Der kloa Prinz: der fran­zö­si­sche Klas­siker auf Bairisch

10.03.2025 | Lesungen & Vorträge | 0 Kommentare

Lesung mit Musik am 6. April 2025, 17.00 Uhr, im Bürger­zen­trum Ober­schleiß­heim

Gelesen von Gerd Holz­heimer (Über­setzer, Autor, Spre­cher), mit Musik von Monika Drasch (Gesang, Grüne Geige, Dudel­sack, Zither) und Martin Danes (Bariton, Akkor­deon und Gitarre)

„Mach‘s guad, pfiad di God!“, hod da Fuchs gsagt. „Mogst du no des hearn, wos i neamd sonst ned sag? Es ist ganz oafach. Ma siehgt ned gscheid, wenn‘s Herz ned dabei is. Des, worauf‘s okimmt, des seng d‘ Augn ned.“

»Der kleine Prinz« auf Bairisch? Ja darf man das denn? Das feine, elegante, geschmei­dige Fran­zö­sisch des zarten Märchen­tons eines Saint-Exupéry in ein mögli­cher­weise weniger handsames Bairisch über­tragen? Schon, ja. Im Dialekt steckt das Subjekt, der einzelne Mensch mit seiner ganz eigenen Sicht­weise auf diese Welt, mit seiner Erfah­rung der Welt, mit seiner­per­sön­li­chen Lebens­er­fah­rung.

Im Dialekt wird die oft forciert behaup­tete Objek­ti­vität der soge­nannten Hoch­sprache infrage gestellt. Diese ist regel­ge­leitet, unab­hängig von der Person des Spre­chenden. Sie ist Summe dessen, was in einem Lehr­buch als richtig bezeichnet wird. Diese Sprache kann auch ein Automat gene­rieren, Dialekt spre­chen kann nur ein Mensch. Und: Das Bairi­sche trägt eine wunder­bare Melodie in sich. Sie wird gera­dezu ange­lockt von dem Märchenton des fran­zö­si­schen Textes und geht mit ihm eine Symbiose ein, die den Leser mitnimmt auf eine inspi­rie­rende Neuent­de­ckung dieses Klas­si­kers der Welt­li­te­ratur.

Mit baye­ri­scher Musik? Geht das? Ja, das geht. Und wie! Mari­en­lieder, Ster­nen­musik und nieder­baye­ri­sche Arien. Landler, Musik von Carl Orff und Jodler. Gestan­dene Esoterik, himm­li­sche Texte, neue Klänge und herz­volle Zwei­stim­mig­keit. Sinn­li­ches Nach­denken über die Baye­ri­sche Sprach‘.

Gerd Holz­heimer hat im Jahr 2016 den fran­zö­si­schen Klas­siker »Der kleine Prinz« für den Alli­tera Verlag ins Bairi­sche über­tragen. »Da kloa Prinz«, Hard­cover, 96 S., 14.90 €, ISBN 978–3‑86906–899‑2. Im Jahr 2017 folgte schließ­lich in Zusam­men­ar­beit mit der Musi­kerin Monika Drasch die Verto­nung und Entwick­lung des Hörbuchs. »Da kloa Prinz«, Hörbuch (CD), 19.90 €, ISBN 978–3‑86906–989‑0.

Monika Drasch ist eine Wanderin zwischen herz­li­cher musi­ka­li­scher Ausge­las­sen­heit und tief­sin­nigem Sinnieren. Sie verbindet tradi­tio­nelle Musik mit neuen Klang­ideen, klas­si­sche Texte und Musik mit Dialekt und histo­risch-kultu­relle Themen mit nieder­baye­ri­schen Arien und Gstanzln. www.monikadrasch.de.

Martin Danes begann schon im Kindes­alter seine Sänger­lauf­bahn als Solist des Tölzer Knaben­chores. Sein Studium absol­vierte er an der Hoch­schule für Musik in München. Stationen seiner Lehr­tä­tig­keit waren die Münchener Domsing­schule, die Musik­schule im Zweck­ver­band Kommu­nale Bildung Ebers­berg, sowie der Baye­ri­sche Musik­schul­ver­band VBSM e.V. Seit 2008 unter­richtet er an der Hoch­schule für Musik in München

VVK: 15,-€ Erm.: 8,-€ AK: 17,-€; Erm.: 10,-€.; (zzgl. VVK-Gebühren). Kinder bis 7 Jahre frei. Für Kinder ab 6 Jahre geeignet. Einlass: 16:00 Uhr. Reihen­be­stuh­lung. VVK über www.muenchenticket.de oder Schreib­waren am Schloss und Gemein­de­bü­cherei.

Gaby Hohen­berger, Kultur­team Ober­schleiß­heim

Foto: Monika Drasch
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