Mitten im Sturm

23.06.2022 | Unternehmen | 0 Kommentare

Seit Jahren sorgen die über­hitz­ten Immo­bi­li­en­preise für einen außer­ge­wöhn­li­ches Geschäfts­um­feld für die Bauge­nos­sen­schaft Ober- und Unter­schleiß­heim; jetzt kommen auch noch die Folgen des Kriegs in der Ukraine mit Preis­in­fla­tion und Rohstoff­knapp­heit hinzu. „Das ist wirk­lich der perfekte Sturm, durch den wir müssen“, schil­derte es Vorstand Roland Graf bei der Mitglie­der­ver­samm­lung am Mitt­woch im Bürgerzentrum.

Ein einzi­ges Neubau­pro­jekt hat die Bauge­nos­sen­schaft gerade am Laufen, in Garching. Mit der Umstel­lung von geplan­ten Produk­ten und der Straf­fung von Kosten komme man da hin, die vorge­se­he­nen Inves­ti­tio­nen von rund 17 Millio­nen Euro zu halten, schil­derte Graf. Weitere Neubau­ten seien nicht im Fokus: „Es ist fast unmög­lich, in dieser Situa­tion zu bauen.“

Dennoch präsen­tierte die Genos­sen­schaft solide Zahlen. Man sei „mit allen Geschäfts­be­rei­chen sehr zufrie­den“, sagte Graf. 644 eigene Wohn­ein­hei­ten werden bewirt­schaf­tet, weitere 921 Wohnun­gen in frem­den Eigen­tum verwaltet.

In die eige­nen Immo­bi­lien wurden 2021 wieder über eine Million Euro in Instand­hal­tung inves­tiert, insbe­son­dere für ener­ge­ti­sche Sanie­run­gen. Für 2022 stün­den sogar 1,5 Millio­nen Euro für Moder­ni­sie­run­gen im Etat – aber auch da ist die momen­tane Markt­lage ein Hemm­schuh: Man bekomme für die exter­nen Aufträge einfach keine Hand­wer­ker mehr.

Während die Nach­zah­lun­gen für die Ener­gie­kos­ten anhand der Explo­sion der Gaspreise die Mieter stark belas­ten, sollen die Grund­mie­ten stabil blei­ben. Miet­erhö­hun­gen habe man nicht vor, versi­cherte Graf, auch nicht mittel­fris­tig. Die Fluk­tua­tion in den Wohnun­gen der Genos­sen­schaft beträgt gerade einmal knapp vier Prozent, die Warte­schlange ist riesig.

Zur Ener­gie­ver­sor­gung sei man „bestrebt, vom Gas wegzu­kom­men“, sagte der Vorsit­zende des Vorstands. Bei Einhei­ten in Unter­schleiß­heim etwa werde gerade ein mögli­cher Anschluss an die Geother­mie der Stadt unter­sucht. Gerade in der Moder­ni­sie­rung der Ener­gie­ver­sor­gung erwarte sich die Bauwirt­schaft aber flexi­blere und schnel­lere Lösun­gen bei Gesetz­ge­ber und Geneh­mi­gungs­be­hör­den, appel­lierte Graf.

Bei einer Bilanz­summe von 65,6 Millio­nen Euro wies die Genos­sen­schaft 1,3 Millio­nen Euro Gewinn aus, der von der Versamm­lung in die Rück­la­gen über­stellt wurde. Turnus­ge­mäß wurde der Unter­schleiß­hei­mer Bürger­meis­ter Chris­toph Böck als Aufsichts­rats­mit­glied bestätigt.

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