Heimat, ein Phantomschmerz

08.11.2018 | Lesungen & Vorträge | 0 Kommentare

Heimat hat wieder Konjunk­tur in Deutsch­land – doch was hat es damit auf sich? Der Autor Chris­tian Schüle geht dem Begriff Heimat in seinem Buch „Heimat — Ein Phan­tom­schmerz“ nach. In der Frei­zeit­stätte “Planet O” las er am Mitt­woch daraus.
Heimat defi­nierte er als “ein Gefühl des Vertrau­ten, des Wohl­ge­fühls und der Erin­ne­run­gen”. Gerü­che und Geräu­sche von früher könn­ten ein Heimat­ge­fühl trig­gern und dann setze jener Phan­tom­schmerz ein. Verän­de­run­gen trügen dazu bei, etwa indem sich poli­ti­sche, wirt­schaft­li­che und soziale Gren­zen mit der Globa­li­sie­rung auflösen.
Die Welt werde so unüber­schau­ba­rer und die Zahl derje­ni­ger wachse, die einen Verlust an Sicher­heit und Gebor­gen­heit beklag­ten. “Wer fürch­tet, die Heimat zu verlie­ren, der verklärt die Vergan­gen­heit, verliert den Blick für Gegen­wart und Zukunft und entwi­ckelt Ängste”, so der Autor.
Heimat sei aber mehr als Iden­ti­tät und Herkunft, betonte Schüle. Es gehe auch um Fragen von Blei­be­recht, Wande­rung, Stre­ben nach Zuge­hö­rig­keit und Sicher­heit. In der Debatte um Migra­tion sei der Begriff Heimat poli­ti­siert worden, warnte der Autor: “Das ist gefährlich.“

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