Einladung zum historischen Fest: Schleißheim zur Zeit der Dreißigjährigen Krieges
Das Fest findet am 12. und 13. Oktober 2024 im Maximilianshof (Altes Schloss Schleißheim) statt, jeweils von 11 Uhr bis 19 Uhr. Eintritt: € 15,-; Kinder bis 13 Jahre frei
Erfahren Sie lebendige Geschichte mit: Wittelsbacher Turmpfeiffer, Gennßhenkher Schierling, Feldwache Tilly, Gauklerpaar Neff, Kostümgruppe Suda-Lorenz, Renaissancegruppe Nowaczek, Augsburger Geschlechtertanz u.v.m.. Bewirtung nach historischen Rezepten durch die Schlosswirtschaft Schleißheim.
Das Programm:
Der Maximilianshof des Alten Schlosses ist der älteste Teil der Schleißheimer Schloßanlage. Ab 1595 begann Herzog Wilhelm V. “der Fromme”, die Schleißheimer Schwaigen (vor allem auf Viehzucht spezialisierte Gutshöfe) aufzukaufen. Daraus machte er eine herzogliche Groß- und Musterschwaige, in der auch Bier und ein weithin berühmter Käse “nach Parmasanart” hergestellt wurden. Gleichzeitig errichtete er neun Klausen mit Kapellen und gestaltete damit das Schleißheimer Gefild zu einer geistlichen Landschaft und Wallfahrtstätte nach dem Vorbild der römischen “Neun Kirchen”.
Wilhelms Sohn Maximilian I. baute das Herrenhaus zu einem Landschloss im Stil einer oberitalienischen Renaissancevilla aus, das “Alte Schloss”. Es war gefüllt mit erlesenen Kunstwerken, die Deckengemälde Peter Candids (im 2. Weltkrieg zerstört) feierten die Segnungen des Landlebens. 1623, in dem Jahr, in dem das Schloß eingeweiht wurde, erhob der Kaiser den Herzog zum Dank für dessen Sieg auf dem Weißen Berg zu Bayerns erstem Kurfürsten. Maximilian I. machte als wichtigster Verbündeter des Kaisers den Dreißigjährigen Krieg bis zu seinem Ende mit. 1648 schlugen die Bayern und Kaiserlichen nahe bei Schleißheim im Dachauer Moos im letzten größeren Gefecht des langen Krieges die Schweden.
Unser Fest nimmt die verschiedenen höfischen, ländlichen, geistlichen und militärischen Aspekte der Schleißheimer Geschichte zur Zeit Wilhelms V. und Maximilians I. in spielerischer und unterhaltsamer Weise auf. Die mit Schleißheim eng verbundenen Herzogs- und Kurfürstenpaare von Wilhelm dem Frommen bis zu Max III. Joseph, dem letzten der altbayerischen Wittelsbacher treten mit ihren Wappen auf und bieten zugleich einen Gang durch die Modeentwicklung vom späten 16. Jahrhundert bis 1777. Höfische Tänze der Renaissance werden gezeigt. Der Augsburger Kunstagent Philipp Hainhofer liest aus seiner ausführlichen Beschreibung der Schwaige und der Klausen vor, die er nach seinem Besuch im Jahre 1611 verfaßt hat.
Die Schwaiger demonstrieren häusliche und handwerkliche Techniken und feiern unter dem Klang von Dudelsack und Schalmei. Die Schloßwirtschaft bietet Schmankerl aus zeitgenössischen Kochbüchern an (Bewirtung nicht im Eintrittspreis enthalten). Es hat sich sogar der komplette Speiseplan für das Schleißheimer Schwaigpersonal für das Jahr 1618 erhalten, aus dem es gleichfalls Kostproben gibt. Auch Gaukler zeigen ihre Künste. Musketiere, Pikeniere und Kanoniere führen die Waffentechnik des Dreißigjährigen Krieges vor. Beim Pikendrill kann auch das Publikum mitmachen.
Am Abend klingt das Fest mit dem kaiserlichen Zapfenstreich unter Trommel- und Pfeifenklang aus.
Dr. Marcus Junkelmann, Geschichte als Fest e.V.
Zusätzliche Informationen unter www.geschichtealsfest.de
0 Kommentare