„Talente gesucht: Top-Jobs beim Hidden-Cham­pion“

19.07.2023 | Unternehmen | 0 Kommentare

Ein Inter­view mit Firmen­chef Roland Schreiner

Seit 1993 befindet sich der Haupt­sitz der Schreiner Group in Ober­schleiß­heim. Genau 30 Jahre liegt der zukunfts­wei­sende Umzug inzwi­schen zurück. Was damals mit 160 Ange­stellten und nur einem Gebäude begann, ist heute ein High­tech-Standort auf rund 60.000 m² mit über 1.000 Mitar­bei­tern, der sich durch kunden­fo­kus­sierte Inno­va­tionen und High­tech-Labels auszeichnet. Zum 30-jährigen Stand­ort­ju­bi­läum haben wir Geschäfts­führer Roland Schreiner gefragt, was er für die größten Heraus­for­de­rungen hält, wieso Labels viel span­nender sind, als man erwartet, und wie schwierig die Suche nach Fach­kräften und Azubis aktuell ist.

Herr Schreiner, ob Ukraine-Krieg, Ener­gie­knapp­heit oder Infla­tion, täglich beschäf­tigt man sich mit den derzei­tigen Krisen: Was sind aktuell die größten Heraus­for­de­rungen für die Wirt­schaft?

ROLAND SCHREINER: Natür­lich machen uns Preis­er­hö­hungen zu schaffen. Doch das noch größere Problem sind Güter, die gar nicht mehr beschafft werden können. Das hätte uns im Winter auch beim Gas drohen können. Aus Nach­hal­tig­keits­gründen haben wir uns schon früh mit dem Thema Geothermie beschäf­tigt und beheizen damit bereits Gebäude am Haupt­sitz in Ober­schleiß­heim. Um nun endgültig unab­hängig von Gas zu werden, instal­lieren wir aktuell vier große und drei weitere klei­nere Wärme­pumpen. So werden wir noch in diesem Jahr nahezu unab­hängig von Gas – und verbes­sern zugleich unsere CO2-Bilanz deut­lich. Ein weiteres großes Thema für alle Unter­nehmen ist der Fach­kräf­te­mangel. Da wir stetig wachsen, benö­tigen auch wir immer weitere Experten. Wir sind als robust aufge­stelltes, kern­ge­sundes und hoch­erfolg­rei­ches High­tech-Unter­nehmen ein attrak­tiver Arbeit­geber und haben aktuell fast 50 offene Stellen. Ob in der Ferti­gung, in der Produkt­ent­wick­lung oder in der Quali­täts­si­che­rung: Wir haben viele span­nende Jobs – die Heraus­for­de­rung liegt daran, uns als Hidden-Cham­pion bekannt zu machen. Kaum jemand vermutet in Ober­schleiß­heim einen tech­no­lo­gi­schen Welt­markt­führer.

Sie produ­zieren Etiketten. Auf den ersten Blick wirkt das nicht sonder­lich span­nend. Wie inter­es­sant ist das tatsäch­lich?

Unsere Labels und Funk­ti­ons­teile sind sehr viel span­nender, als man auf den ersten Blick glauben mag. Wir produ­zieren keine gewöhn­li­chen Etiketten, sondern immer Spezi­al­lö­sungen für unsere Kunden. Nicht nur die Zukunfts­tech­no­lo­gien, wie gedruckte Elek­tronik und RFID, lösen kompli­zierte Heraus­for­de­rungen, auch Labels, die zunächst ganz normal erscheinen, sind mit zahl­rei­chen Zusatz­fea­tures, wie Sicher­heits­tech­no­lo­gien, ausge­stattet. Egal ob Farben, Kleb­stoffe, Papiere, Folien, Vliese: Alles muss aufein­ander abge­stimmt sein. Wir beschäf­tigen mehr als 100 Mitar­beiter nur für die Produkt­ent­wick­lung und halten über 100 Patente. Außerdem bedienen wir ganz unter­schied­liche Märkte: Der Fokus liegt auf Health­care und Mobi­lity, doch wir entwi­ckeln und produ­zieren auch für General Industry oder Behörden.

Viele Unter­nehmen klagen über eine schwie­rige Ausbil­dungs­si­tua­tion. Wie schwierig ist es inzwi­schen für Sie alle Ausbil­dungs­plätze zu besetzen?

Die Ausbil­dung ist für mich persön­lich ein beson­ders wich­tiger Pfeiler der Schreiner Group. Unge­fähr zehn Prozent aller Mitar­beiter sind ehema­lige Auszu­bil­dende. Aktuell sind knapp 50 Azubis bei uns beschäf­tigt. Bisher konnten wir noch alle Azubistellen besetzen. Wir bieten insge­samt 14 unter­schied­li­chen Ausbil­dungs­be­rufe, sowohl in der Produk­tion, als auch im Büro, an. Im vergan­genen September haben 21 neue Auszu­bil­dende ange­fangen. Doch natür­lich sind wir längst mit den Planungen für den Ausbil­dungs­start 2023 beschäf­tigt. In diesem Jahr bieten wir so viele Ausbil­dungs­stellen, wie noch nie zuvor – und freuen uns über alle eige­henden Bewer­bungen.

Vielen Dank für das Gespräch! s‑z.de

High­tech made in Ober­schleiß­heim – beim Wort Drucken denken die meisten wohl zuerst eine herkömm­liche Druckerei und nicht an Zukunfts­tech­no­lo­gien.

Die Azubis sind eine wich­tige Säule der Schreiner Group – für den Ausbil­dungs­start 2023 sind deshalb so viele Stellen geplant wie noch nie zuvor.

Mit gedruckter Elek­tronik lassen sich elek­tri­sche Leiter­bahnen drucken, deren Durch­messer der Hälfte eines mensch­li­chen Haars entspricht.

Geschäfts­führer Roland Schreiner führt das Fami­li­en­un­ter­nehmen bereits in der dritten Gene­ra­tion.

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