Das letzte Gefecht

20.04.2020 | Kultur & Geschichte | 0 Kommentare

Am 29. April 1945, einem Sonntag, war für Ober­schleiß­heim der Zweite Welt­krieg zu Ende. US-Ameri­ka­ni­sche Soldaten besetzten den Ort, nachdem der Komman­deur des Heeres­flug­platzes Ort und Flug­platz kampflos über­geben hatte. Am 19. April waren vom Flie­ger­horst Schleiß­heim letzt­mals Kriegs­flug­zeuge gestartet.

Die “Freunde von Schleiß­heim” haben zum 75. Gedenktag des örtli­chen Kriegs­endes das 2009 erschie­nene Buch „Schleiß­heim und der Münchner Norden zur Zeit des Natio­nal­so­zia­lismus 1933 – 1945“ neu aufge­legt und erwei­tert. Ein Schwer­punkt ist dem Kriegs­ende in Schleiß­heim vor und nach dem 29.04.1945 gewidmet. (Die von Otto Bürger und Hans Treffer gestal­tete Neuauf­lage in 200 Exem­plaren zum Preis von 19.80 Euro ist erhält­lich nur bei Otto Bürger, Gartenstr. 10, Tel. 315 11 56, otto-buerger@gmx.de.)

Dazu wollten die “Freunde von Schleiß­heim” am 29. April in der Kirche St. Wilhelm eine Gedenk­stunde veran­stalten. Daran sollte sich im Bürger­haus ein Licht­bil­der­vor­trag von Erich Fischer anschließen. Wegen der “Corona”-Vokehrungen müssen die Veran­stal­tungen entfallen, sollen aber nach­ge­holt werden.

Das Bild zeigt Heimat­for­scher Otto Bürger mit einer 37 Zenti­meter langen Artil­le­rie­kar­tu­sche von Gefechten an jenem 29. April. Während Flie­ger­horst und Ober­schleiß­heim kampflos über­geben wurden, lieferten 21 junge Ange­hö­rige der SS den auf München vorrü­ckenden US-GI’s bei Neuher­berg nochmal ein sinn­loses Gefecht.

Alle zwischen 17 und 22 Jahre jungen “Vertei­diger” starben, ebenso einige US-Ameri­ka­ni­sche Soldaten. Mit einem auf dem Schleiß­heimer Kirch­platz plat­zierten Geschütz griff die US-Artil­lerie in den Kampf ein. Davon stammt die Kartu­sche, die der dama­lige Pfarrer Josef Kranz aufbe­wahrt hatte.

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