Eine Einladung in das neue Stadtmuseum
Der Tourismusverein hatte seine Mitglieder am 31. Januar 2024 zu einer exklusiven Führung in das neue Unterschleißheimer Stadtmuseum am dortigen Rathausplatz eingeladen. Viele waren der Einladung gerne gefolgt.
Isabelle Herbst, nicht nur Leiterin der hiesigen VHS-Niederlassung, sondern auch im Vorstand vom Tourismusverein, führte zusammen mit Veronika Leikauf, der Leiterin des Stadtmuseums, durch die Ausstellung. Der 2. Vorsitzende des Tourismusvereins, Klaus Bachhuber, dem wir unsere Schleißheimer Zeitung und vieles mehr zum Ortsgeschehen zu verdanken haben, war ebenfalls anwesend.
Veronika Leikauf hat Museumsleitung studiert und wusste das Konzept der Ausstellung und die zukünftigen Pläne äußerst anschaulich, engagiert und überzeugend zu erklären. Als zentrale Aufgabe sieht sie die Vermittlung und die Zusammenarbeit mit allen städtischen Akteuren an, von den Kindergärten und Schulen bis zur Kirche, das alles auf der Basis modernster Museumspädagogik. In Kürze wird sie noch eine zusätzliche wissenschaftliche Mitarbeiterin erhalten, die dann speziell für die Gedenkstätte Flachröste zuständig ist.
Ein Teil der Ausstellung geht auf das von Wolfgang Christoph gegründete frühere Heimatmuseum mit seiner reichhaltigen Sammlung ortsgeschichtlicher Gegenstände zurück. Aus dieser Sammlung gibt es noch Tausende von Objekten im Depot, die gerade katalogisiert werden und für zukünftige Sonderausstellungen zur Verfügung stehen sollen. Die Kunstausstellung mit vielen Gemälden zur Region basiert auf der Schenkung des kürzlich verstorbenen Mäzens Manfred Graf an die Gemeinde Unterschleißheim. Vor dem Hintergrund der goldenen, roten und blauen Wände kommen alle Ausstellungsobjekte prächtig zur Geltung. Jedes Objekt ist mit einem QR-Code versehen, über den sich zahlreiche Informationen erschließen, die so auch jederzeit aktualisiert werden können.
Für den meisten Gesprächsstoff sorgte ein großer Bildschirm, auf dem man mit Hilfe von Luftbildern die Ortsentwicklung Unterschleißheims von dem Bauerndorf 1945 bis in die Gegenwart der stolzen Stadtgemeinde verfolgen konnte. Da kommt Oberschleißheim auch vor, sonst aber nicht. Sogar der gute alte Slius, auf den das erstmals 775 urkundlich erwähnte Sliusheim zurückgeht, war offenbar nur für Unterschleißheim zuständig. Man fragt sich, woher das Unter- kommt und wo das Ober- bleibt. Man merkt, ich war bei aller Begeisterung auch ein klein wenig gekränkt.
Wirklich zu schade, dass wir in Oberschleißheim nicht auch so ein kleines Museum haben. Schließlich haben wir in unserem Ortschronisten und leidenschaftlichen Sammler Otto Bürger die ultimative Quelle für eine derartige Einrichtung. Aber wer unseren Haushaltsplan kennt, weiß, dafür haben wir keine finanziellen und personellen Ressourcen. Dafür müssten wir auch Schulden machen. Das würde dann zum kollektiven Nervenzusammenbruch der Freien Wähler führen, die schon dem aktuellen Haushalt wegen der vielen Schulden nicht zustimmen konnten. Und so viele Spenden, dass sich das irgendwie rechnet, können wir wohl gar nicht eintreiben. Andrea Wörle
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