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Schleiß­heimer sangen und musi­zierten für Schleiß­heim

04.11.2024 | Bühne | 1 Kommentar

Ein sehr musi­ka­li­scher und unter­halt­samer Abend im Bürger­haus Ober­schleiß­heim

So voll habe ich unseren Bürger­saal schon lange nicht mehr gesehen. Bis kurz vor Beginn des Konzerts mussten noch Stühle herbei­ge­schleppt werden, damit alle Besu­cher einen Sitz­platz bekamen.

Uli Dassler, Vorstand des GV Germania, begrüßte das Publikum, Dr. Hartmut Schmidt, selbst lang­jäh­riges Mitglied bei Germania, führte kennt­nis­reich und humor­voll durch das Programm. Drei Chöre traten auf, der Gesang­verein Germania als Gast­geber, der Trini­tatis-Chor und der Pfarr­ver­bands-Chor, souverän diri­giert von ihren Chor­lei­tern Joachim Nicolai (Germania), Dr. Ursula Kaupert (Trini­tatis) und Iris Vogel (Pfarr­ver­bands-Chor) und am Flügel verläss­lich begleitet von Pianist Felix Thal­hammer.

Die Chöre harmo­nierten mit einem abwechs­lungs­rei­chen inter­na­tio­nalen Lieder­pro­gramm nicht nur bei ihren schwung­vollen Einzel­auf­tritten, sondern auch gemeinsam, als sie zu Beginn und zum Schluss alle auf die Bühne kamen, um den Zuhö­rern “eine kleine Melodie zu schenken” und frei nach Mozart gemeinsam “Unsre kleine Nacht­musik” vorzu­tragen.

Und gleich drei Ober­schleiß­heimer Künstler zeigten ein beein­dru­ckendes Solo­pro­gramm. Sopra­nistin Stefanie Hasel­beck glänzte mit George Gershwins Song ’ I got rhythm’. Auch sie wurde von Felix Thal­hammer begleitet, fand aber zur Freude des Publi­kums, dass es für den Song noch ein biss­chen Percus­sion braucht, und holte dafür sage und schreibe vier Bürger­meister, einen Gemein­derat und eine evan­ge­li­sche Pfar­rerin auf die Bühne: Markus Böck, Casimir Katz, Harald Müller, Altbür­ger­meis­terin Elisa­beth Ziegler, Pfar­rerin Martina Buck und Gemein­derat Peter Bent­hues. Deren Beitrag wirkte zwar ange­sichts des eindrucks­vollen Timbres der Sängerin ein biss­chen blass, aber der Rhythmus passte immerhin.

Sopra­nistin Stefanie Hasel­beck hat sich eine eigene “Band” auf die Bühne geholt: Am Flügel Felix Thal­hammer, am Mikrofon Stefanie Hasel­beck, Percus­siongruppe vlnr: 1.Bürgermeister Markus Böck, 3. Bürger­meister Dr.-Ing Casimir Katz, Altbür­ger­meis­terin Elisa­beth Ziegler, Gemein­derat Peter Bent­hues, Pfar­rerin Martina Buck, 2. Bürger­meister Harald Müller
Foto: GV Germania

Pianist Felix Thal­hammer, der gerade seinen Master an der Musik­hoch­schule gemacht hat, konnte zeigen, dass er nicht nur ein souve­räner Begleiter am Klavier ist, sondern erwies sich auch als großer Virtuose mit einem impres­sio­nis­ti­schen Klavier­stück von Claude Debussy, Reflet dans l’eau. Man konnte das Funkeln und Glit­zern der Wasser­tropfen hören.

Ein weiterer Star­gast war Lieder­ma­cher Michi Diet­mayr, der aller­dings nach 27 Jahren in Ober­schleiß­heim nach Süden gezogen ist. Und zwar nach Feld­moching. Das ist ein biss­chen krän­kend für Ober­schleiß­heim, aber wir sind wohl auch selber schuld. Als er 1991 mit dem Lieder­ma­chen anfing, wollte man im Bürger­haus über­haupt nichts von ihm wissen, erin­nerte er sich. Aber vergeben, vergessen, 2024 rockte er den Saal mit seinen Liedern über Erin­nern, über puber­tie­rende Kinder und über unsere heut­zu­tage zwar unpünkt­liche, aber umso inter­na­tio­na­lere S‑Bahn. Bei dem Refrain “Please exit the train on the right hand side” sangen sofort alle mit.

So auch beim Finale mit dem Publikum. Das Motto war ja: Singen macht Spass und alle machen mit. Der Ausklang war das Lied ‘Der Mond ist aufge­gangen’. Das Publikum war begeis­tert, und ich gehe davon aus, dass sich die Körb­chen für die frei­wil­ligen Spenden am Ende des Abends reich­lich füllten.

Und weil es erkennbar allen Spaß machte, fehlte auch nicht der Appell, doch bei dem einen oder anderen Chor mitzu­ma­chen. Nach­wuchs ist gefragt. Übri­gens: Männer sind natür­lich immer gefragt, aber in diesem Fall ganz beson­ders. Denn allen Chören fehlen ein paar Männer­stimmen.

Die Proben­ter­mine der Chöre: Germania immer mitt­wochs ab 18.45 Uhr im Konfe­renz­raum des Bürger­hauses, Trini­tatis immer montags ab 19.30 Uhr im Gemein­de­saal der Trini­tatis-Kirche, Pfarr­ver­bands-Chor immer donners­tags ab 20.00 Uhr im Gemein­de­saal Maria Patrona Bava­riae.

Andrea Wörle

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1 Kommentar

  1. Ein sehr schöner und tref­fender Artikel!

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