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Für die heimi­sche Arten­viel­falt und einen blühenden Land­kreis

29.02.2024 | Natur & Freizeit | 0 Kommentare

Kosten­loses Saatgut vom Land­ratsamt

Viel­fältig blühende Wiesen sind nicht nur eine wahre Augen­weide für den Menschen, sie sind vor allem auch eine wich­tige Nahrungs­quelle für eine Viel­zahl von Insekten. Diese wiederum sind zum einen selbst Nahrungs­grund­lage für viele andere Tiere wie Vögel und Repti­lien, zum anderen ist ein Groß­teil unserer Wild‑, aber auch unserer Nutz­pflanzen auf die Bestäu­bung durch Insekten ange­wiesen. Blüh­wiesen sind also ein wich­tiger Baustein, um die biolo­gi­sche Viel­falt zu erhalten.

Genau das ist auch das Ziel des Projekts „Natur­Viel­falt Leben im Land­kreis München“, das Anfang letzten Jahres gestartet ist. Es widmet sich über einen Zeit­raum von sechs Jahren der Förde­rung und dem Erhalt der Biodi­ver­sität im Land­kreis München. Durch gezielte Maßnahmen sollen heimi­sche Pflanzen und nütz­liche Insekten wie Schmet­ter­linge und Wild­bienen geför­dert und gleich­zeitig möglichst viele Menschen für die Natur begeis­tert und zum Mitma­chen ange­regt werden. Das Projekt wird im Bundes­pro­gramm Biolo­gi­sche Viel­falt durch dasBun­desamt für Natur­schutz mit Mitteln des Bundes­um­welt­mi­nis­te­riums geför­dert.

Die erste Gele­gen­heit, selbst etwas für die Förde­rung der Biodi­ver­sität zu tun, gibt es gleich in diesem Früh­ling. Mit einer Betei­li­gung bei der Saat­gut­ak­tion „Blühender Land­kreis 2.0“ können sich Kommunen sowie Bürge­rinnen und Bürger mit eigenen Flächen für die biolo­gi­sche Viel­falt einbringen. Ab sofort können Inter­es­sierte beim Land­ratsamt kostenlos arten­rei­ches und gebiets­hei­mi­sches Saatgut für Grün­flä­chen im Sied­lungs­be­reich bestellen und aktiv werden. Das komplette Saatgut besteht aus heimi­schen Blüh­pflanzen und Gräsern, da nur diese unseren viel­fach bedrohten heimi­schen Insekten Nahrung und Lebens­raum bieten können.

Wild­blumen-Zauber und Blüten­saum-Viel­falt

Vier Mischungen stehen für die Früh­jahrs­an­saat zur Auswahl. Dabei soll auch die Ästhetik der Blüh­mi­schungen eine Rolle spielen. Deshalb wurden für den sonnigen, wärme­be­stimmten Saum­be­reich auf mitt­leren bis nähr­stoff­armen und eher trocke­neren Stand­orten zwei Farb­mi­schungen entwi­ckelt. Die Saum­mi­schung „Blüten­saum-Viel­falt“ besticht mit über­wie­gend warmen Farb­tönen und dem Farb­drei­klang gelb-rot-blau. Die zweite Saum­mi­schung „Wild­blumen-Zauber“ wurde aus den Blüten­farben rosa, rot, weiß und blau zusam­men­ge­stellt. Beide Mischungen bestehen zu 100 Prozent aus heimi­schen Blüh­pflanzen und werden auch auf Schau­flä­chen der Landes­gar­ten­schau in Kirch­heim zu sehen sein.

Als weitere wert­volle Mischungen werden eine Blumen­wiesen-Mischung (etwa zu glei­chen Teilen aus Gräsern und Blumen bestehend) und eine Schot­ter­rasen-Fugen-Mischung (eine robuste Mischung, geeignet für Stell­plätze und Zufahrten)

Für gutes Gelingen

Damit das Saatgut im Früh­jahr auch aufgeht und den Bestäu­bern später als Nahrung zur Verfü­gung stehen kann, müssen im Vorfeld einige Vorbe­rei­tungen auf der ausge­wählten Ansaat­fläche getroffen werden. Eine Neuan­saat ist nur dann sinn­voll und erfolg­ver­spre­chend, wenn die Fläche frei von Bewuchs ist, da sonst der vorhan­dene Pflan­zen­be­stand die nach­ge­säten Blumen und Gräser unter­drü­cken würde. Rasen­s­oden müssen entfernt, der Boden muss aufge­lo­ckert und aufge­hender Aufwuchs aus dem Samen­vorrat des Bodens am besten­z­wei­malig entfernt werden. Gene­rell sollte eine Ansaat im Früh­jahr, möglichst zwischen März und Anfang Mai und stets kurz vor einer Niederschlagsperiode,stattfinden. Eine Düngung sollte unter­lassen werden, da sich arten- undblü­ten­reiche Wiesen und Säume umso besser entwi­ckeln, je nähr­stoff­ärmer derBoden ist. Zudem sollten die Blumen­wiesen- und die Schot­ter­rasen-Fugen-Mischung nur ein- bis zweimal, die Blüten­säume nur einmal pro Jahr gemäht werden. Weitere Hinter­gründe und Pfle­ge­hin­weise sowie das Bestell­for­mular für die Saat­gut­mi­schungen gibt es auf der Website des Land­kreises unter

https://www.landkreis-muenchen.de/themen/umwelt/naturschutz-und-arten­schut­z/­na­tur­viel­falt-leben/­saatgut-aktion-2024/.

Noch bis 18. März bestellen

Bis zum 18. März können alle inter­es­sierten Kommunen sowie Besit­ze­rinnen und Besitzer von Grün­flä­chen und Gärten im Land­kreis München Saatgut zur Selbst­ab­ho­lung bestellen. Die Flächen müssen dabei für das Saatgut geeignet sein und die Anlage sollte mindes­tens drei, besser mehrere Jahre bestehen, damit alle Samen aufgehen können und sich ein echter Nutzen für dieAr­ten­viel­falt ergibt. Alle Mischungen sind für eher mitt­lere bis nähr­stoff­är­mere Stand­ort­ver­hält­nisse geeignet. Um zu einem späteren Zeit­punkt die Wirkung derAn­saaten im Land­kreis insge­samt bewerten zu können, werden alle Teil­neh­menden gebeten, den Ausgangs­zu­stand der Flächen mit Bildern­fest­zu­halten.

Wer unsi­cher ist, ob der Standort für das Saatgut geeignet ist, kann sich gerne per Mail unter naturvielfalt-leben@lra‑m.bayern.de an das Projekt-Team wenden.

In der freien Land­schaft darf das Saatgut nicht verwendet werden. Für diese Flächen wird es zu einem späteren Zeit­punkt eigens abge­stimmte Saat­gut­mi­schungen geben, die dann eben­falls kostenlos erhält­lich sein werden.

Eine Doppel­för­de­rung (betrifft bereits bestehende Förde­rung oder recht­liche Verpflich­tungen, beispiels­weise bei der Ansaat von Ausgleichs­flä­chen) ist nicht möglich. Nähere Infor­ma­tionen zur Saat­gut­ak­tion befinden sich auf der Website.

Saat­gut­aus­gabe am 21. und 22. März

Die Ausgabe des Saat­guts wird am Donnerstag, dem 21. März, und Freitag, dem 22. März, jeweils von 8 Uhr bis 13 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr in der Fran­ken­thaler Straße 5–9, 81539 München statt­finden. Das Gebäude des Land­rats­amtes ist dabei gut mit dem ÖPNV, Halte­stelle Giesing, zu errei­chen.

Carina Ober­huber, Land­ratsamt München

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