Am 29. April 1945, einem Sonntag, war für Oberschleißheim der Zweite Weltkrieg zu Ende. US-Amerikanische Soldaten besetzten den Ort, nachdem der Kommandeur des Heeresflugplatzes Ort und Flugplatz kampflos übergeben hatte. Am 19. April waren vom Fliegerhorst Schleißheim letztmals Kriegsflugzeuge gestartet.
Die “Freunde von Schleißheim” haben zum 75. Gedenktag des örtlichen Kriegsendes das 2009 erschienene Buch „Schleißheim und der Münchner Norden zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 – 1945“ neu aufgelegt und erweitert. Ein Schwerpunkt ist dem Kriegsende in Schleißheim vor und nach dem 29.04.1945 gewidmet. (Die von Otto Bürger und Hans Treffer gestaltete Neuauflage in 200 Exemplaren zum Preis von 19.80 Euro ist erhältlich nur bei Otto Bürger, Gartenstr. 10, Tel. 315 11 56, otto-buerger@gmx.de.)
Dazu wollten die “Freunde von Schleißheim” am 29. April in der Kirche St. Wilhelm eine Gedenkstunde veranstalten. Daran sollte sich im Bürgerhaus ein Lichtbildervortrag von Erich Fischer anschließen. Wegen der “Corona”-Vokehrungen müssen die Veranstaltungen entfallen, sollen aber nachgeholt werden.
Das Bild zeigt Heimatforscher Otto Bürger mit einer 37 Zentimeter langen Artilleriekartusche von Gefechten an jenem 29. April. Während Fliegerhorst und Oberschleißheim kampflos übergeben wurden, lieferten 21 junge Angehörige der SS den auf München vorrückenden US-GI’s bei Neuherberg nochmal ein sinnloses Gefecht.
Alle zwischen 17 und 22 Jahre jungen “Verteidiger” starben, ebenso einige US-Amerikanische Soldaten. Mit einem auf dem Schleißheimer Kirchplatz platzierten Geschütz griff die US-Artillerie in den Kampf ein. Davon stammt die Kartusche, die der damalige Pfarrer Josef Kranz aufbewahrt hatte.
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