Gefeiert wird später; zu ihrem 70. Geburtstag hat die Baugenossenschaft Ober- und Unterschleißheim zunächst die turnusmäßigen Bilanzen vorgelegt. Bei der Mitgliederversammlung am Mittwoch im Bürgerzentrum wurde das Jahr 2018 dargestellt und im Vorgriff auf die geplante Jubiläumsfeier nach den Sommerferien langjährige Mitglieder geehrt. In ihren Aufsichtsratsämtern wurden turnusmäßig Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck und Oliver Henry bestätigt.
„Wir verknüpfen 70 Jahre Tradition mit modernen Ansätzen“, sagte Vorstand Roland Graf, „darum stehen wir so gut da“. Die Genossenschaft beschränke sich strikt „auf die Sachen, die wir können“: Wohnungsbewirtschaftung und das nur in Ober- und Unterschleißheim sowie Garching. „Wir verzetteln uns nicht“, versicherte Graf.
Allerdings stimmte die Genossenschaft ihre Mitglieder mit der Bilanz 2018 auch darauf ein, dass die Zahlen in den nächsten Jahren von den gewohnten Schemata abweichen würden. Man habe angesichts der momentan irrwitzigen Preise das Bauträgergeschäft faktisch auf Eis gelegt, schilderte Graf. „Wir müssen an diesem überhitzten Markt nicht mitmachen“, betonte er.
Nach der teils noch 2018 verbuchten Abwicklung des letzten Neubauprojekts am Garchinger Mühlenweg sind die Etatposten für Bauträgermaßnahmen vorerst leer. Größtes laufendes Projekt war die Aufstockung plus Sanierung der Wohnanlage an der Lohhofer Alleestraße. 14 neue Wohnungen sind in der aufgestockten Etage entstanden. „Das ist ein Potenzial zur Schaffung neuen Wohnraums“, schwärmte Graf, „schade, dass wir offenbar die einzigen sind, die so was machen.“
Trotz der Sanierung wurden die Mieten der alteingesessenen Bewohner konstant gehalten – bei 5,50 Euro je Quadratmeter. „Dafür sind wir da, unseren Mitgliedern günstigen Wohnraum zu ermöglichen“, betonte der Vorstand, „nicht, um Gewinne zu schreiben“. Folgerichtig liegt der Leerstand in den Wohnungen der Genossenschaft bei 0,8 Prozent – und alles, was über Null ist, lag 2018 nur daran, dass wegen der Bauarbeiten in der Alleestraße nicht sofort weitervermietet wurde.
Mit gerade 31 000 Euro Plus aus dem Geschäftsjahr mit einer Bilanzsumme von 62,2 Millionen Jahr zeigte sich der Vorstand daher „noch zufrieden“. 2,1 Millionen Euro wurden in Instandhaltungsmaßnahmen gesteckt, ein absoluter Rekordwert in der 70jährigen Historie. 633 eigene Einheiten bewirtschaftet die Baugenossenschaft, dazu verwaltet sie 922 Einheiten im Auftrag; Zahlen in etwa wie im Vorjahr.
Für 60 Jahre in der Genossenschaft wurde Ludwig Liebl geehrt, für 50 Jahre Werner Mayr, für 40 Jahre Gottfried Ehrlich, Armin Grunert, Guenter Leuchtenberger, Hermann Märkl, Gerlinde Reich und Adolf Sagstetter und für 25 Jahre Monika Kerschbaumer (Bild oben).
Vorstand und Aufsichtsrat: (Bild unt., v. li.) Vorstände Roland Graf und Klaus Henry, Aufsichtsräte Oliver Henry, Christoph Böck, Dietmar Gruchmann, Christian Kuchlbauer (es fehlt Leonhard Liegsalz) sowie Hans Maier vom Verband bayerischer Wohnungsunternehmen.
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