Ein “neuer” HIT in Oberschleißheim
Anders als die Kreissparkasse setzt der HIT, wichtiger Nahversorger in Oberschleißheim, offenbar auf das Wachstumspotential der Gemeinde. Er wurde um- und ausgebaut und renoviert. Als langjährige Kundin des Supermarkts muss ich sagen, es war auch höchste Zeit. Es war schon alles etwas abgenutzt, die offenen Kühlregale waren nicht mehr zeitgemäß, und die regelmäßig aufgestellten Warnhinweise, dass wieder irgendwo Wasser durchgekommen ist, waren auch nicht beruhigend.
Es ist jetzt tatsächlich alles “moderner, größer und schöner”, sogar “übersichtlicher”, wie das Unternehmen mitteilt, und das Warenangebot ist geradezu explodiert, unter hinreichender Berücksichtigung von Bio und Vegan. Weitere renovierte Läden im Einkaufszentrum haben vom Umbau ebenfalls profitiert, jedenfalls optisch.
Dass dieser ganze Umbau des Supermarkts stattfinden konnte, während der Betrieb mehr oder weniger reibungslos weiterlief, ist beeindruckend. Hoffentlich bekommt die Belegschaft dafür einen Sonderbonus. Während der monatelangen Arbeiten wurde ja auch dauernd umsortiert. Die Freundlichkeit, mit der die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen umherirrenden Kunden auf der Suche nach dem neuen Standort von Produkten weitergeholfen haben, obwohl sie selbst erheblich unter Stress standen, die war wirklich beeindruckend.
Das Umherirren wird wohl noch ein Weilchen anhalten, trotz aller Übersichtlichkeit. Früher wusste man ja “blind”, wo was war. Das ist jetzt nicht mehr so, schon aufgrund der schieren Menge an Waren. Aber das hat auch positive Seiten.
Bei der Suche stößt man auf Dinge, von denen man gar nicht wusste, dass man sie haben wollte, und nimmt sie dann doch mit. Das ist gut für das Unternehmen. Und die Gespräche mit den Bekannten, die man dort trifft, werden auch intensiver: “Sag mal, weißt du, wo …?” oder “Sag mal, die hatten doch früher … Gibt’s das noch?” Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl.
Außerdem erhöht die Sucherei die Schrittzahl. Alle, die eine dieser Bewegungs-App haben, die einem dauernd Vorwürfe wegen zu weniger Schritte machen, wissen, wovon ich rede. Dass es jetzt Kassen zum Selberscannen gibt, finde ich auch gut. Das verkürzt die Wartezeiten, und man weiß die professionelle Arbeit der Menschen an der Kasse umso mehr zu schätzen, wenn man merkt, wie schnell man eine Sache aus Versehen zwei Mal scannt. Ein bisschen peinlich ist es nur, wenn man wegen einer Flasche Wein der menschlichen Kassiererin zurufen muss, sie möge bitte die Kasse freigeben, weil man erkennbar alt genug für Alkohol sei.
Es gibt jedenfalls dort Waren im Überfluss, und angesichts der Not in der Welt dürfen sich alle, die es sich leisten können, glücklich schätzen, dass sie uns zur Verfügung stehen. Aber auch bei uns gibt es viele, die auf jeden einzelnen Cent achten müssen. Manches von dem Überfluss muss vermutlich am Ende des Tages aussortiert werden, obwohl es noch gut verzehrbar ist. Wie es heißt, ist der HIT nicht mehr bereit, dem Oberschleißheimer Tisch, der jede Woche 200 bedürftige Bürger versorgt, solche Waren zur Verfügung zu stellen. Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, und wenn es stimmt, sollte die Entscheidung revidiert werden.
Andrea Wörle
Auch das Dach ist nun dicht und ich frage mich, ob das auch wirklich auf den HIT-Markt zutrifft.
Bei meinem Einkauf am Samstag, den 16. November 2024, musste ich feststellen, dass es wieder eine Zumutung war. Gegen 12 Uhr betrat ich den HIT. In dem Gang zwischen der Obstabteilung und dem Backshop stand eine Hebebühne. Die Bühne war bis zur Decke ausgefahren und auf der Plattform stand ein Arbeiter. Dieser flexte, Funken sprühend, dort oben ein ca. zwei Meter langes Rohr ab.
Bei meinem weiteren Einkauf sah ich noch zwei weitere Hebebühnen durch die Gänge fahren. Diese gaben fast unerträgliche Warnsignale ab. Auch standen in den Gängen sehr viele Paletten und Gitterboxen, um die Regale zu bestücken.
Aufgrund dieser Umstände habe ich meinen Einkauf vorzeitig beendet.
Vor der Einkaufstheke vom Kistenpfennig stand ein größerer Eimer und ein Hinweisschild „Vorsicht Rutschgefahr“. Hat wohl die Putzfrau vergessen, dacht ich mir. Nein, das war ein Auffangbehälter für das Tropfwasser das von der Decke herunter tropfte.
Auch das Dach ist nun dicht
Für diesen Tag war ich bedient und ging Richtung Ausgang. Die automatischen Türen öffneten sich aber nur auf Druck gegen die Scheibe. Der Grund war vermutlich, weil in dem Zwischenraum noch eine Hebebühne stand, auf der ein Arbeiter die Wand bearbeitete.
Es ist schon eine Zumutung und Unverschämtheit, die die Verantwortlichen des HIT-Marktes den Kunden zumuten und das zur Haupteinkaufszeit an einem Samstagmittag.
Kick Hans