In Workshops wird die unterschiedliche Betroffenheit von Kommunen ermittelt
Die Folgen des Klimawandels sind im Landkreis München zunehmend spürbar: Bereits heute ist beispielsweise eine Erhöhung der Jahresmitteltemperatur um 1 °C im Trend der letzten Jahrzehnte (1971–2000) im Landkreis zu verzeichnen.
In den vergangenen Jahren traten extreme Wetterereignisse wie Stürme und Starkregen sowohl häufiger als auch intensiver auf. In den Projektionen bis Ende dieses Jahrhunderts steigt die Anzahl der Hitzetage (Tageshöchsttemperatur über 30 °C) auf fast 28 Tage, die Anzahl der Eistage (Tageshöchsttemperatur unter 0 °C) sinkt auf vier Tage pro Jahr.
Die klimatischen Veränderungen führen zu regional unterschiedlichen Auswirkungen: So sind manche Kommunen besonders von Hochwasser durch übertretende Flüsse und Bäche bedroht, haben Probleme bei der Versickerung von Regenwasser oder mit zu hohen Grundwasserständen zu kämpfen, während andere Kommunen mit Trockenheit und sinkenden Grundwasserständen konfrontiert sind.
Das Thema Hitze und steigende Temperaturen sowie die damit verbundenen Auswirkungen, wie etwa gesundheitliche Probleme, die Ausbreitung invasiver Arten oder die Veränderung der Vegetationsperioden, betrifft alle Kommunen in ähnlicher Weise.
In einer Reihe von Workshops wurden die individuellen Betroffenheiten der Kommunen durch die Klimaveränderungen systematisch analysiert und priorisiert. Um die Betroffenheitsanalyse und die Maßnahmen effizienter gestalten zu können, wurden die beteiligten Kommunen in sechs Clustereingeteilt, die sich in ihrer Lage und strukturellen Besonderheiten ähneln. Diese Bündelung erleichtert den Austausch und fördert gemeinsame Ansätze sowie neue Synergien, die die Widerstandsfähigkeit des gesamten Landkreises stärken.
Diskutiert wurden die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die kommunalen Themen Planen und Bauen, Wasserwirtschaft, Landnutzung und Naturhaushalt, Infrastruktur, Wirtschaft, Sicherheit und Katastrophenschutz sowie Tourismus und Naherholung. Die enge Zusammenarbeit mit den Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen ermöglicht es, die lokalen Auswirkungen gezielt zu erfassen und so eine Grundlage für die Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen zu schaffen.
Handlungsbedarf in den Kommunen des Landkreises
Der Landkreis ist sich seiner Verantwortung zum Schutz seiner Bürgerinnen und Bürger sowie der der örtlichen Flora und Fauna bewusst und hat sich zum Ziel gesetzt, die Resilienz der Kommunen und des gesamten Landkreises zu erhöhen sowie ein Risikobewusstsein für die Folgen des Klimawandels zu entwickeln. In den kommenden Monaten werden Vertreterinnen und Vertreter desLandkreis München Landratsamts und der Kommunen in weiteren Workshops konkrete Anpassungsmaßnahmen erarbeiten, um den Landkreis und seine Kommunen optimal auf die künftigen klimatischen Herausforderungen vorzubereiten.
So arbeitet der Landkreis München durch enge Kooperation aktiv daran, die Auswirkungen des Klimawandels nachhaltig abzufedern.
Weitere Informationen zum Klimaanpassungskonzept gibt es unter: https://www.landkreis-muenchen.de/themen/energie-klimaschutz/klimaanpassung-im-landkreis-muenchen/
Carina Oberhuber, Landratsamt München, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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