Fotos: privat

Unhei­lige Machen­schaften im Kloster

20.10.2024 | Bühne | 0 Kommentare

Die Laien­spiel­gruppe Baders­feld spielt auf mit “Heri­bert, dem Klos­ter­fraunar­zis­sen­geist”

Dass es Klöster heut­zu­tage schwer haben, ist nicht nur aus Film und Fern­sehen bekannt. Die Zahl der Ordens­mit­glieder ist erheb­lich geschrumpft, die, die noch da sind, werden auch nicht jünger, ehrwür­dige riesige alte Gebäude und große Anwesen müssen erhalten werden, dafür ist zu wenig Geld da. Am Ende steht doch alles zum Verkauf, und damit sind Tür und Tor für die Immo­bi­li­en­spe­ku­lanten geöffnet.

So ergeht es auch dem Kloster Abendrot. Da leben noch drei Klos­ter­schwes­tern zusammen mit einem jungen Mann, den sie aufge­nommen haben und der nun “Mädchen für alles” ist. Die Nonnen sind äußerst tatkräftig in jeder Hinsicht und sehr unver­blümt in ihren Äuße­rungen (wer sich wie ein Depp verhält, erfährt das auch). Sie wollen die Auflö­sung des Klos­ters um jeden Preis verhin­dern.

Eine zusätz­liche Einkom­mens­quelle haben sie aufgetan. Ihr “Klos­ter­fraunar­zis­sen­geist”, zur inner­li­chen und äußeren Anwen­dung geeignet, ist zwar schwarz gebrannt, aber sehr beliebt, auch bei der dafür verant­wort­li­chen Nonne selbst. Der Pfarrer steht den Schwes­tern zur Seite, die örtliche Kräu­ter­frau, die die Ohren überall hat, versorgt sie mit Hinter­grund­wissen.

Aber das nutzt alles nichts. Das Bistum will sie loswerden und das Kloster verscher­beln. Der örtliche Bürger­meister, der Bazi, will auch profi­tieren. Ein fröm­melnder Domka­pi­tular taucht auf, erweist sich als gnaden­loser “Domka­pi­ta­list” und will den Verkauf sofort besie­geln. Das Ganze soll an eine obskure adlige Lady und ihren Spezi gehen, die sich mit einem Koffer voll Schwarz­geld schon auf das Schnäpp­chen freuen.

Himmel, hilf, kann man da nur sagen. Der Himmel hilft tatsäch­lich und sendet den eigent­lich längst verstor­benen Mönch Heri­bert, der zwar durchaus eine Vorliebe für den Klos­ter­schnaps, aber darüber­hinaus noch ein paar andere gött­liche Eigen­schaften hat, die sich auf das weitere Geschehen auswirken.

In dem Stück voller Situa­ti­ons­komik und baye­ri­schem Wort­witz können die Baders­felder ihre Spiel­freude voll ausleben. Die drei Klos­ter­schwes­tern sind natür­lich Para­de­rollen, aber die anderen Betei­ligten auf der Thea­ter­bühne stehen ihnen in nichts nach. Und dieje­nigen hinter der Bühne von der Regie bis zum Bühnen­bild haben alles dafür getan, dass die Laien­spiel­gruppe Baders­feld e.V. auch im 48. Jahr ihres Bestehens wieder große Komödie liefert. Das Premie­ren­pu­blikum am Samstag, 19.10.2024, im gut gefüllten Bürger­saal hat sich sehr amüsiert.

Wer sich das nicht entgehen lassen will, hat im Ober­schleiß­heimer Bürger­saal noch dreimal die Gele­gen­heit dazu: Sonntag, 20.10.2024, 18.00 Uhr (Einlass ab 17.00 Uhr), Freitag, 25.10.2024, 19.30 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr), Samstag, 26.10.2024, 19.30 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr).

Andrea Wörle

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