Die Laienspielgruppe Badersfeld spielt auf mit “Heribert, dem Klosterfraunarzissengeist”
Dass es Klöster heutzutage schwer haben, ist nicht nur aus Film und Fernsehen bekannt. Die Zahl der Ordensmitglieder ist erheblich geschrumpft, die, die noch da sind, werden auch nicht jünger, ehrwürdige riesige alte Gebäude und große Anwesen müssen erhalten werden, dafür ist zu wenig Geld da. Am Ende steht doch alles zum Verkauf, und damit sind Tür und Tor für die Immobilienspekulanten geöffnet.
So ergeht es auch dem Kloster Abendrot. Da leben noch drei Klosterschwestern zusammen mit einem jungen Mann, den sie aufgenommen haben und der nun “Mädchen für alles” ist. Die Nonnen sind äußerst tatkräftig in jeder Hinsicht und sehr unverblümt in ihren Äußerungen (wer sich wie ein Depp verhält, erfährt das auch). Sie wollen die Auflösung des Klosters um jeden Preis verhindern.
Eine zusätzliche Einkommensquelle haben sie aufgetan. Ihr “Klosterfraunarzissengeist”, zur innerlichen und äußeren Anwendung geeignet, ist zwar schwarz gebrannt, aber sehr beliebt, auch bei der dafür verantwortlichen Nonne selbst. Der Pfarrer steht den Schwestern zur Seite, die örtliche Kräuterfrau, die die Ohren überall hat, versorgt sie mit Hintergrundwissen.


Aber das nutzt alles nichts. Das Bistum will sie loswerden und das Kloster verscherbeln. Der örtliche Bürgermeister, der Bazi, will auch profitieren. Ein frömmelnder Domkapitular taucht auf, erweist sich als gnadenloser “Domkapitalist” und will den Verkauf sofort besiegeln. Das Ganze soll an eine obskure adlige Lady und ihren Spezi gehen, die sich mit einem Koffer voll Schwarzgeld schon auf das Schnäppchen freuen.
Himmel, hilf, kann man da nur sagen. Der Himmel hilft tatsächlich und sendet den eigentlich längst verstorbenen Mönch Heribert, der zwar durchaus eine Vorliebe für den Klosterschnaps, aber darüberhinaus noch ein paar andere göttliche Eigenschaften hat, die sich auf das weitere Geschehen auswirken.
In dem Stück voller Situationskomik und bayerischem Wortwitz können die Badersfelder ihre Spielfreude voll ausleben. Die drei Klosterschwestern sind natürlich Paraderollen, aber die anderen Beteiligten auf der Theaterbühne stehen ihnen in nichts nach. Und diejenigen hinter der Bühne von der Regie bis zum Bühnenbild haben alles dafür getan, dass die Laienspielgruppe Badersfeld e.V. auch im 48. Jahr ihres Bestehens wieder große Komödie liefert. Das Premierenpublikum am Samstag, 19.10.2024, im gut gefüllten Bürgersaal hat sich sehr amüsiert.
Wer sich das nicht entgehen lassen will, hat im Oberschleißheimer Bürgersaal noch dreimal die Gelegenheit dazu: Sonntag, 20.10.2024, 18.00 Uhr (Einlass ab 17.00 Uhr), Freitag, 25.10.2024, 19.30 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr), Samstag, 26.10.2024, 19.30 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr).
Andrea Wörle
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