutes tun!
Wie nun aber Kippen richtig entsorgen?
Prinzipiell gehören Kippen in den Restmüll, dazu gehören auch die normalen öffentlichen Mülleimer. Wann immer ein solcher Mülleimer in der Nähe ist, sollte die Kippe nach dem Ausdrücken direkt in den Restmüllbehälter. Teilweise gibt es auch sogenannte Kippendosen, die von Freiwilligen an Gartenzäunen angebracht und von sogenannten Kippendosen-Paten regelmäßig in den Restmüll entleert werden.
Falls gerade kein Mülleimer oder eine Kippendose in der Nähe ist, ist die beste Option ein sogenannter Taschenaschenbecher (z.B. vom BVTE oder von tobacircle), meist eine kleine Blech- oder Plastikdose, in der man 2–4 Kippen aufbewahren kann, bis man einen Mülleimer findet. Die kann man ganz einfach online bestellen.”
Weitere Informationen zum Thema Kippen in der Umwelt unter: https://cleanupnetwork.com/news/nachhaltigkeit/8‑fakten-ueber-zigarettenfilter-umwelt-gift/
Eigentlich ganz einfach: einfach die Kippen nicht auf den Boden werfen! Andrea Wörle
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