Cover: Tourismus Schleißheim e.V. Fotos: privat

“Der Schleiß­heimer” im Früh­jahr 2025

11.03.2025 | Kultur & Geschichte | 0 Kommentare

Lesens- und Sehens­wertes zur Schleiß­heimer Orts­ge­schichte

Wer sich für Schleiß­heimer Orts­ge­schichte in Vergan­gen­heit und Gegen­wart inter­es­siert, sollte sich unbe­dingt ein Exem­plar des aktu­ellen Maga­zins vom Schleiß­heimer Touris­mus­verein sichern, wie immer feder­füh­rend von Klaus Bach­huber gefüllt und gestaltet, der ja 2004 auch unsere Schleiß­heimer Online-Zeitung gegründet und bis 2022 geführt hat.

Diese Ausgabe des Maga­zins trägt den Titel “Der Schleiß­heimer” (Frauen sind immer mitge­dacht) und ist ein Special über Ober- und Unter­schleiß­heim. Das Titel­bild wurde von dem in Lust­heim lebenden Künstler Thomas Neumann gestaltet. Unter­schleiß­heim feiert 2025 das 25-jährige Jubi­läum der Stadt­er­he­bung und Ober­schleiß­heim könnte 1250 Orts­ge­schichte feiern — theo­re­tisch jeden­falls.

Es gibt in histo­ri­schen Doku­menten eine erste schrift­liche Erwäh­nung von “sliuues­heim” aus dem Jahr 775 oder auch aus dem Jahr 785. Auf letz­teres Datum hatte man sich beim letzten Orts­ju­bi­läum 2010 (1225 Jahre Orts­ge­schichte) zwar geei­nigt, aber es wurde schon in der damals erschie­nenen, übri­gens immer noch sehr lesens­werten Orts­chronik “Ober­schleiß­heim. Eine Zeit­reise” von dem lange in Ober­schleiß­heim ansäs­sigen bekannten Histo­riker Marcus Junkel­mann in Zweifel gezogen.

Nüch­tern betrachtet ist es damit lt. Bach­huber nicht so weit her. Er hält nichts von der “Unsitte”, Orts-Jubi­läen auf die jeweils erste bekannte schrift­liche Nennung zu beziehen, weil es die Ansied­lungen natür­lich vorher schon gegeben hat. Ande­rer­seits wäre es — nebenbei bemerkt — auch schade, wenn man deshalb gar keine Orts-Jubi­läen mehr feiern könnte, jeden­falls nicht mit solch stolzen Jahres­zahlen.

Auch die Story von dem Fischer Sliu oder Slius, dem zu Ehren der Slius-Brunnen gegen­über der Kirche Maria Patrona Bava­riae gestaltet wurde, ist eine Legende, ein schönes Märchen, die wohl­wol­lende Erfin­dung eines lokal­pa­trio­ti­schen Lokal­his­to­ri­kers. Aber abge­sehen von solchen früh­mit­tel­al­ter­li­chen histo­ri­schen Unschärfen kann man in dem neuen Heft viel darüber erfahren, wie aus unserer Gemeinde der Ort Ober­schleiß­heim wurde, in dem wir heute leben.

Ganz unum­stritten ist eine der ersten Abhand­lungen über Schleiß­heim von einem gewissen Johannes Mayer­hofer aus dem Jahr 1890: “Schleiss­heim. Eine geschicht­liche Feder­zeich­nung aus der baye­ri­schen Hoch­ebene”. Mayer­ho­fers Motto: “Was schön und herr­lich war und ist im Bayern­lande.” Hans Treffer, Kultur­preis­träger der Gemeinde Ober­schleiß­heim und gelernter Drucker, hat auf der Basis eines histo­ri­schen Exem­plars in seinem Besitz einen wunder­hüb­schen Reprint gestaltet, den man bei ihm beziehen kann (Kontakt: treffer@tp-design.de).

Und wenn man noch was über Gegen­wart und Zukunft erfahren will, dann lohnt sich die Lektüre eines Inter­views mit den beiden Bürger­meis­tern Chris­toph Böck (Unter­schleiß­heim) und Markus Böck (Ober­schleiß­heim), in dem das nach­bar­schaft­liche Verhältnis und sogar das Thema Fusion der beiden Gemeinden zur Sprache kommt. Darüber wird ja immer wieder disku­tiert, wenn auch nicht immer fried­lich.

Andrea Wörle

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