1972 bis Corona

03.12.2020 | Kultur & Freizeit | 0 Kommentare

Die Regat­ta­an­lage wird für die anste­henden Groß­ereig­nisse mit einem Aufwand von neun Millionen Euro aufge­hübscht. Ein ursprüng­li­cher Sanie­rungs­plan für die seit 1972 konti­nu­ier­lich verfal­lende olym­pi­sche Anlage war erst im November 2019 verab­schiedet worden, der Bedarf von 61 Millionen Euro ergeben hatte.

Aber die Corona-bedingten Etat­strei­chungen der Stadt München hatten das Projekt komplett in Frage gestellt. Am Mitt­woch nun entschied der Sport­aus­schuss des Münchner Stadt­rats, sechs Millionen Euro 2021 für Repe­ra­tur­maß­nahmen auszu­geben und weitere drei Millionen Euro 2022.

Ziel­punkt dieser Sofort­hil­fe­maß­nahmen sind die Euro­pean Cham­pi­on­ships 2022, deren Ruder- und Kanu-Wett­kämpfe auf der Schleiß­heimer Regat­ta­strecke statt­finden. Mit der großen Sanie­rung für 61 Millionen Euro hätte dieser Wett­be­werb das Start­si­gnal bilden sollen für die Rück­kehr der olym­pi­schen Anlage auf die große Bühne des Welt­sports, wo sie von ihrer Qualität her auch hinge­hören würde.

Jetzt steht frei­lich die Zukunft wieder genauso komplett in Frage wie in den Jahren vor dem wegwei­senden Beschluss 2019. In der Argu­men­ta­tion der Stadt­ver­wal­tung für die Mini-Sanie­rung heißt es zur weiteren Ausrich­tung: „Leis­tungs­sport und Veran­stal­tungen sind nach­rangig zu berück­sich­tigen.”

Willi Bock, Vorsit­zender der Ruder­ge­sell­schaft München 1972 und Funk­tionär im Baye­ri­schen Ruder­ver­band, zeigte sich erleich­tert, „dass es einen ersten Schritt gibt”. Oliver Bett­zieche, Vorsit­zender von “Regatta München”, hat hingegen zur Proto­koll gege­geben, dass “damit die rühm­liche Geschichte der Regatten im olym­pi­schen Erbe Münchens endet“.

Der Verein, der seit Jahren die Spit­zen­sport-Veran­stal­tungen an der Regat­ta­strecke orga­ni­siert und betreut, werde “bis auf Weiteres keine Regatten mehr planen”. Damit werde “einer der ange­se­hensten und aktivsten Regat­ta­ver­bände Europas seinen Zweck verlieren und sich andere Veran­stal­tungs­orte suchen.“

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