Fotos: privat

Schöne Musik an einem schönen Herbst­nach­mittag

02.10.2024 | Kultur & Geschichte | 0 Kommentare

Konzert in der St. Jako­bus­ka­pelle in Hoch­mut­ting

Die meisten aus Ober­schleiß­heim werden das Innere des wunderbar restau­rierten uralten Kirch­leins auf dem Friedhof in Hoch­mut­ting nur von Trau­er­feiern kennen. Umso schöner, wenn es eine Gele­gen­heit zu einem heiteren Erlebnis in der St. Jako­bus­ka­pelle gibt. Dazu hatte am 29.09.2024, dem letzten Septem­ber­sonntag, der Förder­verein St. Jako­bus­ka­pelle Hoch­mut­ting e.V. einge­laden.

Die kleine Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt (es mussten sogar zusätz­liche Sitz­plätze orga­ni­siert werden) mit Menschen, die dem Kammer­mu­sik­ensemble mit den Violi­nis­tinnen Raya Gron­kova und Darinka Peja­kovic und Iris Vogel, Kirchen­mu­si­kerin vom Pfarr­ver­band St. Wilhelm, am Klavier zuhören wollten.

Zur Auffüh­rung kamen Stücke von berühmten Kompo­nisten wie Vivaldi, Rach­ma­ninoff und Shost­a­ko­vich, aber auch sehr hörens­werte Musik von Kompo­nisten und Kompo­nis­tinnen wie Fran­cesco Vera­cini, Carl Schu­berth oder Luise Le Beau, die zu Lebzeiten (1850–1927) eine der wenigen bekannten weib­li­chen Kompo­nis­tinnen war und heute mehr oder weniger vergessen ist.

Die beiden Geige­rinnen boten eine hervor­ra­gende Auffüh­rung, und Iris Vogel am Klavier sorgte mit ihren kurzen, auch humor­vollen Einfüh­rungen zu den Werken und ihren Schöp­fern dafür, dass man besser verstand, was man da hörte. Es war ein schönes, intimes Musik­erlebnis in dem hellen Licht, das durch die Kirchen­fenster drang. Das Publikum war begeis­tert.

Es war auch ein sonniger Nach­mittag, aber selbst wenn das nicht so gewesen wäre, hätte es in der Kapelle Licht gegeben. Denn selbst­ver­ständ­lich gibt es dort heut­zu­tage eine elek­tri­sche Beleuch­tung. Das ist ein Unter­schied zum 18. Jahr­hun­dert, als, wie wir von Iris Vogel erfuhren, solche Konzerte auch deswegen am Nach­mittag statt­fanden, weil man sich dadurch die sehr teure Kerzen­be­leuch­tung sparte.

Die Musi­ke­rinnen und die Gäste begrüßt hatte Altbür­ger­meis­terin Elisa­beth Ziegler, die als Mitgrün­derin und Vorstand des Förder­ver­eins St. Jako­bus­ka­pelle und als trei­bende Kraft hinter der Restau­rie­rung sehr glück­lich über die Nutzung der Kapelle auch für kultu­relle Zwecke ist. Sie sieht das ausdrück­lich auch als Anliegen des Vereins und wünscht sich mehr solche Anlässe.

Der Eintritt war frei, aber Spenden waren sehr erwünscht und sind auch, wie man beim Blick in das Spen­den­körb­chen vermuten konnte, reich­lich zusam­men­ge­kommen. Darüber­hinaus appel­lierte Ziegler an die Gäste, dem Förder­verein beizu­treten, sofern sie nicht schon Vereins­mit­glieder waren. Der Förder­verein ist nach wie vor sehr aktiv. Inzwi­schen sei sogar eine Glocke für den kleinen hölzernen Glocken­turm gegossen worden. Der Jahres­bei­trag von € 15,- sei über­schaubar, und für den Erhalt der Kapelle gebe es noch reich­lich Aufwen­dungen.

Dieses Enga­ge­ment wüsste sicher auch der hl. Jakobus sehr zu würdigen, von dem eine elegante spät­go­ti­sche (?) Holz­statue mit Pilger­stab und Jakobs­mu­schel am Hut in der Kapelle zu sehen ist. Als einer der zwölf Apostel und Patron der Pilger weiß er nur zu genau, wie sehr wir alle auf die Unter­stüt­zung durch unsere Mitmen­schen ange­wiesen sind.

Andrea Wörle

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