“Smartphone-Überlebenstipps” für Eltern gab der Digitaltrainer und Medienpädagoge Daniel Wolff bei einem digitalen Elternabend an der Berglwaldschule. Rund 60 Eltern und Lehrkräfte informierten sich über die Risiken und Chancen der Smartphone-Nutzung.
An der Schule waren zuvor in den Jahrgangsstufen drei bis sechs der Grund- und Mittelschule den ganzen Schultag digitale und interaktive Workshops mit dem Digitaltrainer durchgeführt worden (Bild).
In der Corona-Krise verbringen viele Kinder und Jugendliche so viel Zeit im Internet wie noch nie – aber was bedeutet das für sie? Die Smartphones hätten sich so schnell verbreitet, dass wissenschaftlich belastbare Aussagen über die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche noch ausstünden, schilderte Wolff.
Um einen gangbaren Weg für die eigene Medienerziehung zu finden, müsse man laut Wolff erst einmal verstehen, was die Kinder im Internet eigentlich tatsächlich machten. Dazu entführte er die Eltern in die digitale Lebenswelt ihrer Kinder und stellte YouTube-Stars wie Dagi Bee, Gronkh oder Simon Desue ebenso vor wie die gängigen Social-Media-Plattformen Instagram, Snapchat und Tik Tok.
Laut Wolff fehlten aber auch den Kindern und Jugendlichen oft grundlegende Kenntnisse über die Medien, die sie tagtäglich viele Stunden nutzen. Bei Schüler-Workshops ergebe sich, dass kaum ein Kind in den 6. Klassen bis dahin wusste, wie Google und Facebook ihr Geld an ihnen verdienen.
Viele Erwachsene würden die Gefahren von Cybermobbing nicht erkennen, beklagte der Referent, und damit werde “die extreme soziale Wucht” verkannt, die damit entwickelt werden könne. Hier helfe, sich zunächst selbst zu informieren und seinen Kindern dauerhaft und genau zuzuhören.
Wolff empfahl schließlich eindringlich, alle Smartphones der Familie über Nacht aus Schlaf- und Kinderzimmern zu entfernen. Emotional aufwühlende Inhalte störten den Schlaf ebenso wie der blaue Anteil am Display-Licht.
Allerdings führte Referent Wolff auch aus, welch enormes Potential neue digitale Technologien wie Big Data, Virtual Reality oder 3D-Druck haben könnten. Feste Regeln hülfen dabei allen Seiten – sie müssten innerfamiliär dann auch für die Eltern gelten.
Die Aktion wurde in Kooperation mit dem Förderverein der Berglwaldschule, dem Förderverein der Grundschule in der Parksiedlung, der Volkshochschule und dem “Planet ‘O’ ” durchgeführt.
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