Abb.: Werbeflyer HIT Oberschleißheim

Auch das Dach ist nun dicht

06.10.2024 | Unternehmen | 0 Kommentare

Ein “neuer” HIT in Ober­schleiß­heim

Anders als die Kreis­spar­kasse setzt der HIT, wich­tiger Nahver­sorger in Ober­schleiß­heim, offenbar auf das Wachs­tums­po­ten­tial der Gemeinde. Er wurde um- und ausge­baut und reno­viert. Als lang­jäh­rige Kundin des Super­markts muss ich sagen, es war auch höchste Zeit. Es war schon alles etwas abge­nutzt, die offenen Kühl­re­gale waren nicht mehr zeit­gemäß, und die regel­mäßig aufge­stellten Warn­hin­weise, dass wieder irgendwo Wasser durch­ge­kommen ist, waren auch nicht beru­hi­gend.

Es ist jetzt tatsäch­lich alles “moderner, größer und schöner”, sogar “über­sicht­li­cher”, wie das Unter­nehmen mitteilt, und das Waren­an­gebot ist gera­dezu explo­diert, unter hinrei­chender Berück­sich­ti­gung von Bio und Vegan. Weitere reno­vierte Läden im Einkaufs­zen­trum haben vom Umbau eben­falls profi­tiert, jeden­falls optisch.

Dass dieser ganze Umbau des Super­markts statt­finden konnte, während der Betrieb mehr oder weniger reibungslos weiter­lief, ist beein­dru­ckend. Hoffent­lich bekommt die Beleg­schaft dafür einen Sonder­bonus. Während der mona­te­langen Arbeiten wurde ja auch dauernd umsor­tiert. Die Freund­lich­keit, mit der die Mitar­beiter und Mitar­bei­te­rinnen umher­ir­renden Kunden auf der Suche nach dem neuen Standort von Produkten weiter­ge­holfen haben, obwohl sie selbst erheb­lich unter Stress standen, die war wirk­lich beein­dru­ckend.

Das Umher­irren wird wohl noch ein Weil­chen anhalten, trotz aller Über­sicht­lich­keit. Früher wusste man ja “blind”, wo was war. Das ist jetzt nicht mehr so, schon aufgrund der schieren Menge an Waren. Aber das hat auch posi­tive Seiten.

Bei der Suche stößt man auf Dinge, von denen man gar nicht wusste, dass man sie haben wollte, und nimmt sie dann doch mit. Das ist gut für das Unter­nehmen. Und die Gespräche mit den Bekannten, die man dort trifft, werden auch inten­siver: “Sag mal, weißt du, wo …?” oder “Sag mal, die hatten doch früher … Gibt’s das noch?” Das stärkt das Gemein­schafts­ge­fühl.

Außerdem erhöht die Sucherei die Schritt­zahl. Alle, die eine dieser Bewe­gungs-App haben, die einem dauernd Vorwürfe wegen zu weniger Schritte machen, wissen, wovon ich rede. Dass es jetzt Kassen zum Selber­scannen gibt, finde ich auch gut. Das verkürzt die Warte­zeiten, und man weiß die profes­sio­nelle Arbeit der Menschen an der Kasse umso mehr zu schätzen, wenn man merkt, wie schnell man eine Sache aus Versehen zwei Mal scannt. Ein biss­chen pein­lich ist es nur, wenn man wegen einer Flasche Wein der mensch­li­chen Kassie­rerin zurufen muss, sie möge bitte die Kasse frei­geben, weil man erkennbar alt genug für Alkohol sei.

Es gibt jeden­falls dort Waren im Über­fluss, und ange­sichts der Not in der Welt dürfen sich alle, die es sich leisten können, glück­lich schätzen, dass sie uns zur Verfü­gung stehen. Aber auch bei uns gibt es viele, die auf jeden einzelnen Cent achten müssen. Manches von dem Über­fluss muss vermut­lich am Ende des Tages aussor­tiert werden, obwohl es noch gut verzehrbar ist. Wie es heißt, ist der HIT nicht mehr bereit, dem Ober­schleiß­heimer Tisch, der jede Woche 200 bedürf­tige Bürger versorgt, solche Waren zur Verfü­gung zu stellen. Das kann ich mir eigent­lich nicht vorstellen, und wenn es stimmt, sollte die Entschei­dung revi­diert werden.

Andrea Wörle

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